Das sagt Tuchel zur Niederlage von Bayern in Bochum
Tuchel nimmt Stars in Schutz - Goretzka fühlt sich "wie im Horrorfilm"
18.02.2024 | 20:46 Uhr
Nach der Niederlage in Bochum stellt sich Trainer Thomas Tuchel schützend vor sein Team. Leon Goretzka fühlt sich dagegen wie in einem "Horrofilm". Die Bayern-Stimmen im Überblick.
Thomas Tuchel (Trainer des FC Bayern) ...
... über seine Gefühlslage: "Ich finde die heutige Niederlage nicht gerecht, es ist enorm viel gegen uns gelaufen. Wir hatten einen xG-Wert von 3,4, haben fünf, sechs hochkarätige Chancen und komplett dominiert. Wir sind aus dem Nichts in Rückstand geraten und haben nie aufgehört, Aufwand zu betreiben. Wir haben dann noch lange in Unterzahl gespielt. Es ist viel gegen uns gelaufen, daher ist die Niederlage anders als die letzten beiden nicht verdient."
... zum hohen Druck auf der Mannschaft: "Das passiert bei jeder Niederlage. Das 'wie' ist entscheidend. Das war heute okay, wir waren extrem unglücklich. Daher entscheiden sich die 90 Minuten enorm von der zweiten Hälfte bei Lazio und in weiten Strecken gegenüber Leverkusen. Heute war Murphy's Law - was schiefgehen kann, ist schiefgegangen."
... zur Offensivleistung: "In einem Auswärtsspiel in Bochum - wenn man dem Gegner mal Respekt zollt und weiß, dass wir aus zwei verlorenen Spielen kommen - haben wir uns mehr als genug hochkarätige Chancen herausgespielt. Es hatten auch die richtigen Leute die Chancen. Die Chance von Harry ist früh die Vorentscheidung im Spiel. Es sollte heute nicht sein. Nach der Unterbrechung - ich weiß nicht, ob wir die Spannung verloren haben oder die Bochumer sich geschüttelt haben. Insgesamt sind wir durchgehend anders aufgetreten als gegen Lazio oder Leverkusen."
… zur Gelb-Roten Karte von Dayot Upamecano: "Ich habe nicht mit ihm gesprochen. Es ist enorm bitter. Upa hat zweimal schon gespielt nach seiner Verletzung, heute waren eigentlich 30 Minuten maximal geplant. Dann ist er die allerletzte Option auf Rechtsverteidiger. Er hat sich das Leben mit einer Gelben Karte schwergemacht, war dann aber gut im Spiel. Es war kein Schlag, es war eine Sprungbewegung, er macht sich breit. Schnell auf Elfmeter entschieden - was war bei unserem Elfmeter?"
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... zur Meisterschaft: "Jetzt gerade nicht so realistisch. Letzte Saison haben wir bis zum Schluss daran geglaubt und sind belohnt worden. Wir werden das weiterhin aufrechterhalten. Die Voraussetzung ist aber, dass wir in die Spur finden."
... ob der Glaube weiterhin da ist, dass die Mannschaft sich mit ihm aus der Krise manövriert: "Wenn sie mich fragen, ja."
Leon Goretzka (FC Bayern):
... über die aktuelle Situation: "Es fühlt sich an wie ein Horrorfilm, der einfach nicht aufhört. Es läuft alles gegen uns. Wir können uns hinstellen und erzählen, dass wir gut ins Spiel gekommen sind - sind wir auch, aber dabei kommt man sich bescheuert vor. Am Ende haben wir alles versucht, da kann man uns mit einem Mann weniger keinen Vorwurf machen. Wieder eine Rote Karte bekommen, sogar den Anschlusstreffer gemacht."
... zur Ursache der Probleme: "Wir sind wieder an demselben Punkt. Eine Erklärung dafür zu finden ist schwierig. Am Ende des Tages sind es individuelle Fehler - davon gab es in den vergangenen Wochen zu viele. Das 1:1 von Bochum ist wie aus dem Lehrbuch. Genau das haben sie vor, so spielen sie Fußball und das wussten wir. Wir hatten uns Antworten dazu überlegt, die haben wir in dem Moment nicht gefunden. Wir hatten einige Torchancen, um das Ding rumzureißen. Die machen wir nicht und dann kriegen wir die Rote Karte. Es fühlt sich einfach wahnsinnig strange an, dass alles gegen uns läuft."
... ob die Niederlage mentale Ursachen hätte: "Es hilft nicht, wenn du als Bayern München drei Spiele in Folge verlierst. Für mich kann ich nur sagen, dass ich den Anspruch habe, mich davon nicht beeinflussen zu lassen. Ich erwarte von mir und der Mannschaft, dass das keine Rolle spielt und wir unsere Leistung auf den Platz kriegen. Wir kriegen es teilweise hin, aber im Moment müssen wir alles hinterfragen."
… ob die Meisterschaft noch realistisch sei: "Jetzt gerade ist es schwer, dass mit ‚Ja' zu beantworten, da alles gegen uns spricht. Da muss man nicht Träumereien anstellen. Das ist nicht die Frage, die wir aktuell beantworten müssen. Wir müssen zu unserem Spiel zurückfinden und unsere Spiele gewinnen."
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