Dass der 1. FC Köln in einer gewaltigen Krise steckt, weiß auch Ex-FC-Coach Christoph Daum. Zwölf Spiele, zehn Niederlagen und gerademal zwei Zähler auf dem Konto.
Trotzdem sei die Situation beim Tabellenletzten seines Erachtens "prekär, aber nicht hoffnungslos", wie er im exklusiven Interview mit Sky Sport betont.
Die Schuld für die bislang missglückte Saison will er aber nicht allein auf Peter Stöger schieben, bei dem der Zeitpunkt einer Entlassung "sowieso schon längst überschritten" sei - bei anderen Vereinen wäre seiner Meinung nach ein Trainerwechsel bereits erfolgt.
Führung sucht nicht nach Lösungen
Vielmehr sehe er, dass in den Führungsgremien nicht die notwendigen Fragen gestellt und entsprechende Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden. "Man muss sich im Klaren sein, dass die Endkonsequenz der Abstieg ist", so Daum.
Auch den Rücktritt von Geschäftsführer Jörg Schmadtke hält er für einen großen Fehler: "Für mich machte das gar keinen Sinn. Man hätte ihn unbedingt halten müssen", glaubt der 64-Jährige. "Von außen aber hatte man den Eindruck, da gab es keine Rückendeckung."
Sportdirektoren-Suche ist schwierig
Die Verpflichtung eines neuen Sportdirektors hält er für schwierig. "Jeder, der hierher kommt, der wird fragen: 'Soll es meine erste Aufgabe sein, den beliebten Trainer zu entlassen?'", sagte der frühere FC-Coach. "Das wird viele abschrecken, diese Aufgabe zu übernehmen".
Den direkten Klassenerhalt hat Daum für seinen früheren Klub bereits abgehakt. "Wenn eine Serie gestartet wird, können die Kölner wieder den Anschluss an den Relegationsplatz schaffen - das ist für mich das Maximum, das in dieser Saison zu erreichen ist."