Deutsche Torhüter in Europa auf dem Abstellgleis
Trapp, Leno und Karius nur Bankdrücker
15.08.2018 | 11:55 Uhr
Mit Bernd Leno wagt der nächste Nationaltorwart den Schritt ins Ausland. Allerdings landet der Ex-Leverkusener bei Arsenal wohl erstmal auf der Bank. Ein Schicksal, das so mancher deutsche Torhüter mit ihm teilt.
Nach über sechs Jahren als unumstrittene Nummer eins bei Bayer Leverkusen sucht Leno eine neue Herausforderung. Beim FC Arsenal wartet nun jedoch der harte Konkurrenzkampf.
Die Rückennummer 19 erhielt der deutsche Keeper bei den Gunners, denn die Nummer eins zwischen den Pfosten ist Altmeister Petr Cech. Und das scheint zumindest vorerst so zu bleiben.
Leno muss "auf Moment" warten
Beim Premier-League-Auftakt gegen Manchester City (0:2) setzte Trainer Unai Emery auf den erfahrenen Tschechen, Leno blieb nur der Platz auf der Bank. Der 26-Jährige muss nun warten, "bis sein Moment kommt", so Emery.
Beim Warten befindet sich Leno in guter Gesellschaft, denn auch andere deutsche Torwart-Legionäre sind bei ihren Klubs derzeit auf dem Abstellgleis.
Neuer Rückschlag für Karius
Loris Karius bekam in diesem Sommer Alisson Becker von AS Rom vor die Nase gesetzt - ein Genickschlag für den ohnehin angezählten Schlussmann.
Der ehemalige Mainzer wechselte 2016 zum FC Liverpool. In der Rückrunde der vergangenen Saison erkämpfte sich Karius schließlich seinen Stammplatz bei Liverpool, um sich dann mit zwei groben Patzern im Champions-League-Finale wieder ins Abseits zu schießen.
Trapp überlässt Buffon die Eins
Namhafte Konkurrenz bekam auch Kevin Trapp: Juventus-Legende Gianluigi Buffon. Dass er sich bei Paris Saint-Germain nun wohl erstmal hinter dem 40-Jährigen anstellen muss, hat der Deutsche offenbar schnell eingesehen und Buffon kurzer Hand seine Trikotnummer eins überlassen.
Bereits vergangene Saison kam Trapp nicht über die Reservistenrolle hinaus. Der 28-Jährige kam in der Liga nur viermal zum Einsatz, lediglich im Pokal erhielt er den Vorzug vor Alphonse Areola.
Ter Stegen startet durch
Einziger Lichtblick bei den deutschen Torwart-Exporten ist Marc-Andre ter Stegen. Der 26-Jährige ist inzwischen die unumstrittene Nummer eins beim FC Barcelona. In der vergangenen Saison stand der deutsche Nationalspieler sowohl in der Liga, als auch in der Champions League auf dem Platz. Lediglich im Pokal durfte Jasper Cillessen ran.
Aber: Auch ter Stegen hatte nach seinem Wechsel zu den Katalanen Anlaufschwierigkeiten. In seinen ersten beiden Spielzeiten machte der Deutsche lediglich sieben Ligaspiele und kam ansonsten nur im Pokal und der Champions League zum Einsatz.
Dass sich das Blatt also doch noch zum Positiven wenden kann, sollte den deutschen Bankdrückern doch ein bisschen Hoffnung geben.