Darum spielt Deutschland im ersten Länderspiel 2023 gegen Peru
24.03.2023 | 13:32 Uhr
Die ersten Länderspiele des Jahres stehen für die deutsche Nationalmannschaft auf dem Programm. Der erste Gegner heißt am Samstag (20:45 Uhr) in Mainz Peru.
Doch warum testet die Elf von Bundestrainer Hansi Flick ausgerechnet gegen Peru? "Die Auswahl der möglichen Gegner war begrenzt. Und die Südamerikaner müssen erst im Laufe des Jahres wieder wichtige Qualifikationsspiele bestreiten", erklärt Sky Reporter Uli Köhler. Denn im September erfolgt beim südamerikanischen Fußballverband der CONMEBOL der Startschuss für die WM-Qualifikation 2026.
Im Gegensatz zu Südamerika müssen die Teams aus Nordamerika (CONCACAF) sowie Afrika (CAF) ebenso wie alle übrigen europäischen Teams (UEFA) jetzt Pflichtspiele bestreiten. In Nordamerika läuft die Nations League, die besten Teams qualifizieren sich für den Gold Cup Mitte des Jahres in den USA. In Afrika tragen die Mannschaften Qualifikationsspiele für den Afrika-Cup Anfang 2024 in der Elfenbeinküste aus.
Und in Europa finden nun die ersten Partien der EM-Qualifikation für die Endrunde in Deutschland 2024 statt. Deutschland ist dort als Gastgeber automatisch qualifiziert und muss daher nicht die Qualifikation spielen. Allerdings hätte der DFB wie Frankreich vor der EM 2016 in einer Gruppe außer Konkurrenz mitspielen können, verzichtete allerdings darauf.
Der ehemalige DFB-Direktor Oliver Bierhoff begründete die Entscheidung mit der Möglichkeit der eigenen Gestaltung der Länderspielphasen sowie einer größtmöglichen Flexibilität. Deutschland kann sich die Gegner daher selbst aussuchen und gegen spielstärkere Mannschaften als eventuell verpflichtende Duelle mit Andorra, San Marino oder Liechtenstein zu haben.
Neben den Mannschaften aus Südamerika wären auch noch die asiatischen Teams infrage gekommen, die Ende März keine Pflichtspieltermine haben. "Von den zur Verfügung stehenden Mannschaften sucht man sich dann eine aus. Vorab werden mit Sicherheit intern einige Wunschgegner besprochen. Dann wird mit diesen gesprochen und verhandelt. Peru hat sich für Samstag ganz offensichtlich sehr gut angeboten", so Köhler.
Gegen den fünfmaligen WM-Teilnehmer hat Deutschland beide bisherigen Aufeinandertreffen gewonnen. Im Testspiel 2018 siegte das DFB-Team in Sinsheim mit 2:1, bei der WM 1970 in Mexiko gab es das Duell in der Gruppenphase, es endete 3:1. Das bislang letzte Aufeinandertreffen mit einer südamerikanischen Mannschaft war die Partie 2019 in Dortmund gegen Argentinien, das Freundschaftsspiel endete 2:2.
Peru hatte die Qualifikation für die Katar-WM nur ganz knapp verpasst. Als Fünfter der südamerikanischen Qualifikation mussten die Weiß-Roten in die interkontinentalen Playoffs. Dort unterlag Peru Australien mit 4:5 nach Elfmeterschießen. Zuletzt konnte sich Peru 2018 in Russland für eine WM qualifizieren, schied allerdings mit einem Sieg und zwei Niederlagen in der Gruppe aus.
Die langjährigen Bundesliga-Stars Jefferson Farfan und Paolo Guerrero, die 2018 noch dabei waren, sind mittlerweile nicht mehr aktiv. Auch Claudio Pizarro hatte seine internationale Karriere bereits 2016 beendet. Bekanntester Spieler der Auswahl von Coach Juan Reynoso ist Carlos Zambrano, der in der Bundesliga und 2. Liga für Schalke 04, St. Pauli sowie Eintracht Frankfurt auflief. Der 33-jährige Innenverteidiger steht bei 64 Länderspielen (4 Tore).
Kapitän der Weiß-Roten ist Keeper Pedro Gallese. Gallese, der bei MLS-Klub Orlando City aktiv ist, war bereits bei der WM 2018 Stammtorhüter und bringt es auf insgesamt 93 Länderspiele. Mit den Routiniers Yoshimar Yotun (118 Länderspiele, 7 Tore) und Luis Advincula (109, 2) stehen zwei Leader im Kader.
Im Mittelfeld zieht Abräumer Renato Tapia (77, 5) von Celta Vigo die Fäden, auf den Außenbahnen ist auf die schnellen Andre Carillo (91, 11) und Edison Flores (64, 15) zu achten und im Angriff wirbelt der 2020 eingebürgerte Gianluca Lapadula. Der Mittelstürmer von Cagliari Calcio wurde in Turin geboren, hat allerdings eine peruanische Mutter. In 24 Länderspielen knipste Lapadula bereits neunmal.
Nach der bitteren WM-Quali-K.o. gegen Australien verabschiedete sich der langjährige Erfolgstrainer Ricardo Gareca, der Peru von 2015 bis 2022 in 96 Partien coachte und dabei 41 Siege (19 Remis, 36 Niederlagen) feierte. Unter Nachfolger Reynoso holten die Weiß-Roten Ende 2022 drei Siege aus vier Freundschaftsbegegnungen. Auf eine 0:1-Niederlage gegen Mexiko folgten ein 4:1 gegen El Salvador sowie zwei 1:0-Erfolge gegen Paraguay und Bolivien. Wie auch für das DFB-Team ist das Testspiel am Samstag in Mainz das erste Länderspiel für Peru im Jahr 2023.
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