DFB-Frauen: Frankreich will EM-Revanche und im deutschen Team Kampf um neue Plätze
Mittelfeld der Zukunft: EM-Revanche als Chance für Bayern-Duo
07.10.2022 | 13:29 Uhr
Nach der EM ist vor der WM. Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft spielt am Freitag gegen EM-Halbfinal-Gegner Frankreich. Dabei muss die Bundestrainern allerdings auf einige Schlüsselspielerinnen verzichten. Das bietet wiederum die Chance für zwei aufstrebende Spielerinnen.
Für die DFB-Frauen gilt es nach der doch so erfolgreichen EM in England im Sommer in der Spur zu bleiben und den Schwung der Vizeeuropameisterschaft mitzunehmen.
Denn im kommenden Sommer steht bereits das nächste große Turnier an: die WM in Australien und Neuseeland.
Bei den abschließenden Spielen in der WM-Qualifikation gelang das im September mit souveränen Siegen gegen die Türkei und Bulgarien.
Neuauflage des EM-Halbfinals
Der Gegner im Testspiel am Freitag wird allerdings ungleich stärker sein. In Dresden (20:30 Uhr/ARD) trifft die deutsche Auswahl auf eines der Topteams in Europa. Mit Frankreich ist der Halbfinal-Gegner der vergangenen EM zu Gast.
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Auf der Pressekonferenz sprach Kapitänin Alexandra Popp voller Vorfreude über das Duell: "Die Stimmung im Team ist super, wir sind allzeit bereit und können voller Selbstbewusstsein in das Spiel gehen. Im EM-Halbfinale haben wir Frankreich mit extremem Willen und extremer Mentalität besiegt. Wichtig ist, dass wir in Dresden wieder unsere Spielfreude auf den Platz bringen."
Nachdem die Französinnen das EM-Halbfinale knapp mit 1:2 gegen Deutschland verloren, ist es für sie die willkommene Chance auf eine Revanche. Auch Popp erwartet deswegen, auf hoch motivierte Gäste zu treffen: "Ich gehe davon aus, dass Frankreich aggressiver ins Spiel gehen wird, weil sie bestimmt eine Rechnung offen haben."
DFB-Kapitänin lässt sich WM-Teilnahme offen
Popp hatte zuletzt überrascht, als sie selbst ihre WM-Teilnahme im kommenden Sommer infrage stellte. In einer Medienrunde bei ihrem Verein VfL Wolfsburg betonte sie, dass sie sich von ihrem Bauchgefühl leiten lassen würde. Und stellte klar: "Stand jetzt steht es auf meiner Agenda, das kann aber auch anders laufen."
Beim Duell mit Frankreich ist Popp jedoch weiter eine feste Stütze im DFB-Team. Dieses Mal muss die 31-Jährige vielleicht sogar noch mehr als sonst ihre Erfahrungen mit den jüngeren Mitspielerinnen teilen und Führungsaufgaben übernehmen. Denn Martina Voss-Tecklenburg muss auf ihre wichtige Mittelfeld-Achse aus Lina Magull und Sara Däbritz verzichten.
Chance sich zu beweisen
Magull fällt aufgrund einer Coronainfektion aus, Däbritz plagt eine Knöchelverletzung. Däbritz ist nach Popp mit 93 Länderspielen die erfahrenste Spielerin beim DFB, Lina Magull folgt mit 66 Spielen auf Platz vier im aktuellen Kader. Die beiden gelten als absolute Schlüsselspielerinnen und haben auch bei der EM ihre Führungsqualitäten unter Beweis gestellt. Durch den Ausfall des Duos bietet sich nun im Mittelfeld jedoch anderen Spielerinnen die Chance, sich der Bundestrainerin vor dem WM-Jahr zu empfehlen.
Dallmann und Lohmann könnten Lücke füllen
Vor allem das Bayern-Duo, bestehend aus Linda Dallmann und Sydney Lohmann, könnte von den hochkarätigen Ausfällen profitieren. Beide stellten zuletzt im Verein ihre individuelle Klasse unter Beweis. Beim 4:0-Erfolg der Bayern-Frauen über den MSV Duisburg am vergangenen Sonntag traf Dallmann zweimal selbst und bereitete ein Tor vor. Lohmann legte ein Tor auf und strahlte im Mittelfeld eine enorme Sicherheit aus, mit der sie das Spiel aus dem Zentrum heraus kontrollierte.
Beide noch keinen Stammelfplatz
Dahlmann und Lohmann hatten auch bei der EM immer mal wieder Einsatzzeiten auf dem Platz bekommen, zählten aber nicht zum Startelf-Aufgebot in der DFB-Auswahl. Sydney Lohmann sorgte nach ihren Einwechslungen immer merklich für Schwung. Bei drei von vier Spielen fiel nach ihrer Einwechslung noch ein Tor, auch gegen Frankreich.
Zweikampfstarkes Duo
Dallmann gilt als kleine quirlige Spielerin mit starkem Dribbling. Doch auch im Zweikampf überzeugt sie mit einer außerordentlichen Durchsetzungskraft. Lohmann kommt im Spiel ebenfalls vor allem über ihre Zweikampfstärke und weiß ihren Körper exzellent einzusetzen. Dank ihrer Spielübersicht kann sie als Mittelfeldmotor bezeichnet werden.
Während Lohmann eher den Part von Sara Däbritz übernehmen könnte, ist Dallmann etwas offensiver eingestellt und wäre der ideale Ersatz von Finaltorschützin Magull. Die beiden könnten sich nahezu perfekt ergänzen.
Kampf um die WM-Plätze startet
Für das Duo ist nun die Zeit, sich noch einmal für einen Startelfplatz bei der WM zu empfehlen, auch wenn es bei dem so hochkarätig besetzten deutschen Mittelfeld immer große Konkurrenz geben wird. Gerade Lohmann ist jedoch auch vor allem eine Spielerin für die Zukunft und wird sicherlich eines Tages die Zügel im deutschen Mittelfeld in der Hand haben.
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