DFB-Pokal News: Jude Bellingham glänzt für Borussia Dortmund

Bellingham als Anführer: BVB-Youngster sorgt erneut für Staunen

Borussia Dortmund hat sich in der zweiten Pokalrunde zu einem 2:0 (0:0)-Sieg gegen den FC Ingolstadt gemüht. Jude Bellingham war gegen den Zweitligisten der auffälligste Spieler. Offensiv fiel dem BVB ohne Erling Haaland kaum etwas ein. Erst ein später Doppelwechsel brachte den Sieg.

Der 2:0 (0:0)-Pokalsieg für Borussia Dortmund gegen den FC Ingolstadt fällt unter die Rubrik Arbeitssieg. Die Schanzer taten dem Titelverteidiger über 70 Minuten weh, letztendlich war der Erfolg für den BVB allerdings nie in Gefahr.

"Solche Spiele sind schwer, da muss man sich erst mal zurechtfinden. Wir haben dagegengehalten und wollten das Spiel annehmen, so wie es ist. Das Wichtigste war, den Fokus zu behalten", meinte Julian Brandt bei Sky.

Allerdings wird Trainer Marco Rose doch einige Schlüsse aus diesem unterdurchschnittlichen Spiel ziehen müssen, um in den nächsten Heimspielen in der Bundesliga gegen den 1. FC Köln (live am Samstag ab 15.30 Uhr auf Sky) und in der Champions League gegen Ajax Amsterdam (3.11.) für deutlich stärkere Gegner gewappnet zu sein.

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Dortmunds Marco Rose und Julian Brandt zum Sieg gegen den FC Ingolstadt.

Bellingham als Dreh- und Angelpunkt

Der mit Abstand beste Spieler auf dem Platz gegen Ingolstadt war Jude Bellingham. Der 18-Jährige wurde beim BVB bei jedem Angriff gesucht, verteilte gekonnt die Bälle und suchte immer wieder auch selbst den Abschluss. Nach 27 Minuten scheiterte der Engländer mit einem Schlenzer aus 20 Metern an der Latte.

"Er ist der beste Mann und in seinem Alter schon sehr weit und konstant. Wenn Jugend heißt, Fehler machen zu dürfen, ist er mittlerweile Mitte 30", machte Lars Ricken, BVB-Direktor des Nachwuchsleistungszentrums, bereits in der Halbzeitpause am Sky Mikrofon deutlich.

Dortmunds Jude Bellingham (vorne) in Aktion gegen den FC Ingolstadt.
Image: Dortmunds Jude Bellingham (vorne) in Aktion gegen den FC Ingolstadt.  © DPA pa

Auch nach der Halbzeit kurbelte der zentrale Mittelfeldspieler immer wieder das Spiel der Schwarz-Gelben an. Bellingham war überall zu finden, holte sich hinten die Bälle, suchte immer wieder den Weg in den Strafraum und war einfach ständig in Bewegung. "Der Junge ist 18, da kann man nur schwärmen. Er ist brutal gut", meinte auch Ingolstadts Marc Stendera bewundernd.

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Völlig zurecht wurde Bellingham zum Spieler des Spielers gewählt. Der Youngster ist für den BVB einfach unersetzbar. "Wir haben sie müde gespielt. Wir mussten geduldig sein und auf unsere Chance warten. Dann haben wir zugeschlagen", analysierte der englische Nationalspieler selbst im Stile eines abgezockten Profis das Spiel.

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Allerdings musste das Riesentalent auch mit ansehen, dass beim BVB der Zug im Spiel fehlte. Das lag insbesondere daran, dass kaum ein Dortmunder die Spielfreude Bellinghams teilte. Am zweitauffälligsten war da noch Marius Wolf. Der 26-Jährige ist einer der Gewinner vom Dortmunder Verletzungspech und überzeugte nun auch gegen Ingolstadt.

Wolf beackerte zunächst die linke Außenbahn und wechselte in der Schlussphase auf die andere Seite. Mit einem guten Distanzschuss prüfte er FCI-Torwart Fabijan Buntic (27.) und hatte auch seine Füße beim 2:0 im Spiel. Insgesamt ist Wolf aktuell die bessere Alternative zu Thomas Meunier, der unauffällig agierte und zudem Glück hatte, dass er nach einem Foul an Marcel Gaus nicht mit Gelb-Rot vom Platz flog (33.).

Kein Haaland, keine Tiefe

In vorderster Front fehlte der Borussia Erling Haaland an allen Ecken und Kanten. Das BVB-Spiel wirkte im letzten Drittel behäbig, kaum einmal gelang es, Lücken im bayerischen Abwehrriegel der Gäste zu finden. Das lag natürlich auch an der fehlenden Tiefe im Spiel.

Ingolstadt machte die Räume sehr eng, agierte mit einer Fünferkette sowie zwei ultra-defensiven zentralen Mittelfeldspielern. Selbst die beiden nominellen Sturmspitzen Merlin Röhl und Fatih Kaya verteidigten oftmals rund 30 Meter vor dem eigenen Tor. Dadurch kam die Offensive der Schanzer allerdings selbst nie zum Zug.

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"Es erinnert mich an ein Handballspiel", sagte Ricken schon in der Halbzeitpause. Am Ende stand in der Statistik eine Ballbesitzquote von 83 Prozent beim BVB. "Wir haben den Gegner von unserem Tor weggehalten und die Räume eng gemacht. Damit haben wir Dortmund eine ganze Menge Ärger gemacht", erklärte ein nicht unzufriedener FCI-Trainer Andre Schubert nach Abpfiff.

Haaland-Ersatz Steffen Tigges war von der Ingolstädter Abwehr fast komplett abgemeldet. Lediglich kurz nach der Halbzeit stahl sich der 23-jährige Mittelstürmer einmal davon und setzte freistehend aus drei Metern zum Flugkopfball an. Gäste-Schlussmann Buntic lenkte den Ball mit dem Ohr an die Latte. Ein Haaland hätte den wohl im Schlaf gemacht.

Dortmunds Steffen Tigges scheitert aus kürzester Distanz an Ingolstadts Schlussmann Fabijan Buntic.
Image: Dortmunds Steffen Tigges scheitert aus kürzester Distanz an Ingolstadts Schlussmann Fabijan Buntic.  © DPA pa

Später Doppelwechsel ins Glück

Den Unterschied zugunsten der Borussia machte schließlich ein Doppelwechsel rund 20 Minuten vor Spielende. Rose brachte seinen zuvor geschonten Kapitän Marco Reus sowie den langen verletzten Thorgan Hazard (Sprunggelenksprobleme) in die Partie. Der Dosenöffner für den Sieg.

Denn das Offensivduo wirbelte sofort los. Hazard und Reus machten keine zwei Zeigerumdrehungen später Tempo über die linke Seite. Über Reinier und Brandt, die ansonsten keine Eigenwerbung betreiben konnten, kam der Ball erneut zu Hazard. Der Belgier schob aus kurzer Distanz zum 1:0 ein (72.).

Thorgan Hazard (mitte) war der Matchwinner für den BVB gegen den FC Ingolstadt.
Image: Thorgan Hazard (mitte) war der Matchwinner für den BVB gegen den FC Ingolstadt.  © Imago

"Manchmal ist es einfacher, von der Bank zu kommen. Ingolstadt war müde und wir hatten mehr Platz. Der Trainer hat gesagt, ich soll in die Box gehen und das habe ich gemacht. Insgesamt war es ein schwieriges Spiel, weil wir kein frühes Tor geschossen haben. Deshalb wurde es dann schwierig", analysierte Hazard bei Sky.

Der 28-Jährige hatte auch das letzte Wort des Spiels und traf nach einer Brandt-Hereingabe per Volley aus fünf Metern zum 2:0-Endstand (81.). "Wenn man mit Toto so einen Joker einwechselt und der dann zwei Tore macht, dann haben wir da auch ein bisschen Glück gehabt", gab BVB-Trainer Rose zu.

Allerdings hatte Bellingham bei der Brandt-Flanke den Ball noch mit dem Kopf leicht verlängert. Die daraus resultierende Abseitsposition von Hazard übersahen Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck und sein Gespann. Den VAR gibt es in der zweiten Pokalrunde nicht.

Doch der Bellingham-Kontakt war selbst in der Zeitlupe kaum zu sehen und war auch nicht entscheidend für den am Ende verdienten BVB-Sieg. "Wir haben es über weite Strecken gut gemacht und den BVB vom Tor wegzuhalten. Da muss man dann aber auch schauen, wen die von der Bank bringen. Das ist schon eine enorme Qualität", sagte FCI-Kapitän Marcel Gaus.

Und Dortmunds Bellingham brachte es auf den Punkt: "Unsere Einwechselspieler haben den Unterschied gemacht."

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