Die Neulinge im DFB-Team: Kehrer, Schulz und Havertz
Drei DFB-Debütanten im Kurzporträt
von Thorsten Mesch
04.09.2018 | 22:16 Uhr
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Thilo Kehrer, Nico Schulz und Kai Havertz gehören erstmals zum Aufgebot von Joachim Löw. Der Bundestrainer nominierte den PSG-Verteidiger, den Hoffenheimer und den Leverkusener für die Länderspiele gegen Frankreich und Peru.
Die drei Neulinge sind für die ersten Länderspiele nach dem WM-Debakel für Mesut Özil, Sami Khedira und Marvin Plattenhardt ins DFB-Team gerückt.
Sky Sport stellt das Trio vor.
Thilo Kehrer
Der Neu-Pariser ist zwar gebürtiger Schwabe, kann jedoch durchaus als Schalker Eigengewächs bezeichnet werden.
Vor sechs Jahren wechselte der heute 21-Jährige ins Nachwuchszentrum der Königsblauen, von der Knappenschmiede schaffte er den Sprung zu den Profis. Der Abwehrspezialist, der in der Innen- und Außenverteidigung spielen kann, erzielte in 45 Bundesligaspielen vier Tore - das erste gleich in einem Revierderby gegen Borussia Dortmund.
In der vergangenen Saison kam er auf 28 Bundesligaeinsätze für S04, einen Stammplatz für die neue Spielzeit hatte er aber nicht sicher. Umso überraschender kam der Wechsel zu Paris Saint-Germain - noch dazu für 37 Millionen Euro.
Image:Nils Petersen: Unglücklicher Start für Petersen und den Sportclub. Konnte bisher lediglich im Pokal gegen Cottbus treffen. War in der Verlängerung zur Stelle und verwandelte im Elfmeterschießen.
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"Für mich ist das eine Gelegenheit, Fortschritte zu machen, mit großartigen Spielern zu trainieren und mit einem Coach zusammenzuarbeiten, der mir helfen will, mich zu entwickeln", sagte Kehrer in einem Interview mit der Tageszeitung Le Parisien.
Der Coach, der ihn zu PSG holte, heißt Thomas Tuchel. "Er ist sehr kommunikativ und hat eine menschliche Beziehung zu den Spielern. Er arbeitet an Details, er liebt Taktik", lobt Kehrer seinen neuen Trainer. Bei PSG kam Kehrer in drei Ligaspielen auf zwei Einsätze.
Im DFB-Team dürften seine Chancen als Außenverteidiger größer sein als im Zentrum, wo die Konkurrenz deutlich stärker ist. Er bekommt die Rückennummer 12.
Mit seinen 25 Jahren und schon 94 Bundesligaspielen gehört Schulz eigentlich in die Kategorie der Spätberufenen. Beim DFB ist der Außenverteidiger von der TSG Hoffenheim aber keineswegs ein Neuling - im Gegenteil: Schulz durchlief alle Nachwuchsteams von der U15 bis zur U21.
Der gebürtige Berliner spielte insgesamt 15 Jahre für Hertha BSC, bevor er 2015 nach Mönchengladbach wechselte. Nach einem Kreuzbandriss im Oktober 2015 fiel er lange aus, doch der Außenverteidiger kämpfte sich zurück. 2017 unterschrieb er bei der TSG Hoffenheim, bei Trainer Julian Nagelsmann ist er gesetzt.
Beim Ligastart in München (1:3) traf er Bayerns Kingsley Coman in einem Zweikampf so unglücklich, dass der Franzose für mehrere Monate ausfällt. "Ich habe ihm sofort nach dem Spiel eine SMS geschrieben. Er hat sich gefreut und gemeint, dass alles okay sei", erklärte Schulz. Gegen Comans Landsleute könnte er sein Länderspieldebüt feiern. Schulz, zu dessen Stärken Schnelligkeit und präzise Flanken gehören, könnte den fehlenden Jonas Hector ersetzen.
Schulz erhält die Nummer 14 von Leon Goretzka, der die Nummer 6 von Sami Khedira übernimmt.
Kai Havertz
Das Leverkusener Top-Talent gilt schon länger als Hoffnungsträger für die Zukunft. Obwohl er erst 19 Jahre alt ist, hat er schon einiges an Erfahrung vorzuweisen. In 56 Bundesligaeinsätzen für Bayer 04 traf er sieben Mal - und war an 22 Toren beteiligt. Diesen Wert hat in der Geschichte der Bundesliga in diesem Alter noch niemand erreicht.
"Er ist das größte Talent, das ich seit Toni Kroos gesehen habe", meinte Bayer-Coach Heiko Herrlich. In Leverkusen könnte Havertz, der im zentralen Mittelfeld variabel einsetzbar ist, eines Tages in die Fußstapfen von Kroos oder Michael Ballack treten. "Er ist keine klassische Zehn, sondern eine offensive Acht", erklärt der ehemalige Bayer-Manager Michael Reschke bei Sky.
"Kai kann ein internationaler Topspieler werden und zu den besten Spielern in Europa gehören", glaubt Reschke, der Havertz als Elfjährigen von Alemannia Aachen nach Leverkusen holte.
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Müller: 'Aufgabe gegen Frankreich eine super Chance'
"Er ist so talentiert, dass er das Zeug hat, ein Weltstar zu werden", schwärmt Bayers Julian Brandt. Vielleicht bilden beide ja bald auch im DFB-Team eine Achse. Von Brandt (bekommt Mesut Özils Nummer 10) übernimmt Havertz die Rückennummer 20.
Die Teilnahme an der EM 2020 ist sein erklärtes Ziel. "Da bin ich dann 21. In diesem Alter kann man schon die Ambition haben, bei einer Europameisterschaft dabei zu sein", sagt Havertz bei Spox.
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Reschke über Havertz: 'Internationaler Topspieler'