Druck nach CL-Fehlstart! FC Bayern braucht Sieg gegen Benfica
Drei Spiele, drei Punkte: Nach dem Fehlstart in die Champions League helfen dem FC Bayern nur noch Siege.
05.11.2024 | 17:24 Uhr
Vincent Kompany hatte seine rote Basecap tief ins Gesicht gezogen, ein Schatten lag auf seinen Augen - und doch schaute er ganz genau hin beim Abschlusstraining in der Münchner Herbstsonne. Kein Wunder: Auf den Coach des FC Bayern wartet das wohl wichtigste Duell in seiner noch jungen Amtszeit.
Doch während seine Stars schon vom ersten "Endspiel" auf dem langen Weg zum erträumten "Finale dahoam 2.0" sprachen, blieb der Chef cool.
Druck? "Fakt ist, dass bei Bayern in jedem Spiel Druck da ist", sagte der Belgier äußerlich gelassen. Dabei ist das Treffen mit Benfica Lissabon am Mittwoch (21.00 Uhr im Liveticker auf skysport.de und in der Sky Sport App) nach dem Fehlstart in der Champions League schon fast ein "Alles oder nichts"-Spiel.
Bayern nur 23.!
Nach der bitteren Niederlage bei Aston Villa (0:1) und dem Debakel beim FC Barcelona (1:4) rangierten die Bayern mit nur drei Punkten aus drei Spielen auf dem indiskutablen 23. Platz in der neuen Königsklassen-Liga. Doch Kompany beteuerte: "Das Wichtigste ist das Mindset, dass jedes Spiel wie ein Finale ist. Das war der Schlüssel für meine Karriere. Dann kannst du ein Finale spielen als wäre es ein normales Spiel." Zum Beispiel am 31. Mai 2025 "dahoam".
Doch für Joao Palhinha ist schon das nächste Spiel "ein Finale für uns", wie er betonte. Der portugiesische Mittelfeldspieler forderte: "Wir müssen zurück auf die Siegerstraße finden!"
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Und sie am besten gar nicht mehr verlassen. Nach dem Duell mit Benfica um den früheren Heidenheimer Jan-Niklas Beste sowie die Weltmeister Angel Di Maria und Nicolas Otamendi wartet gegen Paris St. Germain am 26. November der nächste Kracher. Danach geht es gegen Donezk, Rotterdam und Bratislava.
"Sechs Spiele musst du gewinnen, damit..."
Der neue Modus, sagte Kompany, "gibt ein bisschen Dramatik dazu" - und Anlass zu Rechenspielchen. "Was wir wissen: Sechs Spiele musst du gewinnen, damit du unter die Top 8 kommst", sagte der Trainer über das "Ziel", direkt ins Achtelfinale vorzustoßen. Und: "Wenn du drei Spiele gewinnst, kommst du unter die Top 24", also in die Zwischenrunde. Aber, betonte Kompany lachend: "Lass keinen schreiben: 'Wir wollen drei Spiele gewinnen.' Sie wissen, dass ich das nicht meine."
Kompany geht aufs Ganze. Sein Hochrisiko-Stil, der in Birmingham und Barcelona zum Harakiri-Fußball wurde, sei dabei weiter der richtige Ansatz. "Ich werde es immer ein bisschen anpassen taktisch, ganz pragmatisch. Aber ich werde nicht sagen: Wir tauschen alles", meinte er. Palhinha assistierte: "Eine Mannschaft wie Bayern muss immer Druck ausüben."
Benfica? "Das ist eine gefährliche Mannschaft"
Weitere Zutaten zum Erfolgsmix sind das bajuwarische "Mia san mia", eine vollbesetzte Arena und Mr. Zuverlässig Harry Kane. "Es ist überhaupt nichts anderes als sonst", sagte Kapitän Manuel Neuer über die knifflige Ausgangslage, "wenn du das Trikot des FC Bayern trägst, hast du diesen Druck immer."
Sportvorstand Max Eberl verwies darauf, dass Neuer und Co. mit "unseren Zuschauern im Rücken" schon gezeigt hätten, "dass wir da noch mehr Kraft und Energie entwickeln können" als auswärts. Und Kane? Der Superstar sprach von einem "großen, schweren Spiel", aber: Mit dem aktuellen Selbstvertrauen könne man "jedem Gegner Probleme bereiten".
Auch Benfica, dem neun Siege in zehn Spielen gelangen, seit Trainer Bruno Lage Anfang September vom entlassenen Roger Schmidt übernahm. In der Champions League setzte sich der zweimalige Europapokalsieger der Landesmeister bei Roter Stern (2:1) und gegen Atletico Madrid (4:0) durch, verlor aber gegen Feyenoord (1:3). "Das ist eine gefährliche Mannschaft", warnte Kompany. Er hat schließlich genau hingeschaut. - Die voraussichtlichen Aufstellungen:
München: Neuer - Guerreiro, Upamecano, Kim, Davies - Kimmich, Palhinha - Sane, Musiala, Gnabry - Kane. - Trainer: Kompany
Lissabon: Trubin - Bah, Araujo, Otamendi, Carreras - Florentino, Aursnes - Di Maria, Kökcü, Aktürkoglu - Pavlidis. - Trainer: Lage
Schiedsrichter: Davide Massa (Italien)
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