Ein Kommentar zur Lage beim 1. FC Köln

Aus diesem Kader kann auch Baumgart kein Gold mehr machen

Der 1. FC Köln hat auch das letzte Spiel im Jahr 2023 bei Union Berlin verloren. Der Effzeh überwintert damit auf einem Abstiegsplatz. War's das nun für Trainer Steffen Baumgart? Ein Kommentar von Sky Reporter Marlon Irlbacher.

Optisch über lange Strecken die bessere Mannschaft, lange mit Mut angelaufen. Lange versucht, intensiven Fußball auf den Rasen zu bringen, aber einfach keine Tore erzielt und in der Defensive wie so oft in dieser Saison zu desolat agiert. Die 0:2-Niederlage des 1.FC Köln bei Union Berlin zum Abschluss des Fußballjahres 2023 deckte noch einmal alle Probleme auf, die die Rheinländer in der Hinrunde begleiten.

Beim 1. FC Köln wurde an den falschen Ecken gespart

Unterm Strich muss man festhalten: Die Qualität ist nicht da. Sie reicht aktuell nicht für die Bundesliga. Liegt es am Trainer? Liegt es an den Neuzugängen, die nicht funktionieren? Oft ist es eine Mischung aus beidem, aber beim 1. FC Köln muss man faktisch festhalten: Die Abgänge von Ellyes Skhiri und Jonas Hector wurden nicht ansatzweise gleichwertig ersetzt. Sich in der Sturmspitze auf Davie Selke, Steffen Tigges und Florian Dietz zu verlassen, war ein leichtgläubiger Fehler der Verantwortlichen. Ergebnis: Der 1. FC Köln hat die wenigsten Tore aller Mannschaften in Europas Topligen (10) erzielt. Auch die Defensive wurde kaum bis gar nicht verstärkt.

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Zu groß war das Vertrauen darauf, dass Schleifer Steffen Baumgart aus Spielern, die noch kein Bundesligaformat besitzen, weiter Goldstücke formt. Irgendwann ist die Qualität dann auch mal zu gering, das Glück aufgebraucht und auch die Schleiffähigkeit eines Trainers an ihre Grenze gestoßen. Es wurde zu viel an den falschen Ecken gespart und jetzt, wo man im Winter nachlegen möchte, ist aufgrund der drohenden Transfersperre des CAS nicht einmal klar, ob der 1. FC Köln überhaupt neue Spieler verpflichten darf.

Die Verantwortlichen beim Effzeh müssen sich selbst hinterfragen

Und Fakt ist auch: Wenn man keine Neuzugänge präsentieren kann, bleibt als einzig verbliebener Hebel nur noch ein Trainerwechsel, für den am Geißbockheim wenn überhaupt nur geringe finanzielle Mittel vorhanden sind. Die Mannschaft jedenfalls - so unsere Info - steht zum Großteil hinter Baumgart und braucht nicht unbedingt einen Trainerwechsel, möchte die Wende unbedingt mit dem gebürtigen Rostocker schaffen.

Die Verantwortlichen, die sich zuletzt nicht mehr klar zu ihrem Coach bekennen wollten, müssen abwägen, ob ein Wechsel auf der Trainerposition überhaupt sinnvoll ist und Ertrag bringen kann. Und sie müssen sich vor allem selbst hinterfragen, ob sie ihrem Coach eine Mannschaft auf den Rasen gestellt haben, die womöglich gar nicht in der Lage ist, die Klasse zu halten.

Köln muss auf positives CAS-Urteil hoffen

Ich sage: Wenn Steffen Baumgart im Winter neue Spieler bekommt, muss man ihm die Chance geben, die Mannschaft mit zusätzlicher Qualität aus dem Schlamassel zu befreien. Er hat bereits bewiesen, dass er ein Team besser machen kann. Wenn die Transfersperre aber bestehen bliebe, würde außer Jürgen Klopp oder Pep Guardiola wohl kein Trainer der Welt mit einer Mannschaft dieser Qualität die Klasse in der Bundesliga halten.

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Ob Trainerwechsel oder nicht: Der Effzeh muss auf ein positives CAS-Urteil hoffen.

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