FC Barcelona News: Erstrahlen die Katalanen 2021/22 in neuem Glanz?

Während der FC Barcelona mit zahlreichen neuen Gesichtern in die heiße Phase der Saison-Vorbereitung startet, steht hinter der Rückkehr von Superstar Lionel Messi noch immer ein dickes Fragezeichen. Die Personalie ist jedoch bei weitem nicht die einzige Baustelle im Umfeld der Katalanen.

Am Mittwoch flog das Star-Ensemble des FC Barcelona in Richtung Donaueschingen, um in einem gut einwöchigen Trainingslager den Grundstein für eine erfolgreichere Saison zu legen. Für das Team von Trainer Ronald Koeman gilt es nun, an die Leistung vergangener Tage anzuknüpfen, um sowohl in der spanischen La Liga als auch in der Königsklasse um Titel mitspielen zu können.

"Ich erwarte viel von dieser Spielzeit, besser als letzte Saison", sagte Barca-Coach Koeman vor kurzem im Interview auf fcbarcelona.com und erklärte: "Wir sind ein Verein, der guten und attraktiven Fußball spielen möchte, dennoch haben wir auch die Verantwortung, Titel zu gewinnen."

Doch ist das mit dieser Truppe überhaupt möglich?

Eine neuerzwungene Transfer-Philosophie

Fakt ist: Die Zeit der Mega-Transfers ist für den finanziell angeschlagenen La-Liga-Giganten erst einmal vorbei. Statt Blockbuster-Transfers jenseits der 100-Millionen-Euro-Marke heißt es für den im März gewählten Präsidenten Joan Laporta nun, kleinere Brötchen zu backen und den Verein in wirtschaftlich sichere Fahrwasser zu bewegen.

Im Gegensatz zu den vergangenen fünf Spielzeiten, in denen der Klub insgesamt über eine Milliarde Euro in Spieler investiert hat, mussten sich die Verantwortlichen in dieser Sommertransferperiode nach kostengünstigen Lösungen umschauen. Statt Millionen-Deals galt die Devise, ablösefreie Top-Stars und junge Talente vom Weg der Katalanen zu überzeugen.

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Mit Manchester-City-Legende Sergio Aguero, Barca-Rückkehrer Eric Garcia und Lyon-Star Memphis Depay konnten drei vielversprechende Optionen ohne Ablösesumme nach Spanien gelockt werden. Lediglich für Emerson Royal musste Barca eine Transferentschädigung in Höhe von neun Millionen Euro zahlen. Viel mehr ist bei Verbindlichkeiten von knapp einer Milliarde Euro, beziehungsweise dem ausgehandelten Arbeitspapier von Lionel Messi ohnehin nicht drin.

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Warten auf Messi geht in die nächste Runde

Im Gegenteil. Durch den eingeführten Salary Cap der spanischen Liga stehen den Katalanen statt einer Gehalts-Obergrenze von 382 Millionen Euro bereits in dieser Spielzeit nur noch 347 Millionen Euro zur Verfügung - die Differenz muss eingespart werden.

Das ist nicht nur aufgrund des neu ausgehandelten Vertrages von Superstar Lionel Messi problematisch. Der sechsmalige Weltfußballer soll für sein neues Arbeitspapier zwar auf 50 Prozent seines Gehalts verzichten, würde aber noch immer ein fürstliches Salär verdienen. Ähnlich ist es bei den Depay, Garcia und Aguero, die zwar ablösefrei gekommen sind, aber ebenfalls zu den Spitzenverdienern im überteuerten Kader der Katalanen zählen sollen.

Ohnehin muss Barca erst zahlreiche Großverdiener loswerden, um Messi sowie sämtliche Neuzugänge beim Verband melden zu dürfen. Heißt: Platzen die Verkäufe der potenziellen Abgangskandidaten Philippe Coutinho, Miralem Pjanic, Samuel Umtiti, Ersatztorhüter Neto oder Antoine Griezmann, können Messi, Aguero und Co. nicht zum Saisonstart gemeldet werden.

Barca droht totales Fiasko

Nach ESPN-Informationen droht dem vierfachen Champions-League-Sieger sogar das totale Fiasko. Der Klub hat noch bis zum 31. August Zeit, die Neuzugänge dem spanischen Verband mitzuteilen. Intern sollen sie sich dem Bericht zufolge sogar eine Deadline bis zum 15. August gesetzt haben - pünktlich zum Saisonstart gegen Real Sociedad San Sebastian. Sollte die Frist nicht eingehalten werden können, wäre ein Einsatz Messis frühestens im Januar möglich.

Koeman hofft ebenfalls auf eine zeitnahe Rückkehr. Der Argentinier sei "sehr wichtig für die Mannschaft", betonte der 58-jährige Niederländer bei Barca TV. Und weiter: "Er ist Kapitän und ein Vorbild für die Mannschaft." Nun ist die Chefetage gefragt, schnell eine Lösung zu präsentieren.

"Moderator" Koeman mehr denn je gefordert

Koemans Aufgaben sind ohnehin andere: Er muss den Umbruch moderieren und bis zum Saisonstart eine schlagkräftige und titelhungrige Truppe auf dem Platz stellen. Doch die Personalsituation ist alles andere als komfortabel: Neben Messi muss der Trainer die Vorbereitung ohne die verletzten Leistungsträger Marc-Andre ter Stegen, Ansu Fati und Oscar Mingueza bestreiten. Mittelfeldjuwel Ilaix Moriba ist aktuell aufgrund eines Gehalt-Konfliktsinkts in die zweite Mannschaft verbannt.

Auch Ex-BVB-Star Ousmane Dembele verletzte sich wieder einmal zur Unzeit, fällt nach seiner Knie-OP noch für drei weitere Monate aus. In der Vorsaison zählte der 24-Jährige zu den Leistungsträger, kam in 44 Einsätzen auf 16 Torbeteiligungen. Last but not least verweilt Wunderkind Pedri nach 52 Pflichtspielen mit Barca und einer EM-Teilnahme mit Spanien noch bei Olympia, wird ebenfalls erst später zum Team stoßen. Immerhin: Sergio Busquets und Jordi Alba sollen am Mittwoch nach ihrem Urlaub mit nach Deutschland fliegen.

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Mischung aus Erfahrung und Talent

Die Ausfälle wiegen dennoch schwer. In der Vorbereitung waren folglich die Routiniers Gerard Pique, Sergi Roberto und Antoine Griezmann gefragt, die jungen und hungrigen Talente im Training anzuführen und zu Bestleistungen anzuspornen. Auch Koeman-Landsmann Frenkie de Jong sowie Rechtsverteidiger Sergino Dest nahmen zuletzt unter dem Trainer wichtige Rollen ein.

Das restliche Gefüge wird sich erst nach der Rückkehr zahlreicher Stars und dem Trainingslager in Donaueschingen ergeben. Dort soll sich neben Barca-B-Talent Alex Collado auch der österreichische Shootingstar Yusuf Demir beweisen dürfen. Der 18-Jährige kam Ende Juni leihweise von Rapid Wien, hat sich bei ersten Testspieleinsätzen bereits in den Vordergrund gespielt und soll nach Informationen der Mundo Deportivo in der kommenden Spielzeit fest zum Profi-Kader gehören.

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Spanische Presse lobt Demir in höchsten Tönen

Nach seinem Debüt gegen Tarragona wurde er von den spanischen Medien in den Himmel gelobt: "Der junge Österreicher war schnell, direkt und bereitete der Abwehr allerhand Probleme. Er hat allen die Show gestohlen und gezeigt, weshalb Barca ihn verpflichtet hat", schwärmte die Marca.

Auch Koeman zeigte sich im Interview auf fcbarcelona.com vom jungen Nationalspieler beeindruckt: "Er hat wie andere junge Spieler in unseren Reihen eine große Zukunft. Wir werden ihm helfen, ein besserer Spieler zu werden."

Der Trainer weiß natürlich, dass es aufgrund der finanziell angespannten Situation stark auf die jungen Talente im Kader und aus der weltbekannten Nachwuchsakademie La Masia ankommen wird: "Wir sind bereit für die Youngster. Sie sind die Zukunft unseres Klubs."

Fest steht: Mit Pedri, Fati, Demir und Co. haben die Blaugrana zahlreiche Shootingstars in ihren Reihen, die dem Verein in Zukunft zu neuem Glanz verhelfen können. Talente allein werden jedoch nicht reichen: Um den Klub zurück an die europäische Spitze führen zu können, müssen sämtliche Baustellen im Klubs abgeschlossen und aus dem Weg geräumt werden. Sonst droht den Katalanen schon zur kommenden Saison ein totales Fiasko.

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