FC Barcelona News: Wie sinnvoll wäre eine Rückkehr von Lionel Messi?

Barca öffnet Messi die Türen! Doch macht eine Rückkehr Sinn?

Sind Xavi (l.) und Lionel Messi (r.) bald beim FC Barcelona wiedervereint?
Image: Sind Xavi (l.) und Lionel Messi (r.) bald beim FC Barcelona wiedervereint?  © Imago

Der FC Barcelona hat abermals bekräftigt, dass eine Rückkehr von Lionel Messi zu den Katalanen stets eine Option sei. Nachdem sich der Klub langsam wieder vom Abgang der Ikone erholt, stellt sich allerdings die Frage: Macht ein Comeback überhaupt Sinn?

"Ich denke, Messi ist der beste Spieler aller Zeiten und in der Geschichte des Vereins. Die Türen werden ihm offenstehen und solange ich Trainer bin, kann er jeden Tag hierherkommen", hatte Barca-Coach Xavi vor dem sensationellen 4:0-Sieg im Clasico gegen Real Madrid erklärt und damit für Aufsehen gesorgt.

Zwar bezog sich die Aussage auf einen Besuch beim Training oder ein persönliches Gespräch mit Xavi und seinem Trainerteam, doch der ehemalige Teamkollege des Rekord-Weltfußballers wollte auch die Option auf eine "echte" Rückkehr nicht ausschließen: "Er hat Vertrag bei PSG - mehr kann ich nicht sagen."

Laporta-Berater befeuert Rückkehr-Gerüchte

Doch mehr brauchten die Anhänger des spanischen Traditionsklubs sowie die Medien des Landes nicht, um eine größere Story aus den getätigten Aussagen zu spinnen. Eine mögliche Rückholaktion des verlorenen Sohnes wird heiß diskutiert - und spekuliert. Nun legte der FC Barcelona noch einmal in Form von Enric Masip nach.

Der 52-Jährige ist Berater von Barca-Präsident Joan Laporta und damit ein wichtiger Mann im Kosmos der Katalanen. Mit einem Interview am Montag heizte er die Spekulationen mit vagen Aussagen zu Messi weiter an. "Nichts ist unmöglich, unglaubliche Situationen kommen im Leben zustande", erklärte Masip beim Radiosender Cadena SER angesprochen auf Pläne einer Rückkehr.

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Barca-Trainer Xavi über Lionel Messi. (Videolänge: 28 Sekunden)

Messi bleibt bei PSG hinter den Erwartungen

Nun hoffen die Barcelona-Fans, dass Messi bald wieder im Camp Nou zaubert. Berechtigte Hoffnungen, denn neben den jüngsten Aussagen der Klub-Repräsentanten liefern auch die Auftritte des 34-Jährigen im Trikot von Paris Saint-Germain Anlass zu Spekulationen. Bislang versprühte der im Sommer als Jahrhundert-Transfer gepriesene Argentinier nicht ansatzweise in dem Maße ab, wie man es sich in der französischen Hauptstadt versprochen hatte.

Messi kommt in 18 Spielen in der Ligue 1 auf magere zwei Treffer. Zwar kommen elf Liga-Vorlagen und fünf Tore in der Champions League sowie eine steigende Form hinzu, doch man hatte sich durchaus mehr vom vielleicht besten aktiven Spieler der Welt versprochen. Nicht zuletzt nach den blassen Auftritten in den beiden Achtelfinals der Königsklasse gegen Real Madrid hagelte es Kritik an Messi, der von seinem jüngeren Sturmpartner Kylian Mbappe komplett in den Schatten gespielt wurde. Für das Aus gegen Real wurde deshalb vor allem Messi zur Verantwortung gezogen.

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Und obwohl aus Messi und PSG noch keine Liebesgeschichte geworden ist, Xavi seinem alten Teamkollegen sicher nicht die Türen verschließen würde und auch die Fans eine Rückholaktion fordern, muss die unangenehme Frage gestellt werden: Würde der Deal überhaupt Sinn machen?

Phoenix aus der Asche: Xavi belebt Barca wieder

Lässt man die Romantik außen vor, ist diese Frage alles andere als leicht zu beantworten. Messi hat zweifelsohne noch eine enorme Qualität und wurde nicht umsonst noch im vergangenen Dezember mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet. "La Pulga" wirbelte im vergangenen Sommer noch durch die Barca-Offensive und war einer der wenigen - wenn nicht gar der einzige Lichtblick.

Doch das hat sich in den vergangenen Monaten geändert. Der FC Barcelona hatte schwer mit dem Abgang seiner Vereinsikone zu kämpfen. In den ersten Wochen jagte eine Enttäuschung die nächste und bis zur Entlassung von Ex-Trainer Ronald Koeman befand sich der schwer verschuldete La Liga-Riese auch sportlich im Sturzflug. Dann kam Xavi.

Der ehemalige Mittelfeldspieler hat das Spiel der Katalanen komplett umgeworfen und kehrte wieder zu den Wurzeln der eigenen Identität zurück. Nach Jahren ohne Dominanz im Mittelfeld kommt Barca im Schnitt wieder auf rund 65 Prozent Ballbesitz. Schnelles und sauberes Kombinationsspiel, das man seit der Ära Pep Guardiola schmerzlich vermisst hat, bildet den Schlüssel für den neuen, alten Erfolg. Dazu hohes Pressing und schnelle Konter. Schlicht: Fußball wie aus dem Lehrbuch.

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Barcelona hat neue Helden

Auch der ungewöhnliche Personalumbruch im Winter hat funktioniert. Pierre-Emerick Aubameyang trifft wieder wie zu Dortmunder Zeiten - Ferran Torres ist dank Tempo und Technik sofort eingeschlagen. Selbst der lange abgeschriebene Ousmane Dembele ist dank der Offensiv-Wiederbelebung plötzlich wieder voll auf der Höhe.

Der FC Barcelona hat sich nach schweren Monaten endlich von Lionel Messi emanzipiert. In der Liga wieder auf Champions-League-Kurs, in der Europa League mit besten Chancen auf den ersten großen internationalen Titel seit dem CL-Sieg 2015.

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Messi-Rückkehr: Eine Frage von Philosophien und Kompromissen

Die Rückkehr von Messi bürgt derzeit wohl mehr Risiken, als Chancen. Dem neu-entwickelten System von Xavi würde mit Messi im Team wieder die totale Ausrichtung auf einen Spieler drohen. Der eingeleitete Neuanfang, den der Klub schon lange braucht, würde einen großen Einschnitt erleben.

Auch finanziell wäre eine Verpflichtung des 34-Jährigen kein gutes Zeichen, sollte die Vereinsikone nicht auf einen Großteil seines letzten Gehalts verzichten. Es sollte nicht vergessen werden, dass Barcelona auch aufgrund der Messi-Gehälter in den vergangenen Jahren bis zum Hals in Schulden steckt.

Es sind zwei kollidierende Philosophien, die Barcelona vor einer Rückholaktion abwägen müsste. Neuanfang oder Nostalgie? Zusätzlich ist es eine Frage von Kompromissen, die beide Seiten bei einer Einigung eingehen müssten. Macht eine Messi-Rückkehr also Sinn? Die Antwort darauf muss wohl jeder für sich selbst finden.

Mehr zum Autor Lars Pricken

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