FC Bayern: Diese Trainer sind Kandidaten für die Kovac-Nachfolge
Wer führt die Bayern aus der Krise?
04.11.2019 | 21:47 Uhr
Der FC Bayern München sucht nach der Trennung von Niko Kovac einen neuen Chefcoach. Sky Sport bewertet die Nachfolge-Kandidaten.
Nach dem 9. Spieltag ist die Ära Kovac beim FC Bayern beendet, der Coach hatte nach der 1:5-Klatsche gegen Frankfurt seinen Rücktritt selbst angeboten. Vorerst übernimmt der bisherige Co-Trainer Hansi Flick den Chefposten. Aber was kommt danach?
Das Aufgabenspektrum bei den Bayern ist anspruchsvoll: Stars moderieren, taktisch glänzen, eine Spielphilosophie prägen, Talente entwickeln und natürlich möglichst alles gewinnen. Kovac misslang zuletzt der Umgang mit der Mannschaft und er musste sich stets vorhalten lassen, mehr auf individuelle Qualität als auf eine Philosophie zu setzen. Nach einem Jahr und vier Monaten beendeten die Bayern das Experiment.
Wer traut sich diese Aufgabe als nächstes zu? Sky Sport nimmt die Kandidaten unter die Lupe:
Hansi Flick - Zwischenlösung mit Perspektive
Zunächst wird sich Hansi Flick der Aufgabe annehmen. Er bekommt die Chance, sich zum Cheftrainer "hochzusiegen". Gegen ihn spricht die geringe Boss-Erfahrung: 2005 war Flick zuletzt für Hoffenheim verantwortlich, seitdem war er immer als Co-Trainer aktiv.
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Bayern-Reporter Torben Hoffmann sieht ihn als mögliche Zwischenlösung bis zum Winter oder Sommer, bis sich die Bayern-Granden auf einen großen Namen geeinigt haben. Flick hat ein hohes Ansehen in der Mannschaft, wird für die tägliche Trainingsarbeit aber Unterstützung brauchen. Hermann Gerland übernimmt diese Aufgabe - wie 2017-2018 unter Jupp Heynckes.
Erik ten Hag - Jugendstil mit Bayern-Vergangenheit
Seine Arbeit mit Ajax Amsterdam spricht für sich: Furiose Offensive (54 Saisontore), rasante Talenteentwicklung (de Ligt, de Jong), nationale Dominanz und internationale Furore. Zudem bringt ten Hag Stallgeruch mit: Von 2013 bis 2015 coachte er die zweite Mannschaft der Bayern. Er steht für eine klare Spielphilosophie und bindet junge Spieler ein.
Nach Sky Informationen hatten die Bayern bereits Kontakt mit ten Hag. Wollen die Münchner eine jüngere Ausrichtung, wäre ten Hag genau der Richtige. Sky Transfer-Experte Max Bielefeld hält einen Winterwechsel aber für unwahrscheinlich. Ten Hag stehe bei Ajax im Wort und werde die Saison dort beenden. Er sei aber ein heißer Kandidat für den Sommer.
Jose Mourinho - großer Name, großes Risiko
"The Special One" - kein Tainer polarisiert im Weltfußball so wie der schillernde Portugiese. Seine Erfolge sprechen für sich (25 Trophäen), darunter zweimal der Champions-League-Titel. Bei seinen letzten Stationen hinterließ Mourinho aber verbrannte Erde: Er versteht es, alle gegen sich aufzubringen. Sein ergebnisorientierter Stil bringt aber meist sportlichen Erfolg.
Bayern-Reporter Torben Hoffmann glaubt nicht an diese Variante: "Mourinho steht nicht für die Art Fußball, den die Bayern spielen wollen. Seine One-Man-Show könnte zudem zu Konflikten mit den Bayern-Bossen führen." Transfer-Experte Bielefeld wirft zudem ein, dass Uli Hoeneß kein Mourinho-Fan sei. Nach Sky Informationen gab es noch keinen Kontakt zum streitbaren Portugiesen.
Mourinho selbst lernt seit einigen Monaten Deutsch - mit dem selbsterklärten Ziel, irgendwann einen Top-Klub aus der Bundesliga zu trainieren.
Massimiliano Allegri - Nachteil Sprachbarriere
Allegri wäre das Modell Ancelotti: Italienischer Trainer mit viel Erfahrung, gutem Ruf und großen Erfolgen. Bei Juventus Turin bewies er, mit großen Namen und noch größeren Erwartungen umgehen zu können. Ähnlich wie beim gescheiterten Ancelotti würde die Sprache zum Problem werden: Allegri kann kein Deutsch.
Für Transfer-Experte Bielefeld kein Ausschlusskriterium, aber sicher ein Minuspunkt. Allegris erklärtes Ziel ist zudem die Premier League. Derzeit legt er ein Sabbatjahr ein, im Sommer will der Italiener wieder angreifen. Für ihn müssten die Bayern also etwas Geduld mitbringen.
Arsene Wenger - Altmeister als Platzhalter?
Wenger spricht Deutsch, Wenger kann große Klubs und Wenger ist ein Meister im Umgang mit Stars. Allerdings ist der Franzose bereits 70 Jahre alt - ein Kandidat für die Zukunft sieht anders aus. Er wäre als Trainer bis zum Sommer denkbar, aber keine Dauerlösung.
Transfer-Experte Bielefeld sieht noch ein anderes Problem: "Wenger will eigentlich nicht mehr als Trainer arbeiten, nicht täglich an der Seitenlinie stehen. Er sieht seine Zukunft eher als Sportdirektor."
Ralf Rangnick - Top-Trainer mit Ansprüchen
Sportlich würde Ralf Rangnick passen: Offensiver Fußball, taktische Variation und Perfektionismus im Training. Viel näher kommen die Bayern dem Typus Guardiola nicht. Aber Rangnick reicht die Arbeit als Trainer nicht, in Leipzig bestimmte er über den Platz hinaus. Ob die Bayern noch ein Alpha-Tier in der Führungsriege akzeptieren, ist die große Frage.
Leipzig-Experte Hannes Jakobi kann sich das vorstellen: "Rangnick will mehr sein als nur Trainer. Bei Transfers redet er mit, er fordert Einfluss bei seinen Stationen. In England dürfte das für ihn einfacher sein als in München. Aber die Herausforderung Bayern lockt auch einen Ralf Rangnick."
Mauricio Pochettino - neue Aufgabe für den Spurs-Coach?
Auch der Spurs-Coach ist auf dem Radar der Bayern. Nach über fünf sehr erfolgreichen Jahren auf der Tottenham-Bank könnte sich der Argentinier eine neue Aufgabe vorstellen. Nach Sky Informationen würde Spurs-Boss Daniel Levi seinem Trainer bei einem Angebot trotz Vertrags bis 2023 keine Steine in den Weg legen.
Pochettino spricht zwar kein Deutsch, durch seine Jahre auf der Insel ist sein Englisch aber auf einem sehr hohen Niveau.
Stimmt ab! Wen wollt Ihr als Bayern-Trainer?
Die Trainerfrage wird zur großen Aufgabe für die FCB-Granden. Hoeneß, Rummenigge und Salihamidzic müssen sich auf einen Weg einigen. Ein großer Name für große Spieler? Ein Taktik-Fetischist? Ein Talenteentwickler? Die Zeit, die sie zum Entscheiden brauchen, ist die Chance für Hansi Flick. Während die Bosse grübeln, kann der bisherige Co-Trainer seine Bewerbung mit Argumenten untermauern.