Krise beendet? Bayern darf sich nicht blenden lassen
30.09.2022 | 23:38 Uhr
Der FC Bayern kann wieder gewinnen und beendet sein Ergebnis-Tief in der Bundesliga mit einem überzeugenden 4:0-Heimsieg gegen Bayer Leverkusen. Davon darf sich der deutsche Rekordmeister aber nicht blenden lassen, meint Sky Redakteur Robin Schmidt.
Eines wurde den 75.000 Zuschauern in der Allianz Arena direkt nach dem Anpfiff klar. Die Bayern-Stars haben den Ernst der Lage verstanden. Ein fünftes siegloses Spiel in der Bundesliga? Das darf es nicht geben! Schon gar nicht beim Branchenprimus aus dem Süden der Republik. Das haben in der zweiwöchigen Länderspielpause alle Verantwortlichen von Trainer Julian Nagelsmann bis hin zum CEO Oliver Kahn wiederholt propagiert - mit Erfolg.
Die Münchner waren von der ersten Sekunde an griffig und dominant, legten die geforderte körperliche Intensität an den Tag. Das sofortige Balljagen nach Ballverlust zwang den Gegner aus Leverkusen schon früh an dessen Grenzen.
Leroy Sane gab dem bayrischen Fan-Gesang "Ein Schuss. Ein Tor. Die Bayern" ein Stückchen Wahrheit zurück, Sadio Mane beendete seine Torflaute und der Gala-Auftritt von Jamal Musiala (ein Tor, zwei Vorlagen) im Wiesn-Trikot war allein das Eintrittsgeld wert. Wie der Teenager mit seinen 19 Jahren in seiner ganz eigenen und begeisternden Art und Weise die Verantwortung übernahm, ist schlichtweg außergewöhnlich.
Insgesamt hat der FC Bayern eine angemessene Reaktion gezeigt, sich zurückgemeldet und ein Signal an die vor dem Spieltag so hoffnungsfrohe Konkurrenz gesetzt, aber: In der Analyse darf der deutsche Rekordmeister nun nicht den Fehler vom Saisonstart wiederholen, als er sich zu sicher gefühlt und täuschen lassen hat. Dazu besteht eigentlich auch kein Anlass.
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Das krisengeschüttelte und weit von der Bestform entfernte Leverkusen war ein dankbarer wie hilfsbereiter Aufbaugegner, so ehrlich muss man sein. Daher kann und darf der zu keinem Zeitpunkt gefährdete Sieg nur ein erster Schritt gewesen sein, sowohl Leistung als auch Einstellung sollten als Blaupause für die kommenden Spiele gelten.
Immerhin ist die Rückkehr auf den angestammten Platz an die Tabellenspitze nach diesem Spieltag noch nicht möglich, dafür war die Durststrecke in der Bundesliga zu lang. Und am kommenden Samstag steht das so wichtige Prestigeduell bei Borussia Dortmund an. Damit darf sich der FCB aber noch nicht beschäftigen.
Zunächst erwartet die Nagelsmann-Elf in der Champions League Viktoria Pilsen, den krassen und noch punktlosen Außenseiter in der Gruppe mit Barca und Inter. Eine vermeintliche Pflichtaufgabe, doch auch in diesem Spiel müssen die Antennen gespitzt sein. Vielleicht sogar noch mehr als gegen Leverkusen.
Ein Ausrutscher gegen den tschechischen Meister und der Druck gegen Dortmund wäre wieder ungleich höher. Folglich müssen die Bayern-Stars am Dienstag erneut zeigen, dass sie es verstanden haben.
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