Auf Robert Lewandowski wird Bayern-Trainer Hansi Flick noch einige Wochen verzichten müssen. Die Alternativen auf der Position sind rar - doch ein Youngster bekommt viel Lob vom Coach und dürfte auch gegen Augsburg stürmen.
Seit seinem Amtsantritt hat Hansi Flick in der Wahl seiner Aufstellung meist ein glückliches Händchen bewiesen. Der frische Offensiv-Fußball begeistert Fans und Bayern-Verantwortliche gleichermaßen. Die Zahlen in der noch jungen Ära Flick sprechen Bände: 17 von 20 Pflichtspielen hat der 55-Jährige gewonnen (zwei Niederlagen) - zudem hält er seine Bayern in allen drei Wettbewerben auf Kurs.
Die Bilanz möchten die Münchner gegen den FC Augsburg (So.,ab 14:30 Uhr live und exklusiv auf Sky Sport 1 HD) mit dem 18. Dreier der Saison weiter auffrischen.
Martinez und Hernandez zurück im Bayern-Kader
In der Defensive kann Flick dabei auf zwei Rückkehrer bauen. "Javi Martínez und Lucas Hernández haben heute beide mittrainiert und stehen daher zur Verfügung", bestätigt der Coach auf der Pressekonferenz vor dem Duell. Für einen Einsatz von Beginn an wird es aber höchstwahrscheinlich nicht reichen.
Flick setzt daher auf seine bewährte Abwehrreihe mit Benjamin Pavard, David Alaba, Jerome Boateng und Alphonso Davies. Boateng rückt nach auskuriertem Magen-Darm-Infekt in die Innenverteidigung - dafür darf Joshua Kimmich wieder auf der Sechs die Fäden ziehen.
In der Offensive wird allerdings ein Flügelflitzer ausfallen: "Kingsley Coman kann am Sonntag nicht auflaufen", bestätigt Flick am Freitag. Mit Ivan Perisic und Robert Lewandowski fehlen zudem zwei weitere Offensivakteure. Vor allem im Sturmzentrum hat der Trainer somit nicht die Qual der Wahl. "Allzu viele Alternativen haben wir nicht", gibt Flick unverblümt zu.
Zirkzee statt Müller auf der Neun
Beim 6:0-Sieg in Sinsheim füllte Josuha Zirkzee mit einem Treffer erfolgreich die Lücke, die die polnische Tormaschine (25 Tore) hinterließ. Flick lobt seinen Youngster und beschreibt den 18-Jährigen als einen "sehr talentierten Stürmer, der vor dem Tor seine Stärke hat." Mit seinen jungen Jahren ist er nach Aussagen des Trainers auf einen sehr guten Weg - hat jedoch in einigen Bereichen noch Entwicklungsmöglichkeiten.
"In der heutigen Zeit muss man als Stürmer auch gegen den Ball arbeiten, wenn man nicht in Ballbesitz ist. Das muss er noch verinnerlichen", sagte der 55-jährige Bayern-Coach. Dafür benötigt der 1,93-Meter-Hüne selbstverständlich auch Spielpraxis - und die wird er unter Flick auch bekommen: "Wichtig ist, dass wir ihn fördern und unterstützen. Er wird Gelegenheit bekommen zu spielen."
Gnabry auf der Außenbahn
Im DFB-Pokal-Viertelfinale beim 1:0-Sieg auf Schalke stürmte der Rekordmeister allerdings mit Thomas Müller. Der Routinier konnte jedoch nicht vollends in der Spitze überzeugen. Somit darf sich Zirkzee auch gegen den FCA wieder berechtigte Hoffnungen auf den nächsten Starelfeinsatz machen. Hinter dem Youngster wird voraussichtlich dann Müller agieren, der auf der Zehnerposition defensiv stärker ist als Serge Gnabry, den Flick auf den Außenbahnen benötigt.
Eine alternative Aufstellung wäre mit Gnabry auf der Neun. Dafür würde Leon Goretzka ins Mittelfeld rücken. Für Zirkzee wäre dann aber kein Platz mehr in der Startelf.
Und ob mit Zirkzee oder doch ohne den Youngster. Seinen 18. Sieg mit dem FC Bayern hat Flick fest eingeplant.