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FC Bayern: Kommentar zu Manuel Neuer, Salihamidzic, Hainer & Kahn

Unruhe wegen Neuer-Interview? Die Bayern sind selbst schuld

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Felix Magath kritisiert bei Sky90 den FC Bayern hinsichtlich der Diskussion um das Neuer-Interview.

Manuel Neuer hat in einem Interview den FC Bayern kritisiert. Man kann über Wortwahl und den Zeitpunkt des Interviews sicherlich streiten. Aber an der Unruhe, die nach den Aussagen entstanden ist, sind die Verantwortlichen der Münchner mindestens genauso schuld. Ein Kommentar.

Manuel Neuer wollte etwas loswerden. Der Kapitän des FC Bayern und der deutschen Nationalmannschaft wählte den Weg über die Öffentlichkeit, um über seine Gefühlslage am vergangenen Freitag zu informieren. Über die - nicht mit dem Verein abgestimmten - Interviews mit der Süddeutschen Zeitung und The Athletic und die Aussagen zur Entlassung seines Trauzeugen Toni Tapalovic als Torwarttrainer der Münchner kann nun jeder denken, was er oder sie will.

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Neuer-Aussagen sicherlich diskutabel

Einige werden Neuer verstehen, der in einer für ihn schweren Zeit eine wichtige Bezugsperson in seinem Job verloren hat. Für andere sind martialische Formulierungen wie "Herz herausgerissen" oder "schlimmster Moment meiner Karriere" vielleicht zu viel des Guten und wieder andere finden die Aussagen unprofessionell. Ich persönlich liege irgendwo zwischen "übertrieben" und "falscher Weg".

Auch den Bossen des FC Bayern hat es augenscheinlich nicht gefallen. Das ist soweit verständlich, denn schließlich wird ihr Verein von einem absoluten Klub-Idol in ungewohnter Schärfe kritisiert. Weniger verständlich ist aber, warum sich in Tagen, die folgten, nicht ein, zwei oder drei, sondern gleich vier (!) Vereinsfunktionäre zu dem Interview öffentlich äußern müssen. Noch dazu, wenn die Kernaussage bei allen vieren im Grunde sehr ähnlich ist.

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Insgesamt vier (!) Bayern-Verantwortliche äußern sich

Den Anfang machte der Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn noch am Freitag, dem Tag des Interviews. Tenor: Er ist von Neuer enttäuscht, denn das Ganze gehe so nicht. Am nächsten Tag - also am Samstag - lässt sich Sportvorstand Hasan Salihamidzic mit recht ähnlichen Aussagen zitieren. Wiederum nur einen Tag später spricht auch Trainer Julian Nagelsmann am Rande des Bundesligaspiels beim VfL Wolfsburg über das Thema und am Montag erklärt abschließend auch Bayern-Präsident Herbert Hainer seine Sicht der Dinge, wobei er in großen Teilen Kahn und Salihamidzic beipflichtet.

Deeskalierend ist definitiv anders. Die Münchner hätten beispielsweise Freitag oder Samstag einen Zweizeiler als Statement herausgeben können im Stile von "Der FC Bayern hat die Interviews von Manuel Neuer zur Kenntnis genommen und missbilligt die Aussagen. Die Verantwortlichen werden alles weitere intern mit dem Spieler klären."
Die Bosse haben bewusst einen anderen Weg gewählt und das Thema somit größer gemacht, als es eigentlich hätte sein müssen.

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Die Gründe dafür sind unbekannt, nur den Medien sollte keiner den schwarzen Peter zuschieben, weil die nachfragen. Das ist ihr Job. Antworten müssen die Bosse aber nicht. Ein Verweis auf das - theoretisch denkbare - Statement oder auch ein "Kein Kommentar" wären denkbare Optionen gewesen.

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FC Bayern an der Unruhe selbst schuld

Ähnlich wie bei Neuer ist es auch das Recht der Vereinsbosse so zu handeln, wie sie es für richtig halten. Nur Neuer dafür zu kritisieren, dass man aktuell wichtige Spiele habe und daher eigentlich Ruhe bräuchte, wirkt bizarr. Wie schon beim Mode-Trip von Serge Gnabry, der an einem freien Tag nach Paris flog, um an einer Veranstaltung teilzunehmen, sind die Bayern an der entstandenen Unruhe zu einem großen Teil selbst schuld.

Gegen Wolfsburg ging das gut, aber wenn das Thema nach den jüngsten Aussagen weiter schwelt und es in der Bundesliga am kommenden Samstag gegen den VfL Bochum oder - vielleicht noch schlimmer - in der Champions League gegen Paris St. Germain nicht mehr der Fall ist, sollte keiner mit dem ausgestreckten Zeigefinger nur auf Manuel Neuer deuten. Der wollte schließlich nur was loswerden…

Mehr zum Autor Robert Gherda

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