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FC Bayern: Meinungen zu Julian Nagelsmanns Auftritt in Gladbach

Nagelsmann muss gehörig aufpassen! Ein Pro und Contra

Sky Experte Lothar Matthäus kritisiert die öffentlichen Aussagen von Bayern-Trainer Julian Nagelsmann.
Image: Die Worte von Julian Nagelsmann in der Mixed Zone schlugen am Wochenende hohe Wellen.  © Imago

Nagelsmanns Talent ist unbestritten, doch dieser Tage steht sich der Bayern-Coach aufgrund seiner "Pack"-Aussage mal wieder selbst im Weg, meint Sky Reporter Florian Plettenberg.

CONTRA: Julian Nagelsmann muss gehörig aufpassen!

Niemand spricht über das verdiente 1:0 bei Paris Saint-Germain. Es geht mal wieder um Nagelsmann, seinen Wutausbruch, die verdiente 2:3-Pleite bei Borussia Mönchengladbach aufgrund einer unnötigen Rotation vor einer Woche, die keine englische ist.

Nagelsmanns Aussage, möglicherweise aus der Emotion heraus, aber im Wissen, dass ihn zig Reporter in den Katakomben dabei beäugen, ist schlichtweg unprofessionell. Anders ausgedrückt: Nicht Bayern-like. Nicht zu vergessen ist, dass sich auch seine Vorgänger Fehltritte geleistet haben. Hansi Flick beleidigte Hasan Salihamidzic im Mannschaftsbus. Pep Guardiola beschimpfte die eigenen Physiotherapeuten. Niko Kovac nannte Thomas Müller einen "Notnagel".

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Allerdings hat Nagelsmann vor allem öffentlich kaum Kredit, weshalb er deutlich mehr unter Beschuss steht als seine Vorgänger. Ist Nagelsmann deshalb so impulsiv? Jedenfalls steht er unter einem Druck, den er in dieser Form in seiner noch jungen Karriere noch nicht erlebt haben dürfte. Denn Welpenschutz genießt er schon lange nicht mehr.

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Nach der 2:3-Niederlage gegen Gladbach ist der Druck auf Julian Nagelsmann wahrscheinlich so groß wie noch nie als Bayern-Trainer. Für Sky Reporter Florian Plettenberg muss der 35-Jährige sich weiterentwickeln.

Auch für Nagelsmann zählt am Ende nur der Erfolg. Vor allem in dieser Saison. Dafür ist der Kader zu stark und zu vielen seiner Forderungen wurde nachgekommen (Lewandowski-Wechsel, Tapalovic-Abgang). Die Bosse beobachten seine Entwicklung genau, gestehen ihm weiterhin Fehler und Emotionen zu. Sein Ausraster in Mönchengladbach wird vereinsintern aber teilweise kritisch gesehen. Dennoch genießt er den Rückhalt im Verein.

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Nagelsmann wackelt nicht. Denn die Bosse machen Leistungs-Dellen nicht allein am Trainer fest, sie nehmen vor allem die Spieler in die Pflicht. Solche mit königlichen Verträgen, aber ohne regelmäßige Topleistungen: Gnabry, Sane und auch die Leistungen von Müller sind nicht frei von Kritik. Nagelsmann soll jedenfalls eine Ära prägen.

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Um diesen Vorschusslorbeeren gerecht zu werden, muss er sich jedoch weiterentwickeln. Schnellstmöglich. Mit seinem Hang zu polarisierenden Aussagen sorgt er hingegen immer wieder für Zündstoff und Unruhe. Dies kann ein instabiler FC Bayern jedoch nicht gebrauchen. Denn die bislang einzige Konstante in dieser Saison ist die Inkonstanz. Stellt sich die Frage: Hat Nagelsmann die Bayern wirklich im Kreuz? Ist er wirklich so lernfähig, wie ihm bescheinigt wird?

Nagelsmann sollte sich jetzt auf das Wesentliche konzentrieren. Sich seiner fachlichen Stärke besinnen, anstatt sich um Kopf und Kragen zu reden. Denn irgendwann reist jeder Geduldsfaden. Auch bei den Bayern …

Mehr zum Autor Florian Plettenberg

PRO: Wir brauchen diesen Typen in der Bundesliga!

Die Bayern haben gewusst, was für einen Trainer sie verpflichten - und was für einen Typen! Einen eloquenten Lautsprecher mit Sendungsbewusstsein, über den man sich manchmal wundert oder ärgert, dem man aber immer zuhört!

Wenn er meist hochkompetent über Fußball spricht - oder auch mal hemdsärmlich übers Leben. Der "Pack"-Eklat von Mönchengladbach - ein klarer Fehltritt. Wäre "Elder Statesman" wie Hitzfeld oder Ancelotti genauso wenig passiert wie den Selbstkontroll-Experten Niko Kovac oder Hansi Flick. Die verlässliche Grandezza einiger seiner Vorgänger fehlt dem Jungen Nagelsmann - vielleicht wird er die nie entwickeln, und womöglich strebt er das auch gar nicht an.

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Sky Reporter Sven Töllner mit einem Kommentar zu Bayern-Trainer Julian Nagelsmann nach dessen rhetorischer Entgleisung.

Dass ein 35-jähriger leitender Angestellter im hibbeligen Bayern-System und noch dazu im permanenten Fokus der Öffentlichkeit ab und zu an der vermeintlichen rhetorischen Ideallinie vorbeigrätscht, ist nicht überraschend - sondern oft erfrischend.

Wir brauchen diesen Typen in der Bundesliga - als Fußball-Fachkraft und von mir aus auch sehr gerne immer mal wieder als Unterhaltungskünstler!

Mehr zum Autor Sven Töllner

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