"Spannendes Talent" beim FCB: Musiala hinterlässt Duftmarke
23.09.2020 | 19:29 Uhr
Er ist der jüngste Bundesliga-Torschütze in der Geschichte des FC Bayern und der nächste Hoffnungsträger des FCB-Campus' - Jamal Musiala im Portrait.
Schneller Antritt, präziser Schuss: FCB-Youngster Jamal Musiala hinterlässt in seinem zweiten Bundesligaspiel eine erste Duftmarke auf der Bühne der Profis. In der 73. Minute kommt der 17-Jährige gegen den FC Schalke 04 für Serge Gnabry in die Partie. Keine zehn Minuten später zappelt der Ball im Netz und Musiala schreibt sich als jüngster Bundesliga-Torschütze in die Geschichtsbücher des FC Bayern.
"Das ist ein spannendes Talent", sagt Karl-Heinz Rummenigge bei Sky90 über den offensiven Mittelfeldspieler. Musiala sei neben Zirkzee, Richards und Fein einer der Nachwuchsspieler, die nun nach und nach aus dem Campus hervorkommen und die "zweite Säule" des FC Bayern stützen sollen.
Seine ersten fußballerischen Schritte machte der gebürtige Stuttgarter in der Jugend des TSV Lehnerz. Durch ein Auslandsstudium der Mutter verschlug es die Familie dann nach England, wo sich Musiala zunächst dem FC Southampton anschloss. Sein Talent blieb aber auch den großen englischen Klubs nicht lange verborgen. Nach nur einem Jahr bei Southampton wechselte Musiala zum FC Chelsea, wo er von 2011 bis 2019 die Jugendmannschaften der Blues durchlief.
2019 entschied sich der damals 16-Jährige trotz einiger anderer Angeboten aus ganz Europa schließlich für einen Wechsel zum FC Bayern. Dort legte er zunächst in der U17 der Münchner los, stieg aber innerhalb eines Jahres erst in die U19 und schließlich in die zweite Mannschaft des Rekordmeisters auf. Am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison feierte Musiala gegen den SC Freiburg sogar sein Bundesliga-Debüt, als jüngster Debütant in der FCB-Geschichte.
Hansi Flick sieht großes Potential in seinem Nachwuchsspieler: "Er ist ein ausgezeichneter Fußballspieler", schwärmte der Cheftrainer nach dem Spiel gegen Schalke: "Wenn er am Ball ist, nimmt er Tempo auf, das hat man bei seinem Tor gesehen. Das sind Dinge, die er auch im Training zeigt."
Flick hofft, dass Musiala viel aus den Trainingseinheiten mit den Top-Spielern mitnimmt, bremst aber auch gleichzeitig die Erwartungshaltung: "Er ist ein ganz junger Spieler und wir werden versuchen, ihn behutsam dahin zu führen, dass er noch besser wird und uns noch mehr helfen kann. Das ist ein weiter Weg."
Fraglich ist, ob dieser Weg auch irgendwann in die deutsche Nationalmannschaft führt. Musiala besitzt eine doppelte Staatsbürgerschaft und kann somit für England und Deutschland spielen. Bereits mit 13 Jahren debütierte er für die U15 der Three Lions, zwischenzeitlichen bestritt er zwei Länderspiele für die U16 des DFB, zuletzt stand er aber wieder im Kader von Englands U17.
Auch wenn Musiala spätestens jetzt die Aufmerksamkeit von Bundestrainer Joachim Löw gewiss sein dürfte, schickte Flick einen gut gemeinten Ratschlag an seinen Ex-Kollegen und den DFB: "Also ich würde mich um ihn bemühen!"