Clinch zwischen Flick und Salihamidzic: DFB-Job als Notausgang?
16.03.2021 | 11:51 Uhr
Beim FC Bayern lodert es schon länger zwischen Chefcoach Hansi Flick und Sportdirektor Hasan Salihamidzic. Die Diskussionen um die Nachfolge des Bundestrainers gießen nun sogar noch Öl ins Feuer. Sky Sport beleuchtet, was dahinter steckt.
Dass sich Flick und Salihamidzic nicht immer grün sind, ist ein offenes Geheimnis. Doch so deutlich wie in den letzten Tagen bekannten sich die Protagonisten selten zu den Ungereimtheiten.
"In einer Ehe, in einer Partnerschaft kann es auch immer mal wieder zu Unstimmigkeiten kommen", bestätigte Flick erst kürzlich die Differenzen mit Salihamidzic. Letztendlich sei es aber "wichtig, dass Bayern München erfolgreich ist. Brazzo und ich versuchen die Dinge so zu gestalten, dass wir uns beide da auch einbringen." Nach Harmonie klingt das allerdings nicht.
Tatsache ist, dass sich die beiden in Sachen Kaderplanung eher selten einig sind. Das fing bereits kurz nach Flicks Beförderungen zum Cheftrainer im Januar 2020 an, erinnert sich Sky Reporter Torben Hoffmann, "als Flick öffentlich Neuverpflichtungen gefordert hat und Salihamidzic von dieser 'medialen Kaderplanung' überrascht war."
Auch der Fall Alexander Nübel sorgte für Zündstoff. Wenn es nach Flick gegangen wäre, "hätte Sven Ulreich die Nummer zwei bleiben können", so Hoffmann. Außerdem hätte der FCB-Trainer unter den Neuverpflichtungen im Sommer "lieber einen Sergino Dest oder einen Callum Hudson-Odoi gesehen, stattdessen kamen Spieler wie Bouna Sarr und Douglas Costa". Selbst Leroy Sane sei nicht unbedingt ein Wunschsspieler von Flick gewesen, der eher ein Auge auf Timo Werner oder Kai Havertz geworfen hatte.
Aufgrund dieser Entscheidungen habe Flick bei den Bayern-Bossen sogar ein Vetorecht bei Transfers eingefordert. Allerdings sah man das beim Rekordmeister "nicht so gerne, weil der Verein über allem steht", berichtet Hoffmann.
Diese Dinge belasten Flicks Arbeitsverhältnis beim Rekordmeister. Und nun öffnet sich mit der ab Sommer vakanten Stelle des Bundestrainers womöglich ein Notausgang? Hoffmann würde das "nicht kategorisch ausschließen. Man weiß, dass Trainer Hansi Flick dem DFB gegenüber wohlgesonnen ist und ihn diese Aufgabe reizen würde."
Und wenn man beim Rekordmeister zum Beispiel einen Julian Nagelsmann als Nachfolger gewinnen könnte, würde man Flick vielleicht auch keine Steine in den Weg legen.