FC Bayern: Situation von Yann Sommer, Sven Ulreich & Manuel Neuer
Sommer in der Kritik: Wie geht's beim Keeper kurz- und mittelfristig weiter?
25.04.2023 | 20:28 Uhr
Yann Sommer durchlebt beim FC Bayern aktuell keine leichte Phase. Nach einigen Unsicherheiten leistete sich der Schweizer bei der Pleite in Mainz einen folgenschweren Fehler beim Ausgleich der Rheinhessen. Droht ihm nun sogar die Bank? Sky schätzt die Situation ein.
Das hatte sich Sommer bei seinem Wechsel im Winter sicherlich anders vorgestellt. Er brach seine Zelte in Mönchengladbach nach achteinhalb Jahren ab, um in München endlich um Titel spielen zu können. Der DFB-Pokal und die Champions League waren damals noch möglich, wenn nicht sogar realistisch.
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Die Meisterschaft schien zum Zeitpunkt des Wechsels im Grunde sogar schon in der Tasche. Die Münchner führten die Tabelle komfortabel mit vier Zählern vor dem SC Freiburg an - der große Rivale aus Dortmund lag sogar neun Punkte hinter dem Branchenprimus.
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Ordentliche Leistungen nach dem Wechsel
Doch die Bayern schwächelten nach der WM-Pause, flogen aus beiden Pokalwettbewerben und auch in der Liga schmolz der Vorsprung rasant. Sommer hatte damit zu Beginn im Grunde nichts zu tun. Der Routinier fand sich in seiner neuen Umgebung schnell zurecht und lieferte solide, wenn nicht sogar gute bis sehr gute Leistungen ab. Im Achtelfinalrückspiel der Königsklasse gegen Paris St. Germain leistete er sich dann erstmals einen üblen Fauxpas, der aber ohne Folgen blieb, da Matthjis de Ligt den Fehler mit einer spektakulären Grätsche auf der Linie noch wettmachen konnte.
Sommer wollte sich mit einem "Lastwagen Schweizer Schokolade" bei seinem Vordermann bedanken, aber man wurde den Eindruck nicht los, dass dieser LKW fortan auf den Schultern des 34-Jährigen lastete. Der Schweizer Nationalspieler strahlte nicht mehr die gewohnte Sicherheit aus und nach der 0:3-Klatsche bei Manchester City wurde auch erstmals harsche Kritik laut.
Kritik an Sommer wird laut
"Für mich war der Torwart heute heillos überfordert", wurde Didi Hamann deutlich. Der Sky Experte wollte auch von einigen starken Paraden Sommers nichts wissen. "Die braucht ihr mir gar nicht zeigen, das ist mir wurscht! Dafür steht er im Tor, dafür wird er bezahlt, dass er die Bälle hält! Der Torwart hat nicht nur heute, sondern auch in den letzten Wochen maßgeblich die Mannschaft verunsichert."
Und weiter: "Ich dachte, als er kam, er kann das. Ich muss mich heute revidieren. Ich glaube nicht, dass er nächstes Jahr eine Option ist, um bei den Bayern im Tor zu stehen, weil er in den letzten Wochen in den großen Spielen zu oft überfordert war."
Seitdem hat sich die Situation noch weiter verfinstert. Nach dem Treffer von Hoffenheims Andrej Karamaric wurde viel über die die Körpergröße Sommers von "nur" 1,83 Meter diskutiert und zuletzt gegen Mainz sah er beim Ausgleich von Ludovic Ajorque schlecht aus und läutete somit die 1:3-Niederlage ein. Hinzu kommt, dass Sommer generell - wie schon von Hamann bemängelt - auch mit dem Ball am Fuß zuletzt keine Ruhe ausstrahlt und ein Unsicherheitsfaktor in einer ohnehin verunsicherten Mannschaft ist.
Torhüter-Wechsel ausgeschlossen
Nach Sky Informationen könnte Sommers Zeit in der bayrischen Landeshauptstadt - trotz Vertrag bis 2025 - daher bereits wieder enden. Der Torhüter zählt zumindest zu den Verkaufskandidaten, wie Transfer Experte Florian Plettenberg in Transfer Update - die Show verrät. Für den Sky Reporter Uli Köhler ist dieses Szenario aber nur dann denkbar, wenn Manuel Neuer zu 100 Prozent fit ist. "Sommer wird sonst auf keinen Fall verkauft", ist sich Köhler sicher.
Doch wie sieht es im Hier und Jetzt aus? Ist es denkbar, dass Trainer Thomas Tuchel reagiert und in den verbleibenden fünf Saisonspielen auf Ersatzmann Sven Ulreich setzt? Köhler hält das für ausgeschlossen. "Er ist die beste Option, die sie aktuell im Kader haben und die Verantwortlichen wissen das auch", so der langjährige Bayern-Insider und ergänzt: "Sven Ulreich ist ein ordentlicher Schlussmann, aber wenn es wirklich drauf ankam, hat er auch öfter gepatzt."
Köhler liefert noch zwei weitere Gründe, die gegen einen kurzfristigen Wechsel im Bayern-Tor sprechen. Zum einen wäre Sommer bei einer Degradierung komplett "verbrannt" und sein Marktwert würde empfindlich darunter leiden. Sollte Neuer zur neuen Spielzeit rechtzeitig fit werden, müsste der Rekordmeister bei einem potenziellen Verkauf somit massive finanzielle Einbußen in Kauf nehmen. Weiterhin würde ein Wechsel von Sommer auf Ulreich den Eindruck verstärken, dass Tuchel "verzweifelt" ist und keinen Lösungsansatz für die aktuelle Misere findet.
Sommer muss liefern
Laut Köhler bleibt Tuchel und den Verantwortlichen nichts anderes übrig, als Sommer zu stärken und zu hoffen, dass er das Leistungstal bald durchschritten hat und wieder an die Leistungen anknüpfen kann, die der Schlussmann jahrelang bei den Fohlen zeigte. "Er ist ein guter Torhüter und für mich war die Kritik an ihm in den letzten Wochen teilweise auch unfair. Er zeigt aktuell keine guten Leistungen, aber ich bin sicher, dass er besser ist, als es derzeit den Anschein hat", so der Sky Reporter, der den Münchner Vorzeigeklub aus dem Effeff kennt.
Die Bayern-Bosse werden hoffen, dass Köhler recht hat und Sommer zeitnah wieder abliefert. Denn nur wenn der 8,5-Millionen wieder zu dem sicheren Rückhalt wird, der er in den ersten Tagen nach seinem Wechsel war, haben die Bayern noch die Chance, den BVB abzufangen und zum elften Mal in Folge Deutscher Meister zu werden.
Bei lediglich einem Punkt Rückstand auf die Schwarz-Gelben ist dies auch noch absolut möglich, auch wenn der FCB natürlich auf einen Ausrutscher des Konkurrenten angewiesen ist. Es liegt nun an Sommer, wenn es zumindest mit einem Titel klappen soll. Die Freude wäre dann sicherlich nicht nur beim Schweizer sehr groß - auch wenn er sich das bei seinem Wechsel im Winter sicherlich anders vorgestellt hatte...
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