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FC Bayern: Wechsel von Mats Hummels zum BVB birgt Gefahren

Transfer mit Folgen?

Mats Hummels (l.) hofft, dass Niko Kovac die Rotation beim FC Bayern durchzieht.
Image: Bayern-Trainer Niko Kovac wird in der kommenden Saison ohne Mats Hummels auskommen müssen  © Getty

Der FC Bayern hat Mats Hummels an Borussia Dortmund abgegeben. Ein Transfer, der für die Münchner unter mehreren Gesichtspunkten riskant sein könnte.

Der Wechsel von Mats Hummels vom FC Bayern zu Borussia Dortmund ist beschlossene Sache. Der 30-Jährige soll beim BVB einen Vertrag bis 2022 unterschreiben. Die Ablösesumme beträgt nach Sky Informationen 32 Millionen Euro, könnte aber aufgrund erfolgsabhängiger Bonuszahlungen auf 38 Millionen Euro ansteigen.

Bayern stärken mit Hummels-Transfer Dortmund

Die Bayern kassieren zwar viel Geld für den 30-Jährigen, verlieren aber auch sportliche Qualität. "Hummels hat eine überragende Rückrunde gespielt. Er war mitverantwortlich dafür, dass die Bayern so wenige Gegentore kassiert haben", erklärt Sky Reporter Uli Köhler.

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Sky Reporter und Bayern-Kenner Uli Köhler lobt Mats Hummels und spricht über die neue Bayern-Abwehr (Videolänge: 42 Sekunden).

Zumal die Münchner einen direkten Konkurrenten im Meisterschaftskampf weiter stärken, der mit den Verpflichtungen von Julian Brandt, Thorgan Hazard und Nico Schulz ohnehin bereits mächtig aufgerüstet hat.

Bayerns ursprünglicher Plan sah anders aus

"Ein Innenverteidiger muss den Laden zusammenhalten, er muss ein gutes Kopfballspiel und eine gute Spieleröffnung haben. Das hatte Hummels schon immer. Deshalb hat der BVB einen super Schnapper gemacht", sagt Köhler.

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In diesem Video (Länge: 56 Sekunden) analysiert Sky Reporter Uli Köhler die Stärken von Mats Hummels.

Aufgrund des Abgangs von Hummels werden die Bayern wohl von ihrem ursprünglichen Plan abrücken müssen, Lucas Hernandez auch links einzusetzen, um Druck auf David Alaba zu machen. Der Rekordtransfer wird nun verstärkt innen benötigt, da mit Niklas Süle und Benjamin Pavard nur noch zwei weitere Innenverteidiger im Kader stehen. Javi Martinez, der die Position auch spielen kann, ist auf der Sechs fest eingeplant und Jerome Boateng hat laut Köhler trotz des Hummels-Abgangs keine Zukunft in München.

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Sky Reporter Uli Köhler analysiert, wie sich der FC Bayern in der kommenden Saison in der Abwehr ohne Mats Hummels aufstellen könnte (Länge: 1:31 Minuten).

Keine weiteren Transfers?

Weitere Spieler für die Abwehrzentrale will der Rekordmeister laut Köhler nicht holen. Auch der oft gehandelte Matthijs de Ligt von Ajax Amsterdam dürfte in der kommenden Saison nicht unter Niko Kovac trainieren. "Da wird mittlerweile mit Summen gespielt, dass es schon schwierig ist", schätzt der Sky Reporter ein.

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Wenn nicht noch ein gestandener Spieler kommt, stellt sich eine weitere Frage nach dem Abgang des Ex-Nationalspielers: Wer soll die Abwehr organisieren? "Hummels hat auch die berühmten Leaderqualitäten. Jetzt kommen zwei nagelneue Spieler daher, die den FC Bayern nicht kennen. Die müssen sich erstmal reinarbeiten ins Team. Und dann ist hinten außer Manuel Neuer keiner da, der den Laden zusammenhalten kann", sagt Köhler.

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In diesem Video (Länge: 56 Sekunden) spricht Sky Reporter Uli Köhler über die Personalie Matthijs de Ligt (Länge: 35 Sekunden).

Wofür steht der FC Bayern?

Apropos Laden zusammenhalten. Dafür braucht es auch lokale Identifikationsfiguren wie Hummels, der in München verwurzelt ist. "Die Bayern müssen sich langfristig überlegen, was sie mit ihrer Mannschaft vorhaben. Sie wollen nicht wie Real Madrid oder Manchester City sein, wo jeder von überall herkommt. Bei Bayern hängt das viel mit Typen zusammen - wie mit Thomas Müller, Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger. Davon hat der Verein ewig gelebt. Der Hummels-Abgang wird erstmal ein Loch reißen", vermutet Köhler.

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Schwarz-Gelb oder rot? Dortmund oder München? Mats Hummels hat sich entschieden und kehrt zum BVB zurück. Aber wie kommt der Mann der klaren Worte mit Trainer Lucien Favre zurecht?

Nicht nur für die Fans war Hummels eine Identifikationsfigur, auch innerhalb der Mannschaft fehlt nun ein weiterer Führungsspieler. Mit Arjen Robben und Franck Ribery haben die Münchner nach dem Ende der Saison bereits zwei Charakterköpfe verloren. Kann der Rekordmeister auch noch den Abgang von Hummels verkraften?

Bayern vor schwierigerer "Saison als im letzten Jahr"

"Robben und Ribery waren keine Spieler, die einfach ihren Zenit überschritten hatten. Das waren Typen, Konstanten im Bayernspiel, die jedem Gegner vom Namen her schon Angst und Schrecken eingejagt haben", so Köhler.

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Auch aufgrund von verlorenen Führungsfiguren wie Ribery, Robben und Hummels schlussfolgert der Bayern-Insider, dass der amtierende deutsche Meister "vor einer schwierigeren Saison als im letzten Jahr" stehen könne.

Mehr zum Autor Thomas Goldmann

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