Kahn-Aus beim FC Bayern? Ein Szenario ist nahezu ausgeschlossen
02.05.2023 | 18:33 Uhr
Vorstandschef Oliver Kahn muss weiter um seinen Job bangen. Beschlossen ist die Entlassung des CEO aber noch nicht.
Beim FC Bayern ist nach dem mühsamen 2:0-Erfolg gegen Schlusslicht Hertha BSC zumindest ein wenig Ruhe eingekehrt. Die Münchner haben es nun wieder in der eigenen Hand, den elften Meistertitel in Folge zu sichern - und damit immerhin noch das Minimalziel dieser trotzdem bereits jetzt schon missratenen Saison zu erreichen.
Großes Thema beim FC Bayern bleibt aber auch nach dem Sieg die Diskussion um Oliver Kahn, der Vorstandschef steht in der Kritik.
Präsident Herbert Hainer hatte ein Bekenntnis zu Kahn am Sonntag verweigert. "Glauben Sie mir, wir konzentrieren uns jetzt alle auf das Sportliche", sagte Hainer auf eine entsprechende Frage von Sky Reporter Florian Plettenberg: "Ansonsten analysieren wir und debattieren über die Gesamtlage. Wir besprechen das in aller Ruhe intern und sehr umsichtig, so wie man das vom FC Bayern gewöhnt ist."
Kahn selbst schloss einen vorzeitigen Abschied beim FC Bayern aus. "Selbstverständlich bin ich (nächste Saison, Anm. d. Red.) noch hier", sagte Kahn lachend, der noch bis Ende 2024 unter Vertrag steht.
"Ja, wir haben eine Aufsichtsratssitzung, turnusmäßig, Ende Mai", fügte Kahn an. "Da werden wir zusammenkommen, wir werden sehr kritisch miteinander umgehen, sehr analytisch sein und uns viele, viele Fragen stellen. Es gibt sicherlich hier und da Gesprächsbedarf: Wo können wir uns verbessern? Aber das ist alles Zukunftsmusik."
Bei den Bayern werde "immer viel gesprochen und diskutiert", sagte Kahn. "Mein Fokus gilt nicht irgendwelchen Diskussionen, sondern nur der Deutschen Meisterschaft. Darum geht's."
Nach Sky Informationen steht eine Entlassung Kahns noch nicht fest. Nahezu ausgeschlossen ist allerdings, dass es mit Kahn und Hasan Salihamidzic zusammen weitergeht. "Dafür ist zu viel passiert, sagt man intern", weiß Bayern-Insider Plettenberg.
Der Posten von Salihamidzic (Vertrag bis 2026), so ist es vereinsintern zu hören, soll aktuell nicht gefährdet sein. "Es könnte sehr gut sein, dass es Kahn erwischt", so Plettenberg. Einer der Gründe: Seitdem der "Titan" als CEO den FC Bayern übernommen hat, haben die Münchner lediglich einmal die Meisterschaft gewonnen. Für viele aus sportlicher Sicht zu wenig.
Eine Alternative für Kahn gibt es aktuell aber weder intern noch extern. Auch Eintracht Frankfurts Boss Axel Hellmann, um den es zuletzt Spekulationen gegeben hatte, ist kein Thema an der Säbener Straße.
Für Sky Experte Lothar Matthäus liegt die Zukunft von Kahn nicht mehr in den eigenen Händen des CEO. "Ich glaube, dass Kahn gerne bleiben würde, weil er noch nichts zu Ende geführt hat und sicher Ideen hat. Die Frage ist nur, ob man ihn lässt - und diese Entscheidung trifft ganz sicher Oliver nicht alleine."
Die Entscheidung über Kahns Zukunft soll in der Aufsichtsratssitzung am 22. Mai fallen, zwischen dem 33. und 34. Bundesliga-Spieltag. "Die Termine legen wir immer ein Jahr im Voraus fest", sagte Hainer.
Fünf Tage nach der Aufsichtsratssitzung treten die Bayern allerdings im letzten Saisonspiel beim 1. FC Köln an. Eine Abberufung Kahns, über die spekuliert wird, würde vor dem möglicherweise entscheidenden letzten Spieltag enorme Unruhe bringen. Darum ist der Plan der Bayern, diesen Termin auf einen anderen Tag zu verschieben.
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