Bröckelt das Denkmal Jürgen Klopp?
25.10.2023 | 11:50 Uhr
Der FC Liverpool hat bislang eine schwache Saison gespielt. Laut englischen Medienberichten soll Trainer Jürgen Klopp bereits über einen Rücktritt nachdenken. Sky ordnet die Situation bei den Reds ein.
Zwölf Spiele, 16 Punkte, Tabellenplatz neun. Der Rückstand auf Spitzenreiter Arsenal? Satte 15 Punkte.
Für den FC Liverpool ist die bisherige Premier-League-Spielzeit eine zum Vergessen. Die Reds haben zudem auswärts noch nicht eine Partie gewonnen und die jüngsten beiden Spiele gegen die Abstiegskandidaten Nottingham Forest (0:1) und Leeds United (1:2) verloren. Für den erfolgsverwöhnten LFC und seine vielen Anhänger eine ungewohnte Situation. Doch Jürgen Klopp gibt sich kämpferisch.
"Wenn man aus so einer Situation heraus will, muss man zuerst da durchgehen. Das machen wir jetzt mit einigen Highlights, aber auch mit Rückschlägen. Als wir nach der Niederlage gegen Leeds zu den Fans gegangen sind, haben sie für uns gesungen. Da haben wir gemerkt, wie besonders das ist und wir die Pleite schnell abhaken können. Es ist eine schwere Situation, das wissen alle. Aber wir haben nur eine Chance, indem wir uns stellen, wieder angreifen. Und genau das werden wir machen", so Klopp über die aktuelle Situation an der Anfield Road.
Laut Sky Informationen soll der 55-Jährige bei dem Vorhaben die volle Unterstützung des gesamten Klubs genießen. Denn die Besitzer der Reds stehen trotz der sportlich prekären Lage hinter Klopp und wollen an ihm festhalten. Und auch der langjährige Mainz- und BVB-Coach verschwendet selbst keine Gedanken daran, Liverpool vorzeitig zu verlassen. Erst im April hatte Klopp seinen Vertrag vorzeitig bis 2026 verlängert.
Stattdessen möchte Klopp mit den Liverpool-Bossen an einem Strang ziehen und schnellstmöglich die beiden größten Baustellen beheben. Denn das erste große Thema in der Reds-Umkleide sind Kommunikationsprobleme, die auch immer wieder auf dem Spielfeld bei den Laufwegen zu sehen sind, die behoben werden sollen. Vor allem die beiden Südamerikaner Luis Diaz und Sommerneuzugang Darwin Nunez sprechen kaum Englisch, das will Klopp schnell ändern.
Das zweite große Problem ist das zentrale Mittelfeld. Zwar stehen dort mit Fabinho, Naby Keita, Curtis Jones, Thiago, Arthur Melo, Jordan Henderson, Alex Oxlade-Chamberlain, James Milner gleich acht Akteure für die drei Positionen in Klopps bevorzugtem 4-3-3-System zur Verfügung, allerdings stehen dem Deutschen nur Fabinho, Henderson und Milner fast regelmäßig parat. Die anderen fünf Spieler kämpfen regelmäßig mit Verletzungsproblemen.
Im Sommer hatte der 19-malige englische Meister die Gelegenheit verpasst, auf dem Transfermarkt nachzulegen und einen neuen Spieler für das zentrale Mittelfeld zu verpflichten. Dieser könnte nun im Winter kommen. Liverpool hat ein Auge auf Moises Caicedo von Ligakonkurrent Brighton and Hove Albion geworfen, auch Leipzigs Konrad Laimer, dessen Vertrag im kommenden Jahr ausläuft, könnte ein Thema werden.
Spätestens im kommenden Sommer wollen die Liverpooler Bosse nach Sky Informationen eine Transferoffensive starten und dafür den Geldbeutel aufmachen. Damit soll Klopp neue Topstars an die Anfield Road holen und mit den Verstärkungen wieder um alle Titel in England sowie der Champions League mitspielen. Apropos Champions League: Dort läuft es trotz der bislang schwachen Ligasaison ordentlich, Liverpool steht nach fünf Spieltagen bereits vorzeitig sicher im Achtelfinale.
Allerdings hat das Klopp-Team dort zum Auftakt auch eine bittere sowie deutlich 1:4-Klatsche beim SSC Neapel einstecken müssen. Gegen den italienischen Spitzenreiter müssen die Reds nun am Dienstagabend (21 Uhr) als nächstes antreten und können sich für die Hinspiel-Schlappe rehabilitieren. Die erste Chance für Liverpool, mit einem Sieg den ersten Schritt aus der jüngsten Ergebniskrise zu machen.
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