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FC Schalke 04: Absage von Ralf Rangnick & Niederlage gegen Fohlen

Wirrwarr um Rangnick: Schwarzer S04-Tag gipfelt in Pleite im Krisen-Duell

Der FC Schalke befindet sich derzeit im freien Fall. Samstag, der 20. März 2021, wird dabei als einer der Tiefpunkte in die Vereinsgeschichte eingehen. Auf die Absage von Ralf Rangnick folgen Wirrungen neben und die nächste Pleite auf dem Platz.

Er war der große Hoffnungsträger, der Schalke in eine leuchtende Zukunft führen sollte. Als neuer Sportvorstand sollte Architekt Rangnick den Wiederaufstieg in der kommenden Saison initiieren - einen kaum noch zu verhindernden Abstieg der Königsblauen in dieser Saison vorausgesetzt. Doch am Samstag die traurige Gewissheit: Rangnick lehnt den Posten bei S04 offiziell ab.

Aufgrund von "zahlreichen Unwägbarkeiten innerhalb des Vereins" könne der 62-Jährige das Amt derzeit einfach nicht übernehmen. Ein Schlag in die Magengrube für den in der Kritik stehenden Aufsichtsrat der Gelsenkirchener, sollte doch in der kommenden Woche nach einem "konstruktiven Gespräch" alles eingetütet werden. Statt des Termins gab es eine Absage, von der Ratsvorsitzender Dr. Jens Buchta mal eben so beim Tanken erfahren habe, wie er am Sky Mikrofon erklärt.

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Unruhe auf Schalke selbst für Rangnick zu groß

Die Entscheidung Rangnicks nachvollziehbar unter Berücksichtigung der vorausgegangenen Querelen. Den Kontakt zwischen Verein und Rangnick musste eine "Unterstützer-Gruppe" aus ehemaligen Spielern, Staff-Mitgliedern, Sponsoren und anderen Schalke-Freunden herstellen. Es entbrannte eine öffentliche Diskussion um Einflussnahme und Intrigen, die Gruppe handle gegen die Interessen Schalkes. Parallel versuchte der Aufsichtsrat RB-Sportdirektor Markus Krösche für die Position des S04-Sportvorstandes zu gewinnen.

Die Nebenschauplätze, gepaart mit der aktuellen Situation auf Schalke und dem vermittelten Gefühl, dass die Bereitschaft Rangnicks scheinbar nicht in sonderlich hohem Maße geschätzt wird, waren am Ende vielleicht einfach zu viel für eine gemeinsame Zusammenarbeit. Aber: Noch scheinen nicht alle die Hoffnung aufgegeben zu haben.

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Trotz der Absage am Samstag hat die Schalker

S04 hofft noch - Rangnick-Termin spontan abgesagt

"Wir haben ja noch einen Hoffnungsschimmer: Das kleine Wörtchen, dass es ihm 'derzeit' nicht möglich ist, steht in der Erklärung", meint Medienunternehmer Jörg Grabosch, der Teil der Schalker Unterstützer-Gruppe ist, im Gespräch mit Sky. So würde man nun alles daran setzen müssen, eine ordentliche Struktur zu schaffen, die es Rangnick möglich machen könnte, seine Arbeit auszuüben.

Auch Buchta kündigte am Sky Mikrofon an, dass bereits am Montag ein zweites Gespräch mit Rangnick-Berater Marc Korsicke anstehen würde, um die Beweggründe für die Absage zusammen zu erörtern und gemeinsam "noch einmal alles auszuloten". Den Aussagen des Aufsichtsrats-Chefs ist klar zu entnehmen, dass auch er Rangnick noch nicht abgeschrieben hat.

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Keine Stunde später der nächste Nackenschlag: Wie Sky Experte Lothar Matthäus in Erfahrung gebracht hat, wurde der gemeinsame Termin am Montag bereits von der Rangnick-Seite abgesagt. "Es wird kein Gespräch mehr geben. Die Wahrscheinlichkeit, dass Rangnick in absehbarer Zeit zu Schalke zurückkehrt, ist Stand jetzt null Prozent", erklärt der einstige Weltfußballer, der am Sonntag seinen 60. Geburtstag feiert.

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Höchststrafe für William als Symbol für die Schalke-Misere

Es herrscht wieder einmal Chaos auf Schalke. Und sportlich? Vor der Partie gegen Borussia Mönchengladbach erklärte Trainer Dimitrios Grammozis, dass die Irrungen und Wirrungen in der Führungsebene für die Spieler auf dem Platz keine Rolle spielen würden. "Wir hatten nicht den Eindruck, dass es die Mannschaft berührt und sie großartig darüber nachdenken. So war es auch heute", meinte der Coach bei Sky.

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Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis analysiert die Niederlage gegen Gladbach (Videolänge: 1:09 Min).

Die darauffolgenden 90 Minuten sahen allerdings ganz anders aus. Vor dem Match hatte man sich noch Hoffnungen gemacht. Auch die seit neun Spielen sieglosen Fohlen befinden sich derzeit in der sportlichen Talfahrt, sind schlagbar wie lange nicht. Doch nach 15 Minuten deutete sich bereits an, dass es die nächste Pleite setzen wird. Das 1:0 von Lars Stindl nach einem kapitalen Doppel-Fehler von Wolfsburg-Leihgabe William ein Symbol für die Schalker Krise. Ebenso wie die leistungsbedingte Auswechslung des Brasilianers keine fünf Minuten später.

Schalkes Jagd nach Negativ-Rekorden

Grammozis erklärte nach dem Spiel, es sei eine "taktische" Maßnahme gewesen, da "Thuram viele Bälle bekommen hat und William viele Probleme mit seiner Physis hatte". Den Spieler, der nach seinen Frust nach der Auswechslung an einer Bande abließ, dürfte das jedoch wenig trösten. Es folgten weitere individuelle Fehler von Kerim Calhanoglu beim 2:0-Kopfball von Stefan Lainer sowie das kuriose Eigentor von Keeper Frederik Rönnow zum 3:0-Endstand. Schalke damit noch gut bedient.

Nach 26 Spieltagen sind die Schalker das zweitschwächste Team der Bundesliga-Historie nach Punkten, stellen die schlechteste Defensive seit 34 Jahren und durften von den letzten 33 möglichen Punkten nur drei Zähler auf ihr Konto übertragen.

Die traurige Bilanz an Schalkes rabenschwarzem Samstag: Kein Rangnick, kein Frieden im Verein, keine Punkte.

Mehr zum Autor Lars Pricken

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