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FC Schalke 04 Transfers News: Bilanz zu Kabak, Mustafi & Co.

Bilanz nach Deadline Day: Reichen S04-Winterdeals zum Wunder?

Der FC Schalke versucht in der Wintertransfer-Periode viel. Aber reicht es auch, um den Abstieg zu verhindern?
Image: Der FC Schalke versucht in der Wintertransfer-Periode viel. Aber reicht es auch, um den Abstieg zu verhindern?  © Sky

Tabellenplatz 18 mit nur acht Punkten nach 19 Spieltagen. Für Schalke scheint selbst der Relegationsplatz bei neun Punkten Rückstand und einem klar schlechteren Torverhältnis utopisch. Dennoch haben die Bosse im Winter Kaderkorrekturen vorgenommen, um das Wunder zu schaffen. Auch am Deadline Day passierte einiges, aber reicht das? Sky Sport beleuchtet Schalkes Transferbilanz.

Am Deadline Day ging es beim FC Schalke 04 noch einmal rund. Ozan Kabak verließ die Knappen auf den letzten Drücker und wechselte zum englischen Meister FC Liverpool. Schalke kassiert nach Sky Informationen eine Leihgebühr von drei Millionen Euro für den Abwehrspieler.

Bis zu 30 Millionen für Kabak?

Im Sommer hat Liverpool zudem eine Kaufoption, die inklusive diverser Boni den Knappen bis zu 30 Millionen Euro in die klammen Kassen spülen könnte. Ein guter Deal für die finanziell arg gebeutelten Schalker, die zudem auch sofort einen Ersatz präsentieren konnten: Shkodran Mustafi löste seinen Vertrag beim FC Arsenal auf und unterschrieb in Gelsenkirchen für die kommenden sechs Monate. Beide Deals bestätigte Schalke am Montagabend.

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Wie schnell der 28-Jährige Schalke helfen kann, werden aber erst die kommenden Tage zeigen. Zum einen ist unklar, wann Mustafi aufgrund der Corona-Pandemie überhaupt spielberechtigt ist und zudem könnte die fehlende Spielpraxis zum Hindernis werden, nachdem der Innenverteidiger zuletzt bei den Gunners gar keine Rolle spielte.

Allerdings wiegt Kabaks Abgang aus sportlicher Sicht auch nicht sonderlich schwer. Der junge Türke verfügt zwar über immenses Talent, konnte dies aber in dieser Saison fast zu keinem Zeitpunkt abrufen. Zu Saisonbeginn fehlte Kabak nach der Spuck-Attacke gegen Bremens Ludwig Augustinsson mehrere Wochen gesperrt und war auch nach seiner Rückkehr oft ein Unsicherheitsfaktor in der wackligen Defensive.

Hoppe verlängert auf Schalke

Mit Matija Nastasic, Salif Sane, der sich nach seiner Verletzung auf dem Weg der Besserung findet, sowie den Youngstern Timo Becker und Malick Thiaw hat Trainer Christian Gross einige Optionen in der Innenverteidigung, ehe auch Mustafi eine solche darstellt.

Sollte Kabak seine Form unter Jürgen Klopp in England wiederfinden und Liverpool die Option ziehen, würde der Geldregen Schalke mittel- und langfristig sicherlich einen Schritt nach vorne bringen. Nimmt man das Geld hinzu, dass der Tabellenletzte im Sommer für Weston McKennie von Juventus erhält, könnte Schalke ein Transferplus von etwa 60 Millionen Euro aufweisen. Der ungeheure finanzielle Schaden eines möglichen Abstiegs könnte damit zumindest etwas aufgefangen werden.

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Der Kabak-Deal war jedoch nicht die einzige positive Nachricht auf Schalke am Deadline Day. Mittlerweile herrscht nämlich auch Klarheit, dass Matthew Hoppe, der Shootingstar der letzten Wochen, S04 erhalten bleibt. Der Youngster unterschrieb seinen ersten Profivertrag bis 2023, der auch für die 2. Bundesliga gültig ist.

Große Hypothek nach verkorkstem Transfer-Sommer

Die erhoffte Verstärkung auf dem offensiven Flügel ließ sich dagegen nicht mehr rechtzeitig realisieren, sodass Gross mit dem vorhandenen Spielermaterial begnügen muss. Auch ein Abgang des suspendierten Nabil Bentaleb kam nicht zustande.

Die Frage bleibt: Hat Schalke genug getan, um das scheinbar Unmögliche - den Klassenerhalt - doch noch zu schaffen? Nicht nur am Deadline Day, sondern in der gesamten Winter-Transferperiode.

Die Hypothek nach einem desaströsen Transfersommer war jedenfalls groß. Zur Erinnerung: Erst am letzten Tag wurde damals mit Kilian Ludewig ein Rechtsverteidiger als Ersatz von Jonjoe Kenny verpflichtet, aber der Youngster konnte seine Bundesligatauglichkeit bislang nicht unter Beweis stellen und ist obendrein aktuell verletzt.

Auch die weiteren Neuzugänge von Jochen Schneider zündeten nicht: Der Vertrag mit Vedad Ibisevic wurde schon wieder aufgelöst und die beiden Leihgaben aus Frankfurt - Torhüter Fredrik Rönnow und Stürmer Goncalo Paciencia - sitzen entweder nur auf der Bank oder fehlen seit Monaten wegen einer Knieverletzung.

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Schalke versucht im Winter viel

Im Winter sollten diese Fehler korrigiert werden und das Gesicht der Mannschaft ein Stück weit verändert werden. Der Auftakt war vielversprechend, als mit Sead Kolasinac ein echter Leader leihweise wieder in den Pott gelockt werden konnte. Der Linksverteidiger, der auch im zentralen Mittelfeld spielen kann, wurde für die Rückrunde vom FC Arsenal ausgeliehen und deutete in seinen Einsätzen bereits an, dass er Schalke weiterhelfen kann.

Wenig später wurde mit Klaas-Jan Hunterlaar ein weiterer Publikumsliebling zurückgeholt. Der Routinier kam ablösefrei von Ajax und soll Hoppe unterstützen und nach Möglichkeit selbst noch ein paar Tore schießen. Vor allem soll aber auch er vorangehen und eine Führungsrolle einnehmen. Ob er sportlich wirklich eine Verstärkung darstellt, ist unklar.

Auf der Gegenseite wurden Flügelflitzer Rabbi Matondo zu Stoke City in die zweite englische Liga zu Stoke City und Angreifer Ahmed Kutucu leihweise abgegeben. Das Eigengewächs soll in der Rückrunde bei Heracles Armelo in den Niederlanden Spielpraxis sammeln.

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Der ehemalige Schalke-Trainer Andreas Müller spricht über den Abstiegskampf und die Neuzugänge der Königsblauen (Videolänge: 2:40 Min).

Viele Baustellen geschlossen, aber reicht die Zeit?

Kurz vor dem Deadline Day wurde schließlich auch die lange vakante Position des Rechtsverteidigers mit einem weiteren Leihgeschäft besetzt. William kam vom VfL Wolfsburg und sollte zumindest für eine gewisse Stabilität rechts hinten sorgen, auch wenn er aus einer schweren Verletzung kommt und bei den Wölfen zuletzt keine Rolle spielte.

Die meisten Baustellen im Kader konnte Jochen Schneider damit zumindest auf dem Papier schließen. Mit Mustafi, Huntelaar und Kolasinac konnte dem Kader auch Mentalität zugefügt werden, doch diese Transfers hätte es im Sommer benötigt. Damals verfolgten die Schalke-Bosse jedoch andere Pläne. Diese Versäumnisse im komplizierten Wintertransferfenster zu korrigieren war eine Herkules-Aufgabe.

Einige Transfers dürften sicherlich helfen, aber ein noch größerer Umbruch wäre nötig gewesen, um der völlig verunsicherten Mannschaft eine neue Identität zu geben und diese aufzuwecken.

Dies konnten oder wollten die Bosse aber nicht bewerkstelligen und nun muss sich der bestehende Kader in den verbleibenden 15 Bundesligaspielen zusammenraufen, um Schalke den Gang in die Zweitklassigkeit zu ersparen.

Die Chancen, dass dies gelingt, bleiben weiter sehr gering - auch wenn es am Deadline Day auf Schalke noch einmal rund ging.

Mehr zum Autor Robert Gherda

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