Fehlende Rückendeckung: Carlo Ancelotti tritt gegen den FC Bayern nach
Der Ex-Coach spricht
04.12.2017 | 17:37 Uhr
Das Kapitel zwischen Carlo Ancelotti und dem FC Bayern München ist bekanntlich schon seit längerem abgeschlossen. Doch der 58-Jährige feuert in den italienischen Medien noch einmal gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber.
Gegenüber dem TV-Sender Italia 1 äußerte sich Ancelotti ausführlich über sein Bayern-Aus. Ziel der Kritik: Die Verantwortlichen an der Säbener Straße, die ihm in die Arbeit funken wollten.
"Ich habe eine Art zu arbeiten, die ich nicht ändere. Es wurde von mir gefordert, das zu machen, und ich habe es einfach nicht akzeptiert. Welche Entscheidung man auch trifft: wenn der Verein dich nicht schützt, bist du tot", sagte Ancelotti in der Sendung Domenica Sportiva.
"Davon erholt man sich nicht"
Die Befehls-Kultur ist nach Angaben des Italieners aber nicht das einzige Problem gewesen. Nach Personalentscheidungen soll hinter seinem Rücken diskutiert worden sein: "Wenn man einen Spieler aussortiert, dieser zur Vereinsführung geht und von ihr gestärkt wird, dann verliert man sein Gesicht vor den anderen Spielern. Davon erholt man sich nicht."
Ein neues Engagement kommt für Ancelotti vorerst nicht infrage, er will erstmal "bis zum 30. Juni Pause machen". Ein persönliches Ziel hat er bereits: "Ich war überall, von Milan bis Kroatien und Saudi Arabien. Ich würde gerne wieder in meinem Land arbeiten. Ich empfinde viel Sympathie für Andrea Agnelli (Präsident von Juventus Turin d. R.), aber ich kann nicht gegen meine Vergangenheit angehen. Ich könnte in Italien nur den AC Mailand und Rom trainieren."
Doch was ist mit dem Amt als italienischer Nationaltrainer? Von dieser Idee hat der Routinier schnell Abstand genommen. "Es stimmt, der italienische Verband hat mich kontaktiert, ich habe mit ihm gesprochen. Ich habe ihnen gesagt, dass es mich ehre, von so vielen Leute für den Posten vorgeschlagen zu sein, aber ich bin nicht in der Lage, die Probleme allein zu lösen."