Strafverfahren gegen FIFA-Präsident Infantino eröffnet
31.07.2020 | 11:09 Uhr
FIFA-Präsidenten Gianni Infantino gerät gut ein Jahr nach seiner Wiederwahl als FIFA-Präsident weiter in Erklärungsnot.
Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen FIFA-Präsident Gianni Infantino eröffnet. In der Schweiz ist Infantino (50) in eine Justizaffäre um den Bundesanwalt Michael Lauber (54) verwickelt. Lauber hat seinen Rücktritt für Ende Januar 2021 eingereicht. Wegen ausstehender Urlaubsansprüche wird er seinen Posten allerdings bereits Ende August räumen.
Es geht um drei nicht protokollierte Geheimtreffen zwischen Lauber und Infantino, die 2016 und 2017 stattgefunden haben. "Die Treffen mit dem Bundesanwalt sollten zur lückenlosen Aufklärung beitragen", sagte Infantino in einer Stellungnahme der FIFA: "Zum damaligen Zeitpunkt waren über zwanzig Verfahren gegen ehemalige FIFA-Mitglieder anhängig. Dieser wesentlichen Aufklärungspflicht auch im Sinne der FIFA bin ich nachgekommen und werde dies auch weiter tun. Dieses war immer mein Anspruch und davon lasse ich mich nicht abbringen."
Die damaligen Treffen sollen entsprechend auf Wunsch Infantinos arrangiert worden sein - Lauber hatte zu diesem Zeitpunkt aber mehrere Verfahren im Bereich des Weltfußballs geleitet, darunter auch das im Sommermärchen-Skandal um die WM-Vergabe 2006 nach Deutschland, das Ende April wegen Verjährung eingestellt wurde.
Sport-Informations-Dienst (SID)