Football-Leaks-Enthüllung: FC Bayern prüfte Bundesliga-Ausstieg
Konkrete Pläne für Super League mit Bayern und BVB
02.11.2018 | 23:06 Uhr
Das Redaktionsnetzwerk Football Leaks hat schwere Vorwürfe gegen die europäischen Top-Klubs, darunter auch den FC Bayern München, erhoben. Laut den Enthüllungen sollen die Vereine 2016 eine europäische Super League geplant haben und der UEFA damit gedroht haben, 2021 aus den nationalen Ligen und der Champions League auszutreten.
Das vermeldet der Spiegel und beruft sich dabei auf Dokumente, die der Enthüllungs-Platform Football Leaks vorliegen.
Nach Sky Informationen ist ein Ausstieg aktuell kein Thema mehr.
Ein entsprechender Entwurf einer Europäischen Super League (ESL) soll durch die Unterschrift der insgesamt 16 vorgesehenen Top-Klubs - darunter die Bundesligisten FC Bayern München und Borussia Dortmund - noch in diesem Monat zu einer bindenden Absichtserklärung werden.
Super League ab 2021?
Demnach könnte eine von der Europäischen Fußball-Union (UEFA) unabhängige Super League ab der Saison 2021/22 starten. Der FC Bayern könnte zu einem der elf Gründungsmitglieder gehören, die mindestens 20 Jahre als feste Teilnehmer bei der ESL dabei sind, vorausgesetzt sie verstoßen nicht gegen die vertraglich verankerten Regeln. Der BVB würde nach dem Bericht als einer von fünf Gästen eingeladen werden. Die UEFA und die Champions League werden nicht erwähnt.
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Die europäischen Spitzenvereine hatten einen Ausstieg aus den etablierten Wettbewerben immer mal wieder als Drohszenario eingesetzt. Zuletzt gestand die UEFA den Top-Teams ab dieser Saison in der Königsklasse mehr Geld und Macht zu. Die Münchner bewarben sich zudem am Donnerstag um die Austragung des Champions-League-Endspiels 2021.
Nach Sky Informationen ist die Teilnahme aller Top-Klubs an der nächsten Champions-League-Periode von 2021-2024 allerdings so gut wie sicher.
Bayerns Chefjustiziar Michael Gerlinger bezeichnete die Pläne für eine Super League noch vor wenigen Wochen als "so weit weg wie noch nie". Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erklärte, dass er nicht glaube, "dass es schon sehr konkret ist."
Real, Barca, ManUnited und Juve dabei
Als Gründungsmitglieder sollen neben dem FC Bayern auch Real Madrid, FC Barcelona, Manchester United, Juventus Turin, FC Chelsea, FC Arsenal, Paris St. Germain, Manchester City, FC Liverpool und AC Mailand vorgesehen sein. Als Gäste sollen Dortmund, Atletico Madrid, Olympique Marseille, Inter Mailand und AS Rom hinzukommen.
Die Münchner teilten auf Anfrage mit, "weder die Existenz noch den Inhalt" der Pläne zu kennen. "Wenn es aber soweit kommen sollte, dann würde das nicht ohne den BVB gehen", hatte Watzke am 12. Oktober geäußert. Ein Ausstieg aus der Bundesliga sei mit ihm aber nicht zu machen. "Die Brandmauer ist da, wo das Thema anstehen könnte, wir gehen aus der Bundesliga raus. Das ist für den BVB nicht vorstellbar."
Ausstieg offenbar 2016 geprüft
Die Münchner haben angeblich schon 2016 die internationale Anwaltskanzlei Cleary Gottlieb beauftragt zu prüfen, unter welchen Umständen der Verein die Bundesliga und die Champions League verlassen könnte. (sid/Sky Sport)