Frankreich gegen Deutschland: Lehren aus dem Spiel

Nach dem 1:2 des DFB-Teams beim Weltmeister

Joachim Löw hat die deutsche Startelf gegen Frankreich auf fünf Positionen gegenüber dem 0:3 in den Niederlanden verändert.
Image: Joachim Löw hat die deutsche Startelf gegen Frankreich auf fünf Positionen gegenüber dem 0:3 in den Niederlanden verändert.  © Getty

Nach dem 1:2 in Frankreich droht in der UEFA Nations League zwar der Abstieg. Doch es gab einige positive Aspekte. Bundestrainer Joachim Löw scheint auf dem richtigen Weg.

Trotz der Niederlage macht das Spiel beim amtierenden Weltmeister auch Hoffnung auf eine erfolgreichere Zukunft der DFB-Elf. Sky Sport sagt, was gut lief und was noch fehlt.

POSITIV:

Löw hat reagiert

Bundestrainer Joachim Löw hat nach der bitteren Pleite in den Niederlanden reagiert. Wenn auch vielleicht eher notgedrungen. In der Startelf gegen Frankreich fanden sich fünf neue Spieler. Niklas Süle, Thilo Kehrer, Nico Schulz, Leroy Sane und Serge Gnabry sorgten für frischen Wind und haben gezeigt, dass Löw bei seinem Neustart auch in Zukunft auf die jungen Wilden setzen sollte.

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In diesem Video (2:42 Minuten) bewertet Sky Reporter Marc Behrenbeck die Situation des Bundestrainers und des DFB-Teams nach dem 1:2 beim Weltmeister.

Frischer Wind in der Offensive

Sane, Gnabry und Werner haben sich Chancen erspielt, gut harmoniert und immer wieder die Positionen in der Offensive getauscht. In der Abwehr standen Kehrer, Schulz und Süle in der ersten Halbzeit sicher und haben die französischen Weltstars gut in Schach gehalten. Lob gibt es auch von Lothar Matthäus für die Jungen. "Disziplin in der Defensive, spielerische Kreativität im Mittelfeld, Geschwindigkeit in der Offensive. Mit schnellen, ehrgeizigen, jungen Spielern. Spieler mit Herz, die alles für ihr Land geben wollen", so der Sky Experte.

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Trotz einer couragierten Leistung muss sich das DFB-Team in der Nations League bei Weltmeister Frankreich mit 1:2 geschlagen geben (Videolänge: 60 Sek.).

Diese Spieler müssen mit Blick Richtung EM 2020 und WM 2022 Erfahrungen sammeln. Es müssen ihnen aber von allen Seiten Fehler verziehen und Selbstvertrauen gegeben werden.

Leidenschaft und Teamgeist

Die gesamte Mannschaft zeigte, dass die Einstellung gestimmt hat und mit viel Herz gespielt wurde. Mit Leidenschaft und als Einheit kann man Defizite wettmachen. "Es hat Spaß gemacht, zuzuschauen. Gerade in der ersten Halbzeit", so Matthäus.

Kimmich als Führungsspieler

Allerdings braucht eine junge Mannschaft auch Führungsspieler, an den sie sich orientieren kann. Zu einem solchen scheint sich jetzt endlich Joshua Kimmich zu entwickeln. Gegen Frankreich zeigt er neben Toni Kroos eine starke Präsenz im Mittelfeld und tritt aus dem Schatten der anderen WM-Fahrer heraus.

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Seht in diesem Video (2:40 Minuten), wie Bundestrainer Joachim Löw das Nations-League-Spiel des DFB-Teams gegen Frankreich bewertet.

Die Änderungen und der engagierte Auftritt gegen Frankreich haben auch den Bundestrainer etwas aus der Schusslinie genommen und ihm etwas Luft gegeben. "Die Niederlage tut weh, weil sie überflüssig war. Aber sie hat gezeigt, dass man an Löw nicht zweifeln muss. Er hat seine Qualitäten", gibt Sky Experte Lothar Matthäus dem Bundestrainer Rückendeckung.

NEGATIV:

Chancenverwertung bleibt Problem

Das größte Problem liegt in der Offensive. Ein ganz dickes Minus steht bei der Chancenverwertung. Aus den erarbeiteten Möglichkeiten wurden keine Tore gemacht, Konter teils nicht konzentriert ausgespielt. Der letzte Pass kam nicht genau genug oder zu spät. Gerade in der zweiten Hälfte waren die Zuspiele in der nur noch seltenen Vorwärtsbewegung zu ungenau. Elf Treffer in den vergangenen 13 Länderspielen zeigen das größte deutsche Problem auf: Es fehlt ein Torjäger.

Einzelkritik: Die Noten der DFB-Stars gegen Frankreich
Einzelkritik: Die Noten der DFB-Stars gegen Frankreich

Trotz einer sehr guten ersten Halbzeit verliert Deutschland auch in Paris gegen Frankreich und hat keine Chance auf das Finalturnier der Nations League. Im Duell der Weltmeister gab es aber Lichtblicke.

Führungsachse weiter außer Form

Die Achse der Leistungsträger ist immer noch im Formtief. Toni Kroos ist noch nicht wieder der souveräne Chef im Mittelfeld, Mats Hummels leistet sich zu viele Fehler und Manuel Neuer spielte in seinen letzten sechs Länderspielen nur einmal zu Null. Thomas Müller befindet sich in einem anhaltenden Tief und saß gegen Frankreich zu Recht 88 Minuten auf der Bank.

Kein Plan B in Hälfte zwei

In der zweiten Halbzeit zahlte die Mannschaft gegen den Weltmeister Lehrgeld und gab das Spiel aus der Hand. Nach dem Rückstand ließ man dann, wie auch schon gegen die Niederlande, ein Aufbäumen vermissen. Löw konnte dem Spiel keinen Impuls zur Wende geben.

FAZIT: Löw muss Umbruch fortsetzen

Man sollte sich die Niederlage gegen Frankreich jetzt nicht schön reden, allerdings ist auch nicht alles so schlecht, wie es nach dem 0:3 in den Niederlanden gemacht wurde.

Der Bundestrainer muss an diesem Umbruch aus dem Frankreich-Spiel festhalten und ihn fortsetzen, er darf nicht in seinen alten Trott zurückfallen. Das angekündigte "Aufarbeiten" nach der Weltmeisterschaft lies Löw bisher vermissen. Die Kritiker fragen zu recht, warum er erst so spät damit beginnt. Er muss jetzt auf die junge Generation um Sane, Süle und Gnabry setzen und auch weiter neuen frischen Spielern die Chance in der Nationalmannschaft geben.

Reinhard Grindel sieht den ersten Schritt gemacht: "Ich finde, dass wir ein Stück Umbruch gesehen haben, der Mut macht für die Zukunft", so der DFB-Präsident: "Was diese junge Mannschaft heute gezeigt hat, darauf lässt sich aufbauen. Man kann mit Zuversicht auf die nächsten Wochen schauen."

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Seht in diesem Video (30 Sekunden), was Toni Kroos zu der Nations-League-Partie gegen Frankreich zu sagen hat.