Im letzten Gruppenspiel gegen die Finninnen kann die starke Ersatzbank der deutschen Nationalmannschaft bei der EM auf Einsatzzeit hoffen. Eine gute Mischung aus Rotation und Rhythmus wird wichtig sein.
Die missliche Migräne knockte Martina Voss-Tecklenburg nur kurz aus, die letzte Pflichtübung vor dem EM-Viertelfinale sollte der Bundestrainerin aber kein Kopfzerbrechen bereiten. Der sportlich bedeutungslose Gruppenabschluss gegen das ausgeschiedene Team aus Finnland wird nach dem Superstart gegen Dänemark (4:0) und Spanien (2:0) wohl zur Chance für die starke zweite Garde.
Ausfälle sorgen für Rotation
"Wir wollen das Spiel gewinnen und eine gute Leistung zeigen. Nichtsdestotrotz haben wir ein paar Ausfälle, die wir verkraften müssen, aber das können wir kompensieren", sagte Voss-Tecklenburg vor der Partie am Samstag (21:00 Uhr live im ZDF) in Milton Keynes, in der ARD führte sie aus: "Jede hat es verdient zu spielen, von daher ist es cool, dass wir eine Ausgangslage haben, die das möglich macht."
Finnland nicht unterschätzten
Die 54-Jährige, die am Donnerstag wegen Migräne-Beschwerden im Vormittagstraining fehlte, warnte auch pflichtgemäß vor dem punktlosen Gegner: "Finnland wird sich aus dieser EM anständig verabschieden wollen und uns nichts schenken."
Norwegen oder Österreich wird nächster Gegner
Erst am Donnerstag (21:00 Uhr auf ARD) steht für den vorzeitigen Gruppensieger Deutschland in London-Brentford das erste K.o.-Spiel an gegen Norwegen oder Österreich. Also will "MVT" die Balance finden zwischen entlastender Rotation und Rhythmus für ihre Achse: "Wir wollen zeigen, dass wir da sind und unsere Leistung stabilisieren, weil es uns Sicherheit gibt für die kommenden Spiele."
Zwei Gelbsperren müssen kompensiert werden
Definitiv ersetzt werden müssen aufgrund von Gelbsperren Mittelfeldspielerin Lena Oberdorf und Linksverteidigerin Felicitas Rauch. Hier dürften Lena Lattwein sowie die flexible Sophia Kleinherne, im Verein in Frankfurt vornehmlich in der Abwehrzentrale zuhause, erste Wahl sein. Lea Schüller (Corona-Infektion) ist noch nicht wieder einsetzbar, Sydney Lohmann (Knie) fraglich.
Vielleicht erste EM-Minuten für alle Feldspielerinnen
Sollte die mit Gelb vorbelastete Innenverteidigerin Marina Hegering sicherheitshalber geschont werden, könnte Sara Doorsoun zum ersten EM-Einsatz kommen. Zumindest im Laufe des Spiels dürften Laura Freigang und Nicole Anyomi (alle Eintracht Frankfurt) eine Option sein - dann hätten sich alle Feldspielerinnen der "Bank von England" EM-Minuten und Sicherheit geholt.
Freigang zeichnet sich als "Anfeuerin" aus
Insbesondere Freigang hatte sich bislang als energiegeladene Einpeitscherin unter den Einwechselspielerinnen ausgezeichnet. "Laura schreit sich in jedem Spiel die Seele aus dem Leib", verriet Lattwein über die 24 Jahre alte Eintracht-Torjägerin, die überhaupt hinter den Kulissen oft für gute Stimmung sorgt.
Team steht eng zusammen
"Wir sehen uns da ganz klar als wichtigen Faktor, um die Mannschaft durchgehend zu pushen. Man merkt auch, dass es die Mannschaft erreicht", erklärte Linda Dallmann, die womöglich anstelle der angeschlagenen Lina Magull (Oberschenkel) beginnt. "Wir sehen es als unseren Auftrag, dass wir hinterher genauso kaputt sind wie die, die spielen."
Kaputt sein, das ist auf jeden Fall das Ziel des Ausfluges nach Milton Keynes, der mit einer rund 90-minütigen Anfahrt gen Norden startete. Am Freitagnachmittag wechselte das DFB-Team erstmals seit der Anreise zwölf Tage zuvor seine EM-Unterkunft.
Motivation trotz vorzeitigem Gruppensieg groß
Was das Auftreten angeht, ist Nachlassen jedenfalls nicht erwünscht. "Wir haben einfach Bock, die Gruppe zu null zu beenden, nochmal einen draufzusetzen und eine perfekte Gruppenphase zu spielen", unterstrich Dallmann. - Die voraussichtliche deutsche Mannschaftsaufstellung:
Frohms - Gwinn, Hendrich, Hegering (Doorsoun), Kleinherne - Dallmann, Lattwein, Däbritz - Huth, Popp, Bühl (Waßmuth). - Trainerin: Voss-Tecklenburg.
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