Freiburgs Trainer Streich sarkastisch: "Gestern hätte Tor gezählt"

Ausfälle und kein Funkverkehr

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Streich sarkastisch: Gestern hätte das Tor gezählt

Viele Fans, Experten und Vereine forderten seit Jahren die Einführung des Videobeweises und dem zusätzlichen Video-Schiedsrichter. Aber schon am ersten Bundesliga-Wochenende offenbarte die bahnbrechende Neuerung große technische Probleme. Die Konsequenz: Die DFL bestellt den Dienstleister zum Rapport.

Die Diskussionen sollten in der Bundesliga eigentlich der Vergangenheit angehören: Foulspiel - ja oder nein? Und vor allem war es ein Tor oder war es ein irregulärer Treffer?

Mit dem Einsatz des Video-Schiedsrichters und des Videobeweises sollte Klarheit darüber entstehen und in allen Bundesligastadien korrekte Entscheidungen getroffen werden. In der Theorie hört es sich nach einer fairen Lösung für alle Vereine an.

Probleme beim Videobeweis: Krug nimmt bei Sky90 Stellung
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Auch in der neuen Saison rundet "Sky90 - die Kia Fußballdebatte" den Spieltag bei Sky ab.

Aber die schon im Vorfeld von Bayern-Präsident Uli Hoeneß und BVB-Boss Hans-Joachim Watzke mit Skepsis beurteilte Einführung des zusätzlichen Referees mit Unterstützung des technischen Hilfsmittels offenbarte nicht nur bei seiner Premiere im Supercup zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern Schwächen, sondern auch am ersten Bundesliga-Spieltag.

Bei keinem der fünf Samstags-Partien stand die sogenannte Kalibrierungslinie, die zur Klärung bei Abseitsentscheidungen helfen soll, zur Verfügung. DFL-Boss Christian Seifert bestellte daraufhin die Geschäftsführung des Technik-Dienstleisters Hawkeye Anfang der Woche zum Rapport ein: "Für die DFL ist die Situation nicht hinnehmbar."

Videobeweis im Stadion: Fans gucken in die Röhre
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Die Fans in den Stadien müssen an den ersten beiden Bundesliga-Spieltagen auf Bewegtbilder bei Entscheidungen des Video-Assistenten verzichten.

In Hamburg fiel das technische Hilfsmittel und die Kommunikation zwischen dem Hauptschiedsrichter und dem Video-Schiedsrichter die kompletten 90 Minuten aus. Wäre ein irreguläres Tor gefallen - es hätte gezählt. Besorgniserregend dabei ist folgender Punkt: Der Funkverkehr ist massiv gestört, sobald mehr als ein Spiel gleichzeitig läuft - so wie an einem ganz normalen Bundesliga-Wochenende.

Für Unmut sorgten aber nicht nur die technischen Mängel. Beim Mainzer Präsidenten Johannes Kaluza schoss der Puls in die Höhe, als ein Foul an Muto im Strafraum nicht gepfiffen und auch nicht vom Video-Schiri überprüft wurde. Am Freitag hingegen profitierte der FC Bayern gegen Bayer Leverkusen vom Videobeweis, als Robert Lewandowski von den Beinen geholt wurde. Kaluza findet in der Bild hierzu deutliche Worte: "Ja, es ist eine Art Wettbewerbsverzerrung."

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Die Diskussionen darüber, wann der Video-Referee eingreifen soll/darf, werden also bestimmt noch sehr lange geführt. Bei den strittigen Elfmeterszenen in Hamburg (nicht gepfiffen) und auf Schalke (Strafstoß gepfiffen) hatten sich die Video-Schiedsrichter zurückgehalten und geschwiegen.

Freiburgs Trainer Christian Streich spricht am Sonntag nach dem 0:0 gegen Eintracht Frankfurt leicht sarkastisch über die Aberkennung des möglichen Siegtores durch den Video-Schiedsrichter: "Wenn es gestern gewesen wäre, wären wir 1:0 in Führung gegangen - da hatte ja nichts funktioniert."

Die Testphase des Videobeweises in der Bundesliga läuft noch ein Jahr.

"Sky 90 - die Kia Fußballdebatte" beschäftigt sich heute ab 22:30 Uhr auf Sky Sport Bundesliga 1 HD ausschließlich mit dem Thema Videoschiedsrichter. Zu Gast bei Moderator Patrick Wasserziehr sind die Sky Experten Dr. Markus Merk und Ewald Lienen sowie Hellmut Krug.