Gehört das DFB-Team wieder zur Weltspitze?
Einen tollen Fußball-Abend boten die deutschen Stars ihren Fans im Stadion und vor dem Fernseher.
17.11.2024 | 09:54 Uhr
Lothar Matthäus sieht eines der besten deutschen Spiele jemals, Bundestrainer Julian Nagelsmann findet, dass Deutschland wieder näher an der Weltspitze ist.
Aus Freiburg berichtet Fabian Schreiner
7:0 gegen Bosnien & Herzegowina!
Die deutsche Nationalmannschaft brannte bei ihrer Länderspiel-Rückkehr nach Freiburg ein echtes Feuerwerk ab. In seiner Rolle als RTL-Experte ließ sich Lothar Matthäus deshalb gar zu der Aussage leiten: "Eines der besten Spiele, die ich von der deutschen Nationalmannschaft jemals gesehen habe."
Die Bosnier waren an diesem frostigen Samstagabend im Breisgau vor den Augen von Weltmeister-Trainer Joachim Löw zwar kein Gradmesser für die DFB-Elf. Und doch hatte man sich in der jüngeren Vergangenheit oftmals gegen solche Gegner schwer getan. Vor einem Jahr wäre diese Partie vermutlich eher 2:1, statt 7:0 ausgegangen.
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"Die Deutschen haben alles richtig gemacht, was zum modernen Fußball gehört. Sowohl defensiv, wo man nicht so gefordert wurde, als auch offensiv. Die sieben Tore und wie man sie herausgespielt hat, einfach traumhaft", sagte Matthäus.
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Nicht ganz so euphorisch wie Matthäus und dennoch happy gab sich Doppelpacker Florian Wirtz in der Mixed Zone des Europa-Park Stadions: "Wir können sehr zufrieden sein. Es war ein gutes Spiel, aber wir brauchen es jetzt auch nicht zu hoch hängen. (...) Ob es das Beste war, weiß ich nicht."
Nach dem Tore-Festival war Nagelsmann nach einer Parallele zu einer der größten Sternstunden der deutschen Fußball-Geschichte gefragt worden. Dieses 7:0, das erinnerte womöglich, was Leichtigkeit und Spielfreude anging, an das legendäre 7:1 im WM-Halbfinale 2014 gegen Brasilien?
Diesen Vergleich wollte der Bundestrainer nicht komplett mitgehen, aber grundverkehrt fand er ihn auch nicht. "Die Spielwichtigkeit war damals deutlich größer, aber Lust hatten wir heute auch", sagte Nagelsmann auf der Pressekonferenz, der sich nach diesem Spektakel, dem höchsten Sieg unter seiner DFB-Regie, höchst angetan von seinen Schützlingen zeigte.
"Ich bin sehr zufrieden mit allen Spielern. So eine gierige Mannschaft im November zu sehen, ist nicht selbstverständlich. Wir haben gegen einen tief stehenden Gegner zwölf, 13 gute Chancen herausgespielt. Ich habe für heute Abend keine fußballerischen Wünsche mehr offen."
DFB-Elf ist gierig
Apropos gierig: Bemerkenswert war, wie die deutsche Elf auch beim Stand von 5:0 oder 6:0 immer noch weiter nach vorne spielte und auf weitere Treffer drängte. Auch die Einwechselspieler brannten, gaben Vollgas. Beispiel Leroy Sane. Es erinnerte fast schon ein wenig an die Kompany-Bayern, die stetig auf dem Gaspedal bleiben.
Auch die Art und Weise, wie die sieben Treffer erzielt wurden, gefiel Nagelsmann. "Es ist wichtig, dass wir nicht immer gegen einen Zehnerblock spielen. Wir haben Tore aus Standards, Ballbesitzphasen und Umschaltmomenten gemacht. Es war ein buntes Potpourri an Toren", sagte der 37-Jährige.
Ob die Mannschaft nun schon auch wieder zur Weltspitze zähle? "Wir sind näher dran. Es ist aber schwer zu vergleichen, weil man nicht gegen jeden Gegner spielt. Die Entwicklung ist eine gute. Aber es ist noch ein Weg, ein Lernprozess. Es gibt viele gute Signale. Wir sind aber noch nicht fertig und müssen noch einige Schritte gehen," erklärte Nagelsmann, der mit seinem Team am Dienstag (20:45 Uhr) im abschließenden Gruppenspiel in Budapest auf Ungarn trifft.
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