Hamann: Kovac sollte Hoeneß-Worte nicht ignorieren

"Hamanns Top 3" - Die Kolumne des Sky Experten

'Hamanns Top 3' ist die regelmäßige Kolumne des Sky Experten Didi Hamann.
Image: 'Hamanns Top 3' ist die regelmäßige Kolumne des Sky Experten Didi Hamann.

In seiner Kolumne "Hamanns Top 3" spricht der Sky Experte über den aktuellen Dortmunder Höhenflug und die Münchner Schwächephase - dazu blickt er auf die Königsblauen.

TOP1: Hoeneß' Worte nicht ignorieren

Dass die Bayern in zwei Heimspielen in Folge eine Führung nicht über die Zeit gebracht haben, habe ich lange nicht gesehen. Ajax Amsterdam hat den deutschen Rekordmeister wie alte Männer aussehen lassen. Und dass die Mannschaft alt, vielleicht zu alt ist, das wusste man bereits vor Saisonstart.

Das sind die Probleme der Bayern
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Nächster Rückschlag für den FC Bayern: Mit viel Glück retten die Münchner einen Punkt gegen Ajax Amsterdam. Sky Sport geht auf Ursachenforschung.

Es ist jetzt noch nicht allzu besorgniserregend. Aber wenn es so weitergeht, dauert es nicht mehr lange und sie haben eine richtige Krise. Ich weiß nicht, ob bereits jetzt etwas in der Mannschaft nicht stimmt. Aber wenn man so gar nicht als Kollektiv auftritt wie die Bayern aktuell, deutet das fast darauf hin.

Nur weil es davor ein paar Wochen ganz gut lief, hat das nichts zu heißen. In einem Teamgebilde reichen manchmal wenige Tage, um in eine Schieflage zu geraten. Und das muss Kovac jetzt sehen und dementsprechend handeln. Wie Hoeneß schon sagt, am Ende muss er den Kopf hinhalten.

Man muss die Worte von Uli jetzt auch nicht allzu hoch hängen, aber so ganz würde ich sie an Stelle von Kovac nicht ignorieren. Was ich übrigens so gar nicht verstanden habe, ist, dass Boateng im ersten und den anderen wichtigen Spielen, den Vortritt vor Hummels bekommen hat.

Wenn ich Hummels wäre und mir ein Spieler vorgezogen würde, der vier Wochen mit einem Wechsel zu Paris kokettiert hat und nur nicht geht, weil die Ablöse nicht stimmte, wäre ich mächtig angefressen. Und eine Mannschaft registriert das. Vor allem, wenn die Leistungen dann so sind, wie zuletzt.

TOP2: Bürki ist der Mann der Stunde

Ich bin weit davon entfernt, den BVB jetzt als Meisterschafts-Favorit oder Bayern-Schreck einzustufen. Fakt ist aber: Das Momentum ist überragend. Sie machen die Tore zum richtigen Zeitpunkt, spielen sehr ordentlichen Fußball und der Trainer wechselt die richtigen Leute ein.

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Bruun Larsen macht richtig Spaß. Der Rest der Offensiv-Fraktion genauso. Es läuft bei Schwarz-Gelb: das ist schön zu sehen und kann der Bundesliga nur gut tun. Aber die Saison ist lang und Frühform bekommt am Ende nicht jedem, wie wir wissen. Auch wenn alle zurecht von der jungen und tollen Offensive schwärmen.

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Der BVB-Express rollt wieder! Dortmund fegt innerhalb von sieben Tagen Nürnberg, Leverkusen und Monaco vom Platz - und schießt sich damit in der Bundesliga und in der Champions League an die Spitze. Wir sagen, warum.

Für mich ist der Mann des Aufschwungs Roman Bürki. Oft und teilweise zurecht gescholten in der letzten Saison (obwohl er auch für Tore kritisiert wurde, an denen er keine Schuld trug), ist er der absolute Rückhalt für diese Mannschaft und hat einige Siege festgehalten.

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BVB-Keeper Roman Bürki spricht nach dem Sieg in der Champions League gegen Monaco über den Erfolg, seine Mitspieler Bruun Larsen und Witsel und über das Bus-Attentat.

Respekt auch vor der sportlichen Führung bei dieser Personalie. Es wäre ein Leichtes gewesen, ihn auszutauschen. Dafür hätte es wohl von jedem billigen Applaus gegeben. Sie haben das nicht getan, ihm Vertrauen geschenkt und das zahlt er komplett zurück.

TOP3: Schalke braucht Siege

Das waren jetzt zwei Siege der Mentalität und des Charakters und die waren auch nötig, um nicht in eine totale Krise zu verfallen. Schalke hat gegen Mainz und in Moskau so gespielt wie letzte Saison. Hinten dicht machen und vorne mit Standards gefährlich sein.

Aber allein mit Charakter kommt man irgendwann an seine Grenzen. Es braucht dann auch mal die spielerische Klasse und zwar mit dem Ball am Fuß. Mit jeder Niederlage steigt der Druck auf Heidel und vor allem Tedesco. Klar ist aber, dass man den S04-Trainer anders behandeln muss nach der tollen Vorsaison.

Bei Breitenreiter und Weinzierl war das anders. Ewig halten diese Lorbeeren aber nicht. Erst recht nicht auf Schalke. Jetzt geht's gegen Düsseldorf. Wenn auch dort gewonnen wird, kehrt jedenfalls wieder etwas Ruhe ein.

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