Hat Lewandowski einen wunden Punkt der Bayern getroffen?
Sky90-Runde diskutiert über Unruhe beim Rekordmeister
12.09.2017 | 13:51 Uhr
Vor dem wichtigen Auftakt in der Champions League hängt beim FC Bayern München aufgrund eines kritischen Interviews von Robert Lewandowski der Haussegen schief. Bei Sky 90 - Die Kia Fußballdebatte diskutierte Patrick Wasserziehr mit seinem Gästen die Causa Lewandowski.
Bayern-Legende Giovane Elber stellte sich auf die Seite des Offensivstars, der mit seiner im Spiegel geäußerten Kritik an der Transferpolitik der Münchner für Aufsehen gesorgt hatte: "Es ist gut, was er gesagt hat. Wir brauchen solche Spieler, die ihre Meinung sagen."
Für seine Aussagen wurde Lewandowski von Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge deutlich zurechtgewiesen. Rummenigges Vorstandskollege von Ligakonkurrent RB Leipzig, Oliver Mintzlaff, hat dafür vollstes Verständnis: "Ich kann verstehen, dass Rummenigge das Thema kritisiert. Ein Angestellter soll Kritik erst einmal intern äußern und nicht gleich extern."
Bayern zwischen Romantik und Wettbewerb
Grundsätzlich hat der Stürmer mit seiner Kritik nach Ansicht von Kicker-Journalist Mounir Zitouni aber ein entscheidendes Thema angeschnitten, das den Rekordmeister in den nächsten Jahren noch beschäftigen wird: "Der FC Bayern steht an einer Schwelle", weiß der Journalist. "Wo geht die Reise hin? Sind wir die romantische Familie, wo wir versuchen, Jugendspieler aufzubauen, oder müssen wir mitmachen beim Wetttreiben auf dem europäischen Markt, um das Level zu halten?"
Schlägt das Imperium zurück?
Sky Kommentator Wolff Fuss sieht das ähnlich: "Die Bayern wissen noch nicht genau, in welche Richtung es geht und ob sie irgendwann 80 oder 100 Millionen für einen Spieler in die Hand nehmen müssen. Und da hat Lewandowski einen Punkt getroffen."
Doch die ganze Aufregung könnte auch schon kurzfristig positive Effekte haben: Gegen Anderlecht erwartet Fuss bereits eine deutliche Reaktion der Bayern: "Ich glaube, das Imperium schlägt zurück - in voller Härte!"