Hertha BSC: Erschreckende Bilanz unter Jürgen Klinsmann

Abstiegskampf statt Big City Club: Herthas erschreckende Bilanz

Jürgen Klinsmann soll Hertha BSC neuen Glanz verleihen. Doch die Vision vom "Big City Club" ist nach der Heimniederlage gegen Mainz in weite Ferne gerückt: Stattdessen schrillen die Alarmglocken, denn Hertha ist zurück im Abstiegskampf. Das belegen auch die erschreckenden Zahlen unter Klinsmann.

"Wir kamen überhaupt nicht rein ins Spiel. Das fühlte sich von Anfang an so an, als ob die Köpfe unglaublich schwer waren bei den Jungs. Und wenn die Köpfe schwer sind, zieht auch der Körper nicht so richtig nach", erklärte Herthas Trainer Jürgen Klinsmann nach der 1:3-Pleite gegen Mainz 05 am Sky Mikro.

Seine Mannschaft hatte noch die 120 Minuten vom Pokal-Achtelfinale bei Schalke 04 (2:3 n.V.) in den Knochen. Hinzu kamen die rassistisch motivierten Beschimpfungen gegenüber Herthas Jordan Torunarigha auf Schalke.

Springt Tousart noch ab?

"Das war alles ein bisschen viel. Und das saß irgendwie drin. Das hat man gemerkt", so Klinsmann. "Sie wollten - aber man kann der Mannschaft überhaupt keinen Vorwurf machen." Es habe die Frische und die Leichtigkeit gefehlt, so der Hertha-Trainer.

Doch mit der Niederlage gegen Kellerkonkurrent Mainz meldete sich die Hertha zurück im Abstiegskampf. Und das belegen auch die Zahlen. Mit 23 Zählern nach 21 Spieltagen steht Hertha auf Rang 14. Die aktuelle Punkteausbeute ist die schwächste Zwischenbilanz der Alten Dame seit fünf Jahren. In den vergangenen fünf Bundesliga-Spielen holten die Berliner nur fünf Punkte - definitiv zu wenig für die Bestrebungen eines "Big City Clubs".

Und möglicherweise auch zu wenig für einen der neuen Stars: "Ich möchte nicht in die Details gehen, aber wenn sie wirklich absteigen, gehe ich nicht hin", stellte Lucas Tousart in der französischen Tageszeitung L'Equipe klar. Für den Sommertransfer des Mittelfeldspielers von Olympique Lyon zahlte Hertha 25 Millionen Euro.

Eklatante Offensivschwäche unter Klinsmann

Soweit ist es natürlich noch nicht, aber die aktuelle Offensivschwäche ist besorgniserregend: Unter Klinsmann netzte die Hertha in neun Bundesliga-Matches nur achtmal ein. Nur Werder Bremen (sechs Tore) und Fortuna Düsseldorf (fünf Tore) erzielten in diesem Zeitraum weniger Tore.

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In den letzten vier Heimspielen traf die Elf von Klinsmann sogar nur einmal (!) - und das war das Eigentor vom Mainzer Jeffrey Bruma. Auch 91 Torschüsse in diesem Zeitraum sind Ligatiefstwert gemeinsam mit Düsseldorf.

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"Jetzt einfach abhaken das Spiel", meint Klinsmann. Und dann Vollgas im Abstiegskampf? Denkste. "Ich hab ihnen jetzt erstmal zwei Tage frei gegeben, damit sie sich im Kopf ein bisschen frei machen." Dennoch wird der nächste Gegner Paderborn "mit der gleichen Intensität und auch mit dem Gedanken vorbereitet, dass du da unbedingt punkten willst und wirst."

Hamann: Jürgen macht es sich zu einfach

Sky Experte Didi Hamann findet, dass Klinsmann den Abstiegskampf auf die leichte Schulter nimmt: "Mir macht es sich Jürgen da etwas zu einfach. Das musst du ablegen. Da geht es heute (gegen Mainz, Anm. d. Red.) um sehr, sehr viel. Da musst du anders auftreten."

Auch bei den Fans macht sich Ernüchterung breit: Bereits vor der Pause gegen Mainz hatten die Anhänger ihre Mannschaft mit einem Pfeifkonzert begleitet.

Abstiegskampf ist "uns allen bewusst. [...] Wir müssen den Kampf jetzt annehmen und die richtigen Schlüsse draus ziehen und mit Vollgas in die nächste Woche gehen", sagt Herthas Maximilian Mittelstädt am Sky Mikro.

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Und nächste Woche beim Keller-Krimi bei Schlusslicht SC Paderborn gilt's für die Hertha (Samstag, 15.2. ab 14:00 Uhr live bei Sky). Doch für einen Sieg muss Klinsmann die Einstellung seiner Spieler und ihre Körpersprache auf dem Platz ändern: Denn klägliche 41 Prozent Ballbesitz sprechen eine deutliche Sprache - und klingen nicht gerade nach "Big City Club".

*Datenquelle: OPTA

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