Die Hauptstädter eröffnen die neue Bundesliga-Saison mit einem Auswärtsspiel beim FC Bayern München
16.08.2019 | 23:37 Uhr
Vor dem Start in die Bundesliga-Saison 19/20 ist vieles neu bei Hertha BSC. Neben frischen Gesichtern auf dem Platz steht mit Ante Covic auch ein neuer Coach an der Seitenlinie. Mit Ballbesitz und Dominanz will der Kroate die Alte Dame umkrempeln.
Platz sieben, sechs, zehn und elf - Hertha BSC hatte in den vergangenen vier Jahren solide Endplatzierungen in der Bundesliga-Tabelle zu verzeichnen. Für diese war unter anderem auch Trainer Pal Dardai zuständig, der mit der Alten Dame einen gut organisierten und geradlinigen Fußball praktizierte.
Doch der Hauptstadtklub strebt nach mehr - und das nicht nur ergebnistechnisch, sondern auch aus spielerischer Sicht.
"Wir haben bereits in der vergangenen Saison gezeigt, dass wir eine talentierte Mannschaft haben - mit offensivem Potential. Dieses haben wir an der einen oder anderen Stelle abgerufen, aber noch nicht oft genug für unseren Geschmack", stellt Hertha-Manager Michael Preetz im Exklusiv-Interview mit Sky fest.
Deshalb folgte nach der abgelaufenen Saison die Trennung von Dardai. Sein Nachfolger Ante Covic ist kein Unbekannter bei der Hertha.
Der Deutsch-Kroate trainierte zwischen 2010 und 2013 den Berliner Nachwuchs, im Anschluss daran hatte der 43-Jährige das Traineramt bei Hertha BSC II inne. Nun folgte also der Schritt zu den Profis.
Diesen will der gebürtige Berliner mit viel Mut angehen, wie seine Spielphilosophie verrät. "Wir versuchen gerade, etwas zu entwickeln. Wir wollen etwas dominanteren Fußball zeigen. In der Vergangenheit war unser Spiel eher auf das Umschalten ausgelegt, das versuchen wir, etwas zu verändern", erklärt Covic gegenüber Sport1.
Für Preetz seien erste Ansätze bereits in den Testspielen - vor allem beim 4:0-Sieg gegen Crystal Palace - sowie beim souveränen 5:1 in der 1. DFB-Pokal-Runde gegen Regionalligist VfB Eichstätt erkennbar gewesen. Diese schnelle Umsetzung im neuen 4-3-3-System liege vor allem am Coach. "Ante ist ein offensiv denkender Trainer, der viel mit dem Ball arbeitet und möchte, dass die Mannschaft idealerweise ordentlich Ballbesitz hat. Zudem ist er ein kommunikativer und emotionaler Typ. Diese Elemente bringt er ein und implementiert sie in der Mannschaft."
Dass Covic' Art, seine Ideen und Ansätze innerhalb der Mannschaft gut ankommen, zeigt die Aussage von Mittelfeld-Schaltzentrale Vladimir Darida. "Ich glaube, wir werden schönen Fußball spielen, wenn wir alles umsetzen."
Neben dem vermehrten Ballbesitz gehören zu den Vorstellungen von Covic aber auch noch Mut, Flexibilität und Zielstrebigkeit. Diese Aspekte gelte es in den kommenden Wochen den Spielern noch weiter zu vermitteln.
"Ich versuche, möglichst viele Inhalte in Dinge zu verpacken, bei denen die Jungs auch Spaß daran haben. Freude zu haben ist ein wichtiger Bestandteil des Jobs, den wir ausüben", erklärt Covic seine Herangehensweise.
Bei dieser ist vor allem eines besonders wichtig, wie der Deutsch-Kroate betont. "Wir müssen eine gewisse Menschlichkeit in der Kabine haben, um erfolgreich zu sein. Wir müssen respektvoll miteinander umgehen. Nur wenn wir uns auf und neben dem Platz als Einheit zeigen, können wir erfolgreich sein."
Ob dies bereits zum Saisonauftakt der Fall sein wird, zeigt sich am Freitag. Dann eröffnet die Hertha die neue Spielzeit mit einer Auswärtspartie beim FC Bayern München (Highlights ab 22:30 Uhr auf Sky Sport Bundesliga 1 HD).