Julian Nagelsmann wehrt sich gegen Vorwürfe wegen Pavlovic & verteidigt Urbig
Aleksandar Pavlovic wird vom Pfeifferschen Drüsenfieber gestoppt. Der Bundestrainer wurde für Aussagen zur DFB-Situation des Bayern-Jungstars kritisiert. Jetzt wehrt er sich.
20.03.2025 | 10:19 Uhr
Bundestrainer Julian Nagelsmann hat heftig auf Vorwürfe reagiert, er würde den am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankten Bayern-Profi im Hinblick auf seine WM-Chancen unnötig unter Druck setzen.
"Ich muss da viele wahnsinnige Dinge lesen", beklagte Nagelsmann vor dem Viertelfinal-Hinspiel der Nationalmannschaft in der Nations League am Donnerstagabend (20:45 Uhr im Liveticker auf skysport.de) in Mailand gegen Italien.
Was war passiert? Nagelsmann hatte in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gesagt, dass der 20 Jahre alte Pavlovic beim FC Bayern auf mehr Spielzeit kommen müsse, um auch in der Nationalelf mit Blickrichtung Weltmeisterschaft 2026 weiter eine wichtige Rolle spielen zu können.
Der Bundestrainer nannte namentlich aber nicht nur den viermaligen Nationalspieler Pavlovic, sondern auch Mittelfeld-Kollege Robert Andrich, der bei Bayer 04 Leverkusen aktuell viel weniger spielt als in der vergangenen Meistersaison. Für alle Nationalspieler seien Einsatzzeiten im Verein stets eine wichtige Bemessungsgrundlage. Nagelsmann war unter anderem von einigen Ex-Profis wie Markus Babbel oder Olaf Bodden kritisiert worden.
"Das ist völliger Käse"
Der Nationalcoach erklärte sich nun vor dem Länderspiel in Mailand explizit zu Pavlovic, "weil es mir wichtig ist, dass es nicht irgendwie in den falschen Hals kommt". Er habe im FAZ-Interview die Aussage getätigt, "dass er mehr spielen muss. Das war absolut gar nicht bezogen auf das Pfeiffersche Drüsenfieber, das ich auch mal hatte und das kein Vergnügen ist", erläuterte Nagelsmann.
"Ich zwänge ihn da auch nicht rein, dass er schnell wieder spielt, obwohl er nicht gesund ist", betonte Nagelsmann: "Das weiß Pavlo auch. Meine Aussage bezog sich auf die Zeit vor dem Pfeifferschen Drüsenfieber, als Pavlo einfach nicht die Spielzeit hatte, die er braucht in seinen jungen Jahren, um eine absolute Stammkraft zu werden."
Pavlovic soll sich alle Zeit nehmen
Er werde "nie einen Spieler, der krank ist, reindrücken, dass er wieder spielen muss, um Stammspieler bei uns zu werden. Das ist völliger Käse", empörte sich der Bundestrainer über entsprechende Unterstellungen:
"Pavlo soll sich alle Zeit der Welt nehmen, wieder gesund werden und dann die maximale Spielzeit sammeln, die irgendwie geht, um seine tolle Entwicklung, die er genommen hat, weiterzugehen."
Nagelsmann verteidigt Urbig
Darüber hinaus hat Nagelsmann am Beispiel Jonas Urbig mehr Geduld mit jungen Spielern gefordert. Beim jüngsten Auftritt des Bayern-Torhüters gegen Union Berlin (1:1) "kann man diskutieren, ob es ein Fehler war oder nicht", sagte Nagelsmann über das Gegentor des Rekordmeisters, das viele Urbig ankreideten.
Nagelsmann sah es anders: "Er muss da hin! Lieber mal eine Risiko-Aktion, die nicht gelingt, als wenn er auf der Linie klebt und denkt: 'Ja keinen Fehler machen!' Wenn junge Spieler Fehler machen, müssen wir fair mit ihnen umgehen und dürfen nicht auf dem Jungen rumhacken."
Nationalspieler Antonio Rüdiger warf ein, er halte dies für einen frommen Wunsch. "Das glaube ich auch", entgegnete Nagelsmann resigniert.
Klubs müssen Mut haben bei jungen Spielern
Deutschland habe auch und gerade auf der Torwartposition das eine oder andere "Ausnahmetalent", die Klubs müssten aber auch den Mut haben, diese Spieler "zu bringen", meinte Nagelsmann: "Beim Torwart brauchst du mehr Mut, das ist sofort ein Riesenthema, wenn du ihn wieder wechselst. Du willst den jungen Spieler ja nicht vernichten."
Urbig (21) war im Winter vom Zweitligisten 1. FC Köln nach München gewechselt und gilt als möglicher Erbe von Manuel Neuer bei den Bayern. Zuletzt hat er den verletzten Neuer bereits in der Champions League gegen Leverkusen und in der Bundesliga gegen Bochum und Union vertreten.
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