Kolumne: Lothar Matthäus über die CL und die Weltfußballer-Wahl
Matthäus: Diese FCB-Stars sind "Nonplusultra im Weltfußball"
01.12.2020 | 12:34 Uhr
Sky Experte Lothar Matthäus analysiert jede Woche exklusiv in seiner Kolumne "So sehe ich das" aktuelle Themen der Fußballwelt. Dieses Mal spricht der Rekord-Nationalspieler über den kommenden Spieltag in der Königsklasse und die Wahl des Weltfußballers.
In der Champions League kommt es nun zu einer Paarung, die mir aufgrund meiner Geschichte sehr am Herzen liegt. Borussia Mönchengladbach trifft auf Inter Mailand. In Gladbach begann meine wundervolle Karriere und bei Inter hatte ich die schönsten Jahre auf und neben dem Platz. Auch jetzt, nach dem Tod von Diego Maradona, habe ich nochmal gemerkt, wie sehr einen die Fans dort noch immer lieben und auch mich nach all den Jahren nicht vergessen haben. Das ist schon was ganz besonderes, und dafür werde ich immer dankbar sein.
Für Gladbach gilt: Sieg gegen Inter und ab ins Achtelfinale
Das Duell ist nicht nur prestigeträchtig, sondern auch für beide Teams sehr wichtig. Auf dem Papier sieht es aktuell positiv für Gladbach aus. Sie stehen auf Platz eins und haben alles in der eigenen Hand. Aber es geht gegen Inter und im letzten Spiel zu Real Madrid. Man kann diese beiden Spiele auch verlieren, ohne sich dabei blamiert zu haben. Inter ist nach vielen Jahren der Tristesse wieder erstarkt. Conte ist ein Top-Trainer, mit Lukaku, Sanchez und Martinez haben sie brandgefährliche Stürmer. Sie stehen nicht umsonst auf Platz zwei in der Serie A und waren im Europa-League-Finale vergangene Saison.
Auch wenn Gladbach im Hinspiel fast gewonnen hätte und Inter bisher nur zwei Punkte hat, ist das eine ziemliche Challenge für Rose und sein Team. Ein Punkt könnte der Borussia reichen, wenn auch Donezk gegen Real nicht gewinnt. Aber darauf darf sich die Elf vom Niederrhein natürlich nicht verlassen. Donezk hat schon in Madrid gewonnen und man sollte es auf kein Finale in der spanischen Hauptstadt ankommen lassen. Die klarere Rechnung heißt: Sieg gegen Inter und ab ins Achtelfinale. Mein Herz schlägt natürlich aufgrund meiner Vergangenheit für beide Vereine. Es sind einfach herrliche Fußball-Klubs in denen ich so viel Schönes erlebt habe. Aber der deutsche Fußball ist mir dann noch ein Stück näher und deshalb drücke ich Gladbach die Daumen. In so einer starken Gruppe weiter zu kommen, wäre eine Riesen-Leistung.
Vielleicht war die BVB-Pleite gegen Köln gar nicht schlecht
Und auch der BVB bestimmt beim nächsten deutsch-italienischen Kräftemessen in dieser Woche, wie die Gemütslage in den nächsten Tagen sein wird. Vielleicht war die Pleite gegen Köln gar nicht so schlecht. So dürfte die Konzentration noch ein bisschen höher ausfallen. Immer wenn Dortmund in jüngster Vergangenheit eine gute Phase hatte und die Spiele souverän gewann, bewiesen sie uns gerne, dass wir uns alle täuschen, wenn wir sie zu sehr loben. Diese Niederlagen gegen viel schwächere Teams sind eine schwarz-gelbe Spezialität.
Trending
- Interesse wird konkreter! Topklub will Davies
- Füllkrug-Flucht aus England?
- Nur Platz 16! BVB will den ersten Auswärtsdreier
- Drastische Maßnahmen bei Chelsea || Mbappe-Streit mit PSG geht weiter
- 360 Mio.! Details zu Reds-Deal durchgesickert
- Kuriose PK-Momente! Kind amüsiert Rose
- Drastische Maßnahmen! Chelsea setzt Top-Talent unter Druck
- "Irritiert über die Kritik": Weltmeister nimmt Neuer in Schutz
- Money Messi! Superstar in anderen Sphären
- Streit zwischen Mbappe und PSG geht in die nächste Runde
Ein Punkt reicht Favre jetzt aber, um weiterzukommen. Nach der Niederlage in Rom und nun gegen den Effzeh stünde ihnen ein verdienter Sieg allerdings in jeder Hinsicht besser zu Gesicht. Lazio ist nun wirklich nicht die ganz große Nummer in Italien. Aktuell liegen sie auf Rang neun und haben am Wochenende gegen den 13. Udinese daheim mit 1:3 verloren. Ich hoffe es war gegen Köln einer dieser typischen BVB-Ausrutscher und sie zeigen gegen Rom wieder, was sie können. Vom Gefühl her ist das die leichtere Aufgabe, als die der Gladbacher.
Es kann nur einen geben: Robert Lewandowski
Und nun möchte ich mich den besten Spielern der Welt widmen, die bald die Auszeichnung "The Best" erhalten werden. Und wie der Name schon sagt, kann es nur einen geben, der der Beste war. Und das ist Robert Lewandowski. Er ist jetzt nicht mehr nur die beste "Nummer 9" der Welt. Robert ist der kompletteste und beste Spieler, den es im Weltfußball gibt. Er hat mit dem FC Bayern die fünf großen Titel gewonnen, die es zu gewinnen gibt. Champions League, Deutsche Meisterschaft, DFB-Pokal und den deutschen und europäischen Supercup.
Hinzu kommt, dass er in den drei erstgenannten Wettbewerben auch noch der Torschützenkönig war. Seine Konkurrenten Messi, Ronaldo, Neymar oder Mbappé sind alle fantastische Spieler. Genau wie "Lewy". Mit dem Unterschied, dass er alle Titel gewonnen hat, die es zu gewinnen gab. Messi hat eine titellose Saison hinter sich. Ronaldo wurde italienischer Meister, ist immer noch top, aber nicht mehr so stark wie vor ein paar Jahren.
Neuer bei den Torhütern außer Konkurrenz
Lewandowski hat in der letzten Saison einfach noch mal einen Sprung gemacht und ist noch besser geworden. Zudem ist er auch intern einer der Leader beim FC Bayern geworden. Er hat es dieses Jahr einfach verdient. Der einzige, der ihm leistungsmäßig gefährlich werden könnte, ist Manuel Neuer. Und der kann "nur" The Best Torhüter werden. Auch er hat auf unglaubliche Weise nochmal eine Schippe draufgelegt. Er war im Turnier in Lissabon unfassbar. Vor allem das Finale hat er mit seinen Paraden zum Großteil entschieden. Auch in dieser Kategorie sehe ich keinen Konkurrenten. Die beiden sind ganz vorne und ganz hinten auf dem Spielfeld das Nonplusultra in Sachen Weltfußball.
Und der Vater des Erfolges war Hansi Flick. Er hat mit seiner Art zu arbeiten, zu trainieren und Menschen zu führen dazu beigetragen, aus dem leicht wankenden FC Bayern in knapp einem Jahr, die beste Mannschaft der Welt zu machen. Alle drei sind "The Best".