Kommentar: Uli Hoeneß & Jerome Boateng mit gefährlichen Strategien
Hoeneß rät Boateng zum Wechsel
29.05.2019 | 12:49 Uhr
Während Jerome Boateng mit seinem Verhalten für Kopfschütteln sorgt, rät Uli Hoeneß dem Weltmeister von 2014 zu einem Wechsel. Die richtige Strategie? Ein Kommentar von Sky Reporter Marc Behrenbeck.
Pfui Spinne. Doppelmoral. Boateng-Bashing. Im Netz geht es ab, rund um die Frage, ob der FC Bayern Jerome Boateng in den vergangenen Tagen so richtig demontiert hat.
Es wird recht emotional darüber diskutiert, dass "Robbery" und Rafinha ausgiebig und tränenreich gefeiert wurden, Boateng aber nicht mal verabschiedet wurde. So die Meinung einiger Fans im Netz. Dieser Ansatz vergisst allerdings ein elementares Detail.
Boateng reizt Hoeneß mit seinem Verhalten
Der Vergleich hinkt, denn die drei genannten Spieler verlassen den Verein unwiderruflich. Boateng hat einen laufenden Vertrag über zwei weitere Jahre. Eine Verabschiedung und eine damit verbundene Wertschätzung sind aktuell schlichtweg unmöglich. Womit wir bei Uli Hoeneß wären, der auf jede Frage zu Boateng in diversen Interviews gebetsmühlenartig immer wieder das Gleiche von sich gab.
Er würde Boateng zum Vereinswechsel raten. Macht der Präsident damit den Preis für den Innenverteidiger am Markt kaputt? Ist es eine schlechte Strategie? Zerstört er sogar Boatengs Image? Alles vielleicht ein bisschen und man kann diese (in meinen Augen klar) geplante Offensive durchaus kritisch sehen.
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Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn Hoeneß das Ganze ein wenig defensiver formuliert hätte. Allerdings ist der Bayern-Boss ein Bauchmensch voller Emotionalität, dem das Verhalten des ehemaligen Nationalspielers gehörig auf den Keks geht. Und das kann ich wiederum nachvollziehen.
Boateng schadet sich selbst
Wie sich der gebürtige Berliner in den vergangenen Tagen rund um die Meisterschaft und den Pokalsieg verhalten hat, ist unkollegial und unprofessionell. Dass er schlecht drauf ist und dem FC Bayern insgeheim immer noch vorwirft, dass er im vergangenen Sommer nicht wechseln durfte, kann ich sogar nachvollziehen.
Sich dann wie ein bockiges Kind in sein Schneckenhaus zurückzuziehen, schadet am Ende aber eben auch ihm selbst. Beide Strategien, von Hoeneß UND Boateng, sind demnach durchaus gefährlich.