In der letzten Ausgabe der Reihe "die größten Talente des deutschen Fußballs" ging der Blick ausschließlich in die erste und zweite Bundesliga. Doch wie ist es mit verheißungsvollen DFB-Talenten über die Landesgrenzen hinaus bestellt?
Auch in anderen Ligen Europas spielen zahlreiche Youngster, die ihre Ausbildung in einem der deutschen Nachwuchsleistungszentren genossen haben. Manchen Jungs gelingt der direkte Durchbruch, andere mussten sich über Umwege nach oben kämpfen.
Einer von ihnen ist Karim Adeyemi. Als Jugendlicher bei den Bayern aussortiert, spielt der 18-Jährige mittlerweile bei den Profis von RB Salzburg in Österreichs höchster Spielklasse. Darüber hinaus wurde der gebürtige Münchner im vergangenen Jahr in der U17 mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold als bester Nachwuchsspieler Deutschlands ausgezeichnet. Von allen Top-Klubs Europas gejagt, verlängerte der Mittelstürmer überraschend bei RB. Ein Spieler mit "kreativem Spielstil", so DFB-Nachwuchschef Meikel Schönweitz.
Bayern ohne Kaufoption bei Nicolas Kühn (Ajax Amsterdam)
Apropos FC Bayern: Dort spielt ein weiterer Youngster, den die Fußballfans im Auge behalten sollten: Nicolas Kühn. Der 20-jährige Junioren-Nationalspieler ist aktuell von Ajax Amsterdam ausgeliehen. Einziger Wermutstropfen: Eine Kaufoption für das Top-Talent konnte sich der FCB nicht sichern. Deutschlands bester U19-Nachwuchsspieler ist „sehr spielintelligent, technisch hochbegabt, kreativ, torgefährlich und vor allem mit dem Ball wahnsinnig schnell", lobt ihn Manuel Baum, sein Trainer beim DFB, in den höchsten Tönen.
Ähnliche Qualitäten werden auch Florian Wirtz nachgesagt, der im Januar nach acht Toren und einer Vorlage in zehn Spielen von Köln nach Leverkusen gewechselt war. "Der Junge hat ein riesen Talent. Den wollte jeder", äußerte sich Bayer-Jugendcoach Patrick Helmes gegenüber Sport1 zum 16-Jährigen. Er sieht sogar Parallelen zu Leverkusen Top-Star Kai Havertz: "Was er hat, kann man nicht lernen. Das ist für mich ein Transfer für den Profibereich." Der Klub traut Wirtz zu, in die Fußstapfen des Nationalspielers zu treten.
RB Leipzig hofft auf Talent Fabrice Hartmann
Das erhoffen sich auch die Verantwortlichen in Leipzig im Falle von Fabrice Hartmann. Der 19-jährige Torjäger aus dem RB-Nachwuchs könnte auf lange Sicht Timo Werner ersetzen. Das Eigengewächs durfte 2018 unter Ralf Rangnick in der Europa-League-Qualifikation Profi-Luft schnuppern und hat im Sommer einen Profivertrag unterschrieben. Dennoch: Sebastian Kegel schätzt die Herausforderungen für ein Talent, das in einer CL-Mannschaft spielen möchte, als "riesengroß" ein, so Leipzigs Nachwuchschef bei rb-live.
So werden all die Jungs, die aktuell im Jugendbereich und in Teilen bei den Profis auf sich aufmerksam machen, auch eine gehörige Portion Glück und Durchhaltevermögen benötigen. Dann aber können sie ganz oben ankommen, denn ihr Talent ist unbestritten.