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Lauterbach, Habeck und Bär kritisieren DFB für Ausrüster-Wechsel zu Nike

Politik mit Kritik an Ausrüsterwechsel: "Gnadenlose Fehlentscheidung"

Karl Lauterbach und Robert Habeck haben den Ausrüster-Wechsel des DFB  scharf kritisiert.
Image: Karl Lauterbach und Robert Habeck haben den Ausrüster-Wechsel des DFB scharf kritisiert.  © Imago

Der angekündigte Ausrüsterwechsel beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) von Adidas zu Nike lässt auch deutsche Spitzenpolitiker nicht kalt.

Nach Wirtschaftsminister und Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) hat auch Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Entscheidung kritisiert. "Adidas soll nicht mehr Nationaltrikot im Fußball sein? Statt dessen ein US Unternehmen? Halte ich für eine Fehlentscheidung, wo Kommerz eine Tradition und ein Stück Heimat vernichtet.", schrieb der SPD-Politiker auf X, dem früheren Twitter. Die CSU-Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär bezeichnete es ebenfalls auf X als "eine gnadenlose Fehlentscheidung".

Habeck hatte erklärt: "Ich kann mir das deutsche Trikot ohne die drei Streifen kaum vorstellen. Adidas und Schwarz-Rot-Gold gehörten für mich immer zusammen. Ein Stück deutscher Identität. Da hätte ich mir ein Stück mehr Standortpatriotismus gewünscht."

Auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder äußert sich via Social Media: "DFB und adidas: Der deutsche Fußball war immer auch ein Stück deutsche Wirtschaftsgeschichte. Die Nationalelf spielt in drei Streifen - das war so klar, wie dass der Ball rund ist und ein Spiel 90 Minuten dauert. (...) Deshalb ist es falsch, schade und auch unverständlich, dass diese Geschichte jetzt enden soll. Deutscher Fußball ist Heimat pur - und kein Spielball internationaler Konzernkämpfe. Kommerz ist nicht alles. Mehr Geradlinigkeit hätte dem DFB trotz aller wirtschaftlichen Herausforderungen gut zu Gesicht gestanden."

Mehr als 70-jährige Ära endet

Am Donnerstag hatte der DFB bekannt gegeben, dass ab 2027 der US-Sportartikelhersteller Nike alle deutschen Nationalteams ausrüsten wird. Damit endet dann eine mehr als 70-jährige Partnerschaft mit Adidas. Bei allen vier WM-Titeln und bei allen drei EM-Titeln der Männer sowie bei den beiden WM-Titeln und den acht EM-Trophäen der Frauen war Adidas der Ausrüster. Die Zusammenarbeit mit Nike ist zunächst bis 2034 angelegt.

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Der DFB trennt sich nach mehr als 70 Jahren von seinem Partner adidas und wechselt 2027 zu Nike.

Der US-Sportartikelhersteller Nike soll sich den neuen Ausrüster-Vertrag mit dem Deutschen Fußball-Bund nach Informationen des Handelsblatts ab 2027 mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr kosten lassen. Das soll aus Branchenkreisen bekannt geworden sein, wie das Blatt berichtet. Damit würde Nike die bisherige Vertragssumme des aktuellen Ausrüsters Adidas bei Weitem übertreffen.

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Social-Media-Experte Mario Leo zum Ausrüsterwechsel beim DFB von Adidas zu Nike.

Der langjährige Partner Adidas, der noch bis Ende 2026 alle Nationalmannschaften ausrüstet, soll rund 50 Millionen Euro jährlich an den DFB überweisen. Der Verband hatte den neuen Deal am Donnerstag bekannt gegeben, die Vertragssumme aber nicht genannt. Es hieß lediglich, dass Nike "das mit Abstand beste wirtschaftliche Angebot abgegeben" habe.

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dpa

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