Leon Goretzka liefert gegen den BVB ab

"Schaut her, hier bin ich": So könnte man den starken Auftritt Leon Goretzkas im Klassiker betiteln. Unter den Augen des Bundestrainers setzte der Nationalspieler ein echtes Statement.

Die Szene vor dem 2:0 stand exemplarisch für die Leistung von Goretzka beim BVB. Der Bayern-Star stürmte durchs Mittelfeld, spielte einen perfekt getimten Steilpass auf Leroy Sane, der auf Harry Kane legte und den Treffer erzielte. "Über Konter haben wir sie plattgemacht", erklärte Goretzka bei Sky nach dem "geilsten Auswärtsspiel". (Noten: Bayern-Offensive nicht zu halten, Totalausfälle beim BVB)

Da war er wieder: Goretzka - der Box-to Box-Player. Ein Spieler, der sowohl offensiv als auch defensiv Akzente setzt. "Das ist der Goretzka, den ich vor zwei Jahren schon so Richtung Weltklasse gesehen habe. Heute macht er mir sehr viel Spaß", sparte Sky Experte Lothar Matthäus in seinem Kommentar während des Spiels nicht mit Lob für den 28-Jährigen. (Tuchel attackiert Matthäus & bricht Interview ab)

Einsatz stand auf der Kippe

Dabei war lange gar nicht klar, ob Goretzka in Dortmund überhaupt mitwirken kann. Erst vor zwei Wochen hatte er sich beim Gastspiel in Mainz den Mittelhandknochen gebrochen, wurde anschließend operiert. Aufgrund der engen Personaldecke bei den Münchnern schaffte er es aber auf den letzten Drücker sogar in die erste Elf.

Bemerkenswert war auch, dass er die Partie zu Ende spielen konnte. "Es ist natürlich schon ambitioniert. Es ist erst zwei Wochen her. Mit der Schiene war es okay, es pocht ein bisschen, aber vom Schmerz her war es kein Problem", erklärte Goretzka.

Dem gebürtigen Bochumer, der zwischen 2013 und 2018 zudem für Dortmunds Erzrivalen Schalke 04 auflief, schmeckte der Sieg im Signal Iduna Park naturgemäß besonders süß. "Seit ich bei Bayern bin, habe ich noch kein Auswärtsspiel bei Dortmund verloren. Es macht einfach Spaß."

Wie wertvoll Goretzka für den FC Bayern sein kann, unterstrich er auch, als er nach der Auswechslung von Dayot Upamecano für eine halbe Stunde als Innenverteidiger agierte. Auch auf der für ihn ungewohnten Position, die er in dieser Saison schon einmal im DFB-Pokal bei Preußen Münster gespielt hatte, erledigte Goretzka seinen Job bravourös.

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Vor den Augen von Nagelsmann

Ein besseres Bewerbungsschreiben vor den Augen von Bundestrainer Julian Nagelsmann hätte Goretzka vor den anstehenden November-Länderspielen gegen die Türkei und Österreich nicht abgeben können.

Bei der Nationalmannschaft hatte er zuletzt keinen einfachen Stand. Auf der US-Reise kam Goretzka unter Nagelsmann zweimal nur als Joker ins Spiel, Vorgänger Hansi Flick hatte ihn im September erst gar nicht berufen.

Klar ist: Ein Goretzka in dieser Verfassung macht jede Mannschaft besser, auch das DFB-Team. Nagelsmann wird diesen starken Goretzka sicherlich wohlwollend zur Kenntnis genommen haben.

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