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Leroy Sane glänzt beim FC Bayern gegen Arsenal

Gewohntes Bild, ungewohnter Grund: Leroys Sa(h)netag

Leroy Sane glänzt beim FC Bayern gegen Arsenal.
Image: Leroy Sane glänzt beim FC Bayern gegen Arsenal.  © Imago

Leroy Sane hat im CL-Viertelfinale gegen Arsenal eine glänzende Leistung abgerufen und maßgeblichen Anteil an der guten Bayern-Ausgangslage vor dem Rückspiel. Eine Szene war dabei für den Sane der letzten Wochen gleichzeitig typisch wie untypisch.

Es lief die 66. Spielminute im Londoner Emirates-Stadium, als Leroy Sane ein gewohntes Bild abgab: Zum wiederholten Male verließ der Bayern-Star - sogar für den Fernsehzuschauer hörbar - enttäuscht den Platz, nachdem er erst vor elf Tagen im Klassiker seinen Auswechslungsfrust an einer Flasche ausgelassen hatte. Dieses Mal war jedoch alles anders:

Während der Bayern-Star gegen Borussia Dortmund vor allem mit seiner eigenen erneut schwachen Leistung gehadert und teilweise Pfiffe von den Zuschauern in der Allianz Arena geerntet hatte, war Sane gegen Arsenal in einer beinahe schon ungewohnten Gala-Form. Der Flügelspieler leitete das erste Tor mit einem glänzenden Pass auf Leon Goretzka ein, holte den Elfmeter für Harry Kane mit einem sehenswerten Solo heraus und war auch sonst omnipräsent auf dem Platz.

"Zu früh"

Sane versprühte Spielwitz, Kreativität und Ehrgeiz und arbeitete über 60 Minuten lang leidenschaftlich offensiv wie defensiv akribisch mit, bis er Thomas Tuchel bei seiner Auswechslung laut zurief, dass diese "zu früh" sei. Der Wirbelwind hatte (endlich) wieder Spaß auf dem Feld und wollte diesen gänzlich auskosten. Sein Trainer begründete die Auswechslung nach der Partie damit, dass er das Gefühl hatte, Sane würde humpeln und "Laufduelle nicht mehr mit 100 Prozent" bestreiten, weshalb er ihn "vorsichtshalber ausgewechselt" habe, doch der Nationalspieler bewertete seinen Fitnesszustand sichtlich anders.

Nach der überragenden Hinrunde mit 18 Scorerpunkten in 17 Ligaspielen hatte Sane einen für viele unerklärlichen Leistungseinbruch hingelegt und mit Aktionen wie der Roten Karte im Länderspiel gegen Österreich für zusätzliche negative Schlagzeilen gesorgt. Der gebürtige Essener hatte oftmals lust- und ideenlos auf dem Feld gewirkt und seit dem Rückrundenauftakt Mitte Januar gegen Werder Bremen in zwölf Spielen einen einzigen Scorerpunkt beigesteuert, während das letzte Sane-Tor vom 28.10 gegen Darmstadt datiert ist.

Kimmich mit Lobeshymne

Gegen Arsenal war nun wieder der "alte" Sane auf dem Feld, der seine Mitspieler, die FCB-Verantwortlichen sowie Sky Experte Didi Hamann ins Schwärmen brachte. "Besonders in der ersten Halbzeit hatte er [Leroy Sane, Anm. d. Red.] brutale Aktionen. Er war dann derjenige, der unser Spiel von der Defensive in die Offensive getragen hat. Das 1:1 hat er eingeleitet. Für mich heute ein ganz entscheidender Spieler für uns", lobte Joshua Kimmich, während Tuchel Sane ein "sehr, sehr gutes" Spiel attestierte, Max Eberl dem Flügelspieler das Prädikat "Weltklasse" verlieh und Hamann von "zwei Geniestreichen" sprach.

Vorerst hat der Bayern-Star mit seiner starken Leistung für Ruhe um seine Person gesorgt und aller Öffentlichkeit lautstark gezeigt, dass er weiter für Bayern auf dem Platz stehen möchte. Dennoch muss Sane nun seine Arsenal-Leistung auch erst einmal wieder in der Bundesliga und im CL-Rückspiel am kommenden Mittwoch bestätigen. In jedem Falle dürfte den Bayern-Fans der Grund für den Sane-Frust gegen Arsenal deutlich lieber gewesen als noch der Grund für den Unmut gegen den BVB. In München könnte wieder Hoffnung aufkeimen, dass der Hinrunden-Sane womöglich im Saisonendspurt noch einmal in Erscheinung tritt.

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Mehr zum Autor Florian Hartmann

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