Ligue 1 News: Gründe für das Aus von Niko Kovac bei der AS Monaco
Kovac-Aus in Monaco: Das steckt hinter der Entlassung
03.01.2022 | 19:39 Uhr
Niko Kovac ist am Neujahrstag von seinen Aufgaben bei der AS Monaco entbunden worden. Dabei lief es sportlich rund beim Traditionsverein aus der Ligue 1. Die Gründe für das Kovac-Aus liegen also an anderer Stelle.
Niko Kovac trainierte die AS Monaco anderthalb Jahre und führte den Klub aus dem Fürstentum in der vergangenen Saison auf Platz drei der Ligue 1. In der Champions-League-Qualifikation folgte zwar das knappe Aus gegen Schachtjor Donezk, dafür zog die AS in der Europa League als Gruppensieger ins Achtelfinale ein. Im französischen Pokal ist Monaco noch im Rennen und in der Liga fehlen nach der Hinrunde lediglich vier Zähler auf Rang zwei.
Dennoch wurde Kovac nach 74 Pflichtspielen und einem Punkteschnitt von 1,95 Zählern pro Partie, dem zweitbesten Schnitt in der Klubhistorie, entlassen. Die Gründe dafür liegen abseits des grünen Rasens. Laut der französischen Sporttageszeitung L'Equipe neigte der 50-Jährige in Trainingseinheiten und bei Meetings zu einem "militärischem Umgangston" und fiel mit seinem ständigen Geschrei bei den Spielern in Ungnade.
Differenzen mit Spielern & Verantwortlichen
In der Kabine kam die Coaching-Art insbesondere bei den jüngeren Spielern des achtmaligen französischen Meisters demnach nicht gut an. Es soll auch Spannungen mit routinierten Spielern gegeben haben, unter anderem mit Kapitän Wissam Ben Yedder. Kovac begründete seinen harten Umgangston mit dem Auftrag der Vereinsbosse, mehr Disziplin in die Mannschaft zu bringen.
Trotzdem kommt der Trainer-Rauswurf zwischen den Jahren auch für die Spieler überraschend. "Keiner hat die Entlassung von Kovac in Frankreich verstanden. Das Team steht sportlich gut da und hat zuletzt wahnsinnig tollen Fußball gespielt. Die Bosse haben erklärt, dass es in der Kabine keine Einheit mehr geben würde. Aber die meisten Spieler reagierten geschockt und haben die Entlassung aus der Presse erfahren", sagte Sky Frankreich Expertin Margot Dumont.
Der Hauptgrund für das Aus ist offenbar vielmehr das Zerwürfnis zwischen Kovac und dem AS-Vorstand. Schon im Sommer soll es zu Unstimmigkeiten zwischen dem Kroaten und den monegassischen Verantwortlichen gekommen sein - insbesondere bei Personalentscheidungen. Die Ungereimtheiten haben sich immer weiter hochgeschaukelt, das Fass lief offensichtlich nun über.
Kovac will sich nicht reinreden lassen
Monacos Klubboss Dmitri Rybolovlev ging die Entwicklung von Mannschaft und Spielern nicht schnell genug und war unzufrieden mit den spielerischen Leistungen unter Kovac. Auch zu Sportdirektor Paul Mitchell war das Verhältnis gestört. Mitchell stellte Kovac mit James Bruce einen Performance-Manager vor die Nase, der auch bei Trainingssteuerung und Intensität mitreden sollte. Kovac gefiel das nicht, er wollte sich nicht in seine Arbeit reinreden lassen. Mittlerweile steht fest, dass Philippe Clement Monaco als Cheftrainer übernimmt.
All diese Ungereimtheiten haben letztendlich zur Entlassung des langjährigen Bundesliga-Trainers geführt. Bereits in seiner Zeit beim FC Bayern München hatte Kovac die spielerischen Erwartungen der Vereinsbosse nicht erfüllen können und die Kabine im Laufe der Zeit durch seine Handlungen verloren. Nun hat sich in Monaco das nächste Kapitel in der Trainerlaufbahn von Niko Kovac geschlossen.