Manchester United: Red Devils nach Blamage in Brentford Letzter - Gary Neville rechnet ab
Klub-Ikone rechnet schonungslos ab: United nach "Vernichtung" am Boden
14.08.2022 | 23:21 Uhr
Manchester United hat sich mit Superstar Cristiano Ronaldo bis auf die Knochen blamiert. Während sich der neue Trainer Erik ten Hag großen und zahlreichen Problemen ausgesetzt sieht, findet eine Vereinsikone deutliche Worte - und rechnet schonungslos mit dem einstigen Weltklub ab.
Die Fans im Brentford Community Stadium trauten ihren Augen nicht. 4:0 gegen Manchester United, den amtierenden englischen Rekordmeister zuhause demontiert und vorgeführt. Der FC Brentord feierte am Samstag, dem 13. August 2022, einen seiner größten Siege in der Vereinshistorie - und fügte den Gästen aus Manchester einen weiteren Tiefpunkt zu.
Der einst so ruhm- und glorreiche Verein befindet sich seit mehreren Monaten im freien Fall und kann diesen auch in der neuen Saison bislang nicht stoppen. Erst die verdiente Heimniederlage zum Auftakt gegen Brighton Hove & Albion (1:2), nun die denkwürdige Demontage im Westen von London. Nicht gegen Arsenal, Tottenham oder Chelsea, sondern gegen eine Mannschaft, die im vergangenen Jahr noch in Englands zweithöchster Spielklasse vertreten war.
De Gea patzt mehrfach & übt Selbstkritik
"Ich schaue mir seit 42 Jahren Spiele von Manchester United an und kann mich an keinen Moment erinnern, an dem es so schlimm wie in den ersten 45 Minuten war", sagte Klub-Ikone Gary Neville, der bis zu seinem Karriereende im Jahr 2011 597 Spiele für die Red Devils absolvierte, in seiner heutigen Rolle als Experte von Sky Sports. Drastische Worte, die mehr als berechtigt sind.
United agierte mit dem wechselwilligen Superstar Cristiano Ronaldo in der Startelf konfus und kopflos, Torhüter David De Gea patzte gleich mehrfach. Die vier Gegentreffer kassierten die Gäste in einer desolaten ersten Hälfte binnen 25 Minuten durch Josh Dasilva (10.), Mathias Jensen (18.), Ben Mee (30.) und Bryan Mbeumo (35.).
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"Das ist meine Verantwortung. Ich habe meinem Team drei Punkte gekostet", zeigte sich de Gea selbstkritisch und weiter. "Es war eine schwache Vorstellung von mir." Das Besorgniserregende: Damit war der spanische Schlussmann nicht alleine. Ob Ronaldo, Jadon Sancho, Bruno Fernandes oder der 50-Millionen-Euro-Neuzugang Lisandro Martinez, nicht ein United-Akteur erreichte auch nur ansatzweise seine Normalform.
Ten Hag kritisiert United-Stars deutlich
"Ich hätte sie alle auswechseln können", gab der neue Trainer Erik ten Hag unumwunden zu Protokoll. Seinen Start hatte sich der Niederländer mit Sicherheit ganz anders vorgestellt, nach über 100 Jahren ist er der erste Trainer der Red Devils, der seine ersten beiden Liga-Spiele verloren hat.
Ten Hag attestierte seiner Mannschaft "eine ganz schwache Leistung" und übte deutliche Kritik am Auftreten seiner Stars. "Es geht nicht, dass man als Man United in 35 Minuten vier Gegentore kassiert", sagte der 52-Jährige. Bis Oktober 2020 hatte Manchester United in der Premier League noch nie vier Gegentore in einer ersten Halbzeit kassiert, nun ist dem Klub dieses Missgeschick bereits im dritten Jahr in Folge unterlaufen.
Eine Entwicklung, die den miserablen Zustand des Vereins beschreibt und für Gary Neville Grund genug ist, um die Blamage in Brentford als "die Vernichtung von Manchester United" zu bezeichnen. "Es war ein Duell einer Männer-Mannschaft gegen eine U9-Auswahl", so der TV-Experte. Erstmals seit 1979 hat Man United nun vier Ligaspiele in Folge verloren, seit Februar wartet das Team zudem auf einen Auswärtssieg.
United erstmals seit 30 Jahren Tabellenletzter
"Wenn man sich eine Mannschaft anschauen will, die keinen Charakter hat, muss man sich Teams ansehen, die auswärts verlieren, Gegentore nach Standards kassieren und nur geringe Laufwerte haben. Manchester United ist in all diesen Kategorien miserabel", rechnete Neville schonungslos mit seinem Ex-Klub ab.
Sollten Crystal Palace, Nottingham Forest oder West Ham United am Sonntag bzw. Montag nicht allzu hohe Niederlagen kassieren, wird Manchester United den Spieltag als Schlusslicht (!) abschließen. Ein Tabellenbild, dass es seit 30 Jahren nicht mehr gegeben hat. In der ersten Premier-League-Saison startete der Klub ebenfalls mit zwei Niederlagen - holte am Saisonende aber den Meistertitel. An einer Wiederholung dieses Kunststücks glaubt in Manchester niemand. Zu zahlreich und groß sind die Probleme.
Neville sieht vor allem in der missratenden Transfer-Politik der vergangenen Jahre den Hauptgrund für den Absturz des Vereins: "Es ist eine echte Leistung, eine Milliarde Pfund zu investieren und so schlecht zu sein", kritisierte der 47-Jährige die Verantwortlichen und weiter: "Wenn man sich diesen Transfer-Sommer anschaut, gab es keinen Plan. Man braucht aber einen Plan."
Nächstes Debakel gegen Liverpool?
Der bevorstehende Wechsel des Franzosen Adrien Rabiot zeigt einmal mehr Uniteds Orientierungslosigkeit auf dem Transfermarkt, die eigentlich angepeilte 1A-Lösung für das Mittelfeldzentrum lautete Frenkie de Jong. Doch der niederländische Nationalspieler wollte Barcelona für Manchester nicht verlassen, obwohl er bei Ajax erfolgreich mit ten Hag zusammengearbeitet hatte. Man kann es ihm nicht verdenken. Der Ruf des englischen Traditionsvereins im internationalen Fußball ist ruiniert.
Am nächsten Spieltag empfängt United den Erzrivalen aus Liverpool. In der Sommer-Vorbereitung löste ein 4:0-Sieg gegen das Team von Trainer Jürgen Klopp eine kleine Euphoriewelle aus. Es bestand Hoffnung auf die Wende zum Guten, doch die ist mit dem kapitalen Fehlstart bereits wieder verschwunden. Vielmehr befürchten die Anhänger ein Debakel wie im Oktober 2021. Damals ging United mit 0:5 im Old Trafford unter - und präsentierte sich genauso desolat wie am Samstag im Brentford Community Stadium.
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