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Matthäus: Das sind Bayerns Alternativen für die Zukunft

Kolumne "So sehe ich das"

Rekordnationalspieler und Sky Experte Lothar Matthäus analysiert jede Woche exklusiv in seiner Kolumne "So sehe ich das" aktuelle Themen aus der Bundesliga und der Fußballwelt auf skysport.de. Dieses Mal beschäftigt er sich mit einer potenziellen Alternative für Robert Lewandowski und möglichen Nachfolgern für Arjen Robben und Franck Ribery.

Die Frage nach einer Entlastung für Robert Lewandowski in der Sturmspitze des FC Bayern wird in diesen Tagen oft diskutiert. Man muss dabei unterscheiden. Eine Verstärkung im Sturm braucht der FCB nicht, denn mit Robert haben sie absolute Weltklasse in der vordersten Reihe.

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Sky Sport stellt mögliche Kandidaten vor

Ibisevic wäre die perfekte Lösung

Es kann momentan nur um einen Backup für den Polen gehen. Ich habe bereits vor kurzem den Namen Vedad Ibisevic ins Spiel gebracht und dies aus gutem Grund. Ibisevic vereint für mich alle Komponenten, die dem Bayern-Sturm nützlich sein könnten.

Er kennt die Bundesliga seit vielen Jahren und seine Tor-Quote ist exzellent. 105 Tore in 269 Bundesliga-Spielen bei 45 Vorlagen. Im DFB-Pokal traf Ibisevic 16 Mal in 34 Partien. Er ist mit 33 Jahren in einem Alter, bei dem er nicht mehr jedes Spiel machen muss.

Es ist ein Spieler, der auch im Bayern-Triktot, wenn er gebraucht wird, seine Tore machen würde und sehr gut in das 4-2-3-1-System von Jupp Heynckes passt. Ähnlich wie es Claudio Pizarro bei seiner Zeit in München getan hat. Zudem hat er gerade seine Nationalmannschafts-Karriere beendet und ist somit wenigen Belastungen ausgesetzt.

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Auch Hertha würde profitieren

Für ihn wäre das gegen Ende seiner Karriere eine tolle Station, bei der er ein wenig dabei mithelfen kann, den einen oder anderen Titel zu sammeln. Für die Bayern wäre es eine sportliche und wirtschaftlich gute Investition.

Auch für die Hertha, die unter Pal Dardai auf junge Spieler mit Perspektive setzt und mit Davie Selke eine gute, junge Nummer neun hat, würde sich der Verkauf lohnen. Die Berliner könnten mit einer netten Ablöse investieren und so der Jugend weiter Chancen geben.

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Ibisevic ist vielleicht nicht der Spieler, der den Bayern die Torgarantie in einem Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid verspricht. Aber auch ein 60-Millioinen-Mann garantiert diese Tore nicht. Abgesehen davon, traue ich Ibisevic zu, auch in der Champions-League gegen einen Top-Gegner Tore zu schießen.

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Für alle Parteien wäre ein solcher Transfer in meinen Augen eine Win-win-Situation. Ein junger Spieler möchte und muss Einsatzminuten bekommen. Die wird er, solange Lewandowski bei Bayern spielt und die Mannschaft mit nur einer Spitze agiert, so gut wie nicht bekommen.

Viele Alternativen für die Außenpositionen

Die Situation auf den Außen ist wiederum eine andere. Dort hat Bayern mit Robben und Ribery zwei tolle und extrem verdiente Spieler im Kader. Der Klub muss und wird sich die Frage stellen: Was wollen wir mit Blick in die Zukunft?

Wenn Arjen und Franck gesund und fit sind, werden sie dieser tollen Mannschaft ein weiteres Jahr helfen können. Aber wenn es auf dem Transfermarkt 2018 die Möglichkeit gibt, einen 10 Jahre jüngeren und wirtschaftlich vernünftigen Top-Transfer zu tätigen, müssten sie trotzdem zuschlagen.

Der Name Julian Draxler ist bei Bayern seit längerer Zeit ein Thema. Er ist ein ausgezeichneter Spieler, der sicherlich gut zu Bayern passt. Er spielt zwar in Paris und in der Nationalelf oft auf einer zentralen Halbposition. Einer Doppel-Acht sozusagen. Er kann aber auch links außen spielen. Auch er kennt die Bundesliga und wenn er in Paris nicht so zum Einsatz kommt wie er sich das wünscht, könnte sein Weg nach München führen - und das wäre keine schlechte Wahl.

Matthäus-Kolumne: Pulisic einer für Bayern
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Lothar Matthäus beschäftigt er sich mit der Situation beim BVB und nennt einen möglichen Transfer-Kandidaten für den FC Bayern.

"Tolles Gesamtpaket" bei Pulisic

Wie bereits letzte Woche an dieser Stelle gesagt, ist Christian Pulisic einer der Spieler, die ich mir sehr gut beim Rekordmeister vorstellen könnte. Jung, auf beiden Flügeln einsetzbar, wirtschaftlich machbar. Ein tolles Gesamtpaket.

Wenn man die großartigen Entwicklungen von Timo Werner und Leroy Sané betrachtet, wären das mit Sicherheit auch zwei junge, deutsche Spitzen-Talente gewesen, denen das Bayern-Trikot gut zu Gesicht gestanden hätte und über die in der Chefetage garantiert gesprochen wurde.

Sane-Ablöse birgt Risiken

Werner muss mit seiner Qualität und in seinem Alter jedoch spielen. Und im 4-2-3-1 hätte ein Robert Lewandowski seine Entwicklung nicht gerade gefördert.

Und die Ausstiegsklausel von Sané zu bezahlen, während man einen Robben und Ribéry hat, die weiter Ansprüche auf einen Stammplatz stellen und haben, ist auch mit einem gewissen Risiko verbunden. Bayern will immer die besten, deutschen Spieler haben und wird sich auch immer darum bemühen. Aber alle können eben nicht gekauft werden.

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