Borussia Mönchengladbach marschiert in der Tabelle weiter unbeirrt vorne weg. Beim 4:2-Sieg gegen den SC Freiburg sendeten die Fohlen außerdem ein dickes Ausrufezeichen in Richtung München.
Während die Bayern nach der ersten Niederlage unter Interimstrainer Hansi Flick (1:2 gegen Bayer Leverkusen) am Sonntagnachmittag noch ein wenig ihre Wunden leckten, legte Gladbach gegen Freiburg eine gelungene Generalprobe für das anstehende Duell mit dem Rekordmeister hin (Sa., ab 15:15 Uhr LIVE auf Sky Sport Bundesliga 2 HD).
Gladbach überzeugt mit Umschaltspiel
Die Fohlen lieferten sich einen offenen Schlagabtausch mit der Streich-Elf, in dem sich am Ende die offensive Qualität der Gladbacher durchsetzte. Marcus Thuram (1 Tor), Patrick Herrmann (1 Tor, 1 Vorlage) und allen voran Breel Embolo (2 Tore, 1 Vorlage) spielten die Freiburger Defensive phasenweise schwindelig.
Die Mannschaft verinnerlicht das System von Trainer Marco Rose immer besser und überzeugte gegen Freiburg einmal mehr durch hohes Anlaufen und schnelles Umschaltspiel.
Ein Mittel, das auch gegen den FC Bayern Wirkung zeigen könnte. Denn die Münchner offenbarten bereits gegen Leverkusen Probleme mit schnellen Offensivspielern wie Leon Bailey.
Enorme Breite im Gladbach-Kader
Von der Sorte hat auch Gladbach den ein oder anderen in den eigenen Reihen. Neben Thuram, Herrmann und Embolo stehen Rose zum Beispiel Alassane Plea (4 Saisontore und 4 Assists) oder Kapitän Lars Stindl (Matchwinner in Wolfsberg) als Alternativen zur Verfügung. Beide saßen gegen Freiburg nur auf der Bank.
"Sie haben die Möglichkeit sehr viel zu variieren, was Personal und taktische Möglichkeiten betrifft", erklärt Sky Reporter Marco Wiefel und betont zudem die "enorme Geschlossenheit" in der Mannschaft. Diesen Eindruck bestätigte Hermann nach der Partie gegen Freiburg: "Bei uns gönnt jeder jedem das Tor. Das macht uns so stark."
Herrmann und Embolo blühen unter Rose auf
Hermann selbst steht sinnbildlich für die Entwicklung der Gladbacher. Das in der Vergangenheit so verletzungsgeplagte Eigengewächs der Fohlen fand unter Rose zu alter Stärke zurück. Gegen Freiburg stand der 28-Jährige zum vierten Mal in Folge in einem Bundesligaspiel über die volle Distanz auf dem Platz - persönlicher Rekord - und rechtfertigte dieses Vertrauen in den vergangenen vier Partien mit drei Toren und zwei Vorlagen.
Auch Embolo blüht seit seinem Wechsel an den Niederrhein auf. Der Schweizer, der sich beim FC Schalke 04 nicht richtig durchsetzen konnte, entwickelte sich in Gladbach zu einem der Leistungsträger, stand bisher achtmal in der Startelf und war an sieben Treffern beteiligt.
Stimmung in der Mannschaft stimmt
Rose macht die Spieler aber nicht nur besser, sondern sorgt trotz der enormen Konkurrenzsituation im Kader für ein gutes Klima in der Mannschaft. "Wir müssen immer wieder Entscheidungen treffen, die nicht einfach sind. Aber die Jungs reagieren richtig gut", sagte Rose selbst.
Für den anstehenden Gipfel gegen die Bayern hat der Coach wieder die Qual der Wahl. Doch egal auf wen die Entscheidung schließlich fallen wird, Sky Reporter Wiefel ist sich sicher: "Die Bayern wissen, was auf sie zukommt!"