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Nach Coutinho-Coup: Pro und Contra zu Bayerns Transferpolitik

Nach den Transfers von Perisic, Cuisance und Coutinho blickt Sky auf den Transfersommer des FC Bayern zurück

Coutinho soll das Offensivspiel des FC Bayern ankurbeln.
Image: Coutinho soll das Offensivspiel des FC Bayern ankurbeln.  © Getty

Der FC Bayern hat in den vergangenen Tagen dreimal auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Die Sky Reporter Uli Köhler und Marc Behrenbeck beleuchten das bayrische Transfergebaren in diesem Sommer.

Mit Ivan Perisic (30), Michaël Cuisance (20) und Philippe Coutinho (27) präsentierte der FC Bayern jüngst drei neue Gesichter an der Säbener Straße.

"Vom Mix her ist das alles gut. Wir sind total zufrieden, und wir sind überzeugt, dass wir mit dem Kader, den wir jetzt damit auch stehen haben, eine erfolgreiche, gute Saison spielen werden", sagte Karl-Heinz Rummenigge am Montag bei der Vorstellung von Coutinho. Ergänzend fügte er hinzu: "Wir alle beim FC Bayern sind total zufrieden mit dem Transfermarkt."

Trotz des jüngsten Transfercoups mit Coutinho lief für den FCB in diesem Sommer aber nicht alles nach Plan auf dem Transfermarkt. Sky Reporter und Bayern-Insider Uli Köhler bewertet die Transferaktivitäten der Münchner positiv. Sky Reporter Marc Behrenbeck sieht dagegen ein paar Makel.

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KOMMENTAR: PRO von Uli Köhler

Die Bayern haben ihre Hausaufgaben gemacht. Bei den Transfers von Benjamin Pavard und Lucas Hernandez waren sie frühzeitig zur Stelle und haben dadurch andere Vereine, die die Ausstiegsklausel der beiden hätten ausnutzen wollen, ausgebremst. Sie haben sich bei den letzten Transfers nicht durch die Aufgeregtheit im Umfeld treiben lassen, sondern abgewartet, bis der richtige Zeitpunkt gekommen war.

Der Coutinho-Transfer war schwierig, da Barcelona lange darauf setzte, Coutinho mit dem herbeigewünschten, aber immer noch nicht vollzogenen Neymar-Transfer von Paris zu Barca zu verrechnen. Die Bayern haben dazu alles versucht, Leroy Sane nach München zu locken. Den Spieler, der die Bayern auf Jahre hinaus als kommender Superstar hätte prägen können.

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FC Bayern: Rummenigge über Leihe von Coutinho

Kommen Havertz und Sane im nächsten Jahr?

Das sich Sane kurz vor dem erfolgreichen Vollzug verletzt, das ist einfach Pech. Sie haben mit Ivan Perisic schnell eine gute und schnelle Lösung präsentiert, die wirtschaftlich ohne Risiko ist. Die Coutinho-Leihe für vorerst nur einem Jahr lässt den Bayern dazu alle Optionen offen.

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Die dreistellige Millionensumme, die für eine Verpflichtung zur Verfügung steht, könnte im nächsten Jahr auch perfekt für eine Verpflichtung des größten deutschen Nachwuchstalents im Mittelfeld, Kai Havertz, eingesetzt werden. Und wenn Sane dann wieder ganz gesund ist, werden die Bayern auch alles daran setzen, ihn nach München zu locken. Dann wäre ein großes Credo des scheidenden Präsidenten Uli Hoeneß erfüllt. Die besten deutschen Spieler müssen beim FC Bayern spielen.

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KOMMENTAR: CONTRA von Marc Behrenbeck

Der Transfer von Philippe Coutinho ist der Königstransfer des FC Bayern München. Für mich gibt es da auch keine zwei Meinungen. Ob man die Rahmenbedingungen, den sportlichen Wert des Spielers oder auch die internationale Strahlkraft bewertet: der FC Bayern hat diesbezüglich einen sehr guten Job gemacht.

Einzig könnte man bemängeln, dass der Brasilianer den Bayern eher in die Hände gefallen ist, da sich alle anderen Optionen für den Weltstar zerschlagen hatten. Auch fällt die Transferbilanz des FC Bayern für mich insgesamt negativ aus.

Im letzten Dreivierteljahr hat der Rekordmeister am Markt mehr als unglücklich und teilweise ohne klar erkennbare sinnhafte Strategie agiert. Im Poker um Callum Hudson-Odoi etwa war der Schritt des Vereins, mit dem Werben in die Öffentlichkeit zu gehen, der Dealbreaker. Auf gut deutsch: man hat sich gehörig verzockt.

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Viele Fehler in der Causa Sane

Ebenso hat man in der Causa Leroy Sane viele Fehler gemacht. Auch da war das publik gemachte Interesse kontraproduktiv, ebenso hätte man viel schneller auf eine klare Entscheidung und ein Bekenntnis des Spielers drängen müssen. Transfers wie Arp, Davies oder Cuisance sind aktuell noch nicht zu bewerten. Sie sind aber auch definitiv keine Erfolge. Solche Spieler, mit großem Talent aber ohne Erfolgsgarantie, könnte der FC Bayern en masse erwerben.

Die Spieler Hernández und Pavard wurden jeweils durch eine Ausstiegsklausel erworben. Auch hier bedurfte es keiner perfekten Verhandlungsstrategie. Außerdem hat Linksverteidiger Hernández, trotz allem Weltmeister-Ruhm, seinen Wert in der Innenverteidigung noch nicht nachgewiesen. Mit 80 Millionen kostete er ungefähr so viel wie seinerzeit Virgil van Dijk und war teurer als Supertalent Mathijs de Ligt in diesem Sommer.

Ivan Perisic ist - Stand heute - bestimmt kein schlechter Transfer, aber auch keiner, den man groß feiern sollte. Kurzum: mit Coutinho rettet der FC Bayern seinen Transfersommer. Die Gesamt-Strategie, das Verhandlungsgeschick und die Kommunikation sollten aber schleunigst auf das nächste Level gehoben werden.

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