Nach Schmährufen gegen Hopp: Schalke-Boss Schneider für "Einstufenplan" bei Beleidigungen
Bei Beleidigungen: S04-Vorstand Schneider für "Einstufenplan"
01.03.2020 | 21:04 Uhr
Die Geschehnisse beim Spiel zwischen 1899 Hoffenheim und dem FC Bayern beschäftigen die gesamte Bundesliga. Jochen Schneider, Sportvorstand des FC Schalke 04, plädiert für eine radikale Lösung.
Schneider bringt sofortigen Spielabbruch ins Gespräch
Die Liga diskutiert nun, wie solche Vorfälle in Zukunft verhindert werden können. Jochen Schneider fordert ein konsequentes Durchgreifen und hält auch Spielabbrüche für denkbar: "Man kann darüber diskutieren, ob ein Dreistufenplan sinnvoll ist. Wenn ich meinem Kind zweimal androhe und es passiert nichts - dann passiert halt nichts", so Schalkes Sportvorstand. Und weiter: "Genauso war es ja auch in Hoffenheim. Wahrscheinlich ist dieser Dreistufenplan auch nicht die Lösung. Vielleicht brauchen wir einen Einstufenplan: Ein Transparent - Spielabbruch!"
Am kommenden Wochenende gastiert die TSG auf Schalke und Schneider hofft auf besonnene Knappen-Anhänger. "Ich kann nur an alle Schalker appellieren, sich am nächsten Samstag fair zu verhalten. Insgesamt, gegen Dietmar Hopp, gegen die TSG Hoffenheim, gegen Alexander Nübel - ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll", so der 49-Jährige, der auf Schalke mit dem patzenden Schlussmann Nübel und der sportlichen Talfahrt ohnehin schon genügend Probleme hat.
S04-Boss verteidigt Hopp
Doch dies rückt nach den Geschehnissen im Bayern-Block in Sinsheim etwas in den Hintergrund. Verständnis hat Schneider für die Vorfälle gar nicht - im Gegenteil:
"Ich weiß nicht, was in diesen Köpfen los ist, was die Motivation ist. Dietmar Hopp ist eine Seele von einem Menschen. Der hat mal gar nichts Böses in sich. Er hat nicht nur dem Sport, sondern der Gesellschaft so viel gegeben. Diesen Mann so anzugreifen, zwölf Jahre nachdem die TSG in die Bundesliga aufgestiegen ist - das muss mir mal einer erklären. In mein Hirn geht es nicht mehr rein", kritisierte Schneider und forderte:
"Diese wenigen Menschen nehmen 99,9 Prozent der Zuschauer ihr Hobby. Mit welcher Arroganz treten die auf, anderen Leuten das Hobby kaputt zu machen? Da muss jetzt mal ein Selbstreinigungsprozess in den Blöcken rein."
Sollte das aber nicht gelingen, könnte der Einstufenplan tatsächlich zum Tragen kommen.