Am Donnerstagabend kämpfte sich Frankreich in der Nations League mit einem späten 3:2-Sieg gegen Belgien ins Finale. Für Lucas und Theo Hernandez wurde die Partie auch unabhängig des Ergebnisses zu einer ganz besonderen.
Seit mehr als fünf Jahren standen die Brüder Lucas und Theo Hernandez nicht mehr gemeinsam auf dem Platz. Damals durchlief das Brüderpaar gemeinsam die Jugendabteilung des amtierenden spanischen Miesters Atletico Madrid, ehe Lucas der Sprung zu den Profis gelang und Theo zunächst für eine Leihe zu Deportivo Alaves und anschließend fest zu Real Madrid wechselte.
Zum Durchklicken: Unterschiedlich erfolgreiche Brüderpaare im Fußball
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Image: Kleiner Bruder erfolgreicher als der Große: Bastian Schweinsteiger gewann mit den Bayern (2002-2015) jeden wichtigen Titel, den es zu gewinnen gab. Neben dem Triple 2013 holte er auch die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. © Getty -
Image: Tobias Schweinsteiger trug ebenfalls das Trikot des Rekordmeisters, allerdings ''nur'' für die 2. Mannschaft. Der 39-Jährige startete nach seiner Karriere als Spieler als Trainer durch: Nach der Station beim HSV ist der Bayer nun Assistent beim FCN. © Getty -
Image: Paul Pogba von Manchester United gehört zu den wertvollsten Mittelfeldspielern der Welt. 2018 gelang ihm sein bisheriger Karriere-Höhepunkt: der Gewinn der WM 2018 im eigenen Land Frankreich. Da kommen seine beiden großen Brüder nicht ran... © Imago -
Image: Mathias Pogba ist einer der zwei großen Brüder von Star Paul. Der Mittelstürmer steht aus sportlicher Sicht klar im Schatten des kleinen Bruders: Der neunfache Nationalspieler Guineas ist aktuell ohne Verein. Zuletzt lief er in Sloweniens Liga 1 auf. © Imago -
Image: Florentin Pogba ist der Zwillingsbruder von Mathias Pogba und steht aktuell beim französischen Zweitligisten FC Sochaux unter Vertrag. Der 30-jährige Innenverteidiger spielte unter anderem für St. Etienne und Atlanta United. © Imago -
Image: Karl-Heinz Rummenigge legte als Spieler eine echte Weltkarriere hin. Er spielte unter anderem für den FCB und Inter. Nach seiner Karriere als Spieler folgte die Karriere als Funktionär: 19 Jahre lang war er Vorstandsvorsitzender des FC Bayern. © Imago -
Image: Michael Rummenigge spielte ebenfalls für die Bayern (1988 bis 1993). Anschließend wechselte der neun Jahre jüngere Mittelfeldspieler zu Borussia Dortmund. Im Anschluss an seine Profi-Laufbahn startete er seine Tätigkeit als Spielerberater. © DPA pa -
Image: Joel Matip prägte mit Jürgen Klopp und dem FC Liverpool den europäischen Fußball der letzten Jahre. Neben der Champions League 2019 gewann der Ex-Schalker auch den Premier-League-Titel 2019/20. © Imago -
Image: Sein Bruder Marvin ist zwar sechs Jahre älter, dennoch kann er Joel sportlich gesehen nicht das Wasser reichen. Der 35-Jährige spielte von 2010 bis 2019 für den FC Ingolstadt, der Deutsch-Kameruner bestritt respektable 112 Bundesligaspiele. © Imago -
Image: Romelu Lukaku gehört zu den torgefährlichsten Mittelstürmern Europas. Der bullige Angreifer spielte bereits für Top-Klubs wie Chelsea und Manchester United. Aktuell steht der 27-Jährige bei Inter Mailand unter Vertrag. © Imago -
Image: Bruder Jordan Lukaku spielt ebenfalls in der Serie-A. Der Linksverteidiger kam 2016 aus Belgien in die italienische Hauptstadt zu Lazio. Mit der Vita seines kleinen Bruders kann der Linksfuß allerdings nicht mithalten. © Imago -
Image: Mario Götze ist den meisten vor allem für das legendäre Tor im WM-Finale 2014 in Erinnerung. Das einstige Mega-Talent spielte in der Bundesliga für Dortmund und Bayern (5x Meister). Vor einem Jahr wechselte der 29-Jährige zur PSV Eindhoven. © Imago -
Image: Felix Götze ist der sechs Jahre jüngere Bruder von Mario. Der defensive Mittelfeldspieler wird wohl nicht mehr so erfolgreich wie sein großer Bruder, dennoch kommt der Augsburger (per Leihe bei Kaiserslautern) auf immerhin sechs Bundesligaspiele. © Imago -
Image: Jerome Boateng hat in seiner Karriere viel erlebt: Nach den Stationen Hertha, HSV und City läuft der Weltmeister seit 2011 für den FCB auf. Dort gewann er zwei Mal das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League. Momentan ist er vereinslos. © Getty -
Image: Kevin-Prince Boateng spielte für einige internationale Top-Teams (BVB, Milan und Barcelona) und gewann auch Titel (z.B. DFB-Pokal mit der SGE). Dennoch kann der Halbbruder in Bezug auf Erfolge nicht mit dem ein Jahr jüngeren Jerome mithalten. © Imago -
Image: Raffael entwickelte sich in den vergangenen sieben Jahren bei Borussia Mönchengladbach zum absoluten Publikumsliebling. Der Brasilianer erzielte in 290 Bundesligaspielen 82 Tore und bereitete 52 weitere vor. Seit einem Jahr ist er aber ohne Verein. © Imago -
Image: Ronny, ein Jahr jünger, machte ebenfalls in der Bundesliga auf sich aufmerksam. Mit seinen strammen Freistößen war der Linksfuß gerade bei Standards immer eine Waffe. Insgesamt kommt der Zehner auf 57 Bundesligaspiele (13 Torbeteiligungen). © Imago -
Image: Uli Hoeneß gehört zu den Vereinslegenden des FC Bayern München. Der ehemalige Spieler des Vereins gewann jeden großen Titel, den es zu gewinnen gab. In seiner langen Zeit als Bayern-Manager führte er den Verein auch als Funktionär zu großen Erfolgen. © DPA pa -
Image: Sein kleiner Bruder Dieter lief ebenfalls für den FCB auf. Der Mittelstürmer holte ebenfalls zahlreiche Trophäen, kommt allerdings vor allem auf Funktionärsebene nicht an die Erfolge des ein Jahr älteren Bruders ran. © DPA pa -
Image: Mats Hummels spielte ebenso wie Götze für die Bayern und den BVB. Der Innenverteidiger gewann neben sechs Meisterschaften, drei Mal den DFB-Pokal und auch die Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. © Imago -
Image: Der ein Jahr jüngere Bruder Jonas schaffte als Spieler nie den ganz großen Sprung. Dennoch kann der 30-Jährige auf 38 Partien in der dritten Liga zurückblicken. Aktuell ist der Ex-Unterhaching-Profi TV-Experte bei einem Streaming-Dienst. © Imago -
Image: Toni Kroos gilt ohne Zweifel zu den erfolgreichsten Fußballern der deutschen Geschichte. Mit vier Champions-League-Titeln, der Weltmeisterschaft 2014 und unzähligen Meisterschaften gewann der 30-Jährige fast alle großen Titel. © Imago -
Image: Felix Kroos spielt zwar ebenfalls im zentralen Mittelfeld, steht allerdings klar im ''Schatten'' seines großen Bruders. Nach Stationen bei Hansa Rostock, Werder Bremen, Union Berlin und Eintracht Braunschweig beendete er kürzlich seine Karriere. © Getty -
Image: Daniel Caligiuri hat mit über 300 bestrittenen Bundesligaspielen für Freiburg, Wolfsburg, Schalke und Augsburg eine Menge Erfahrung vorzuweisen. Sein bisheriges Highlight wird der DFB-Pokalsieg mit dem VfL Wolfsburg (2014/15) gewesen sein. © Imago -
Image: Da kann Marco Caligiuri nicht mithalten. Der 37-jährige Innenverteidiger holte zwar keinen Titel, brachte es in seiner, in diesem Jahr beendeten, Karriere dennoch auf 100 Spiele in der Bundesliga. Zuletzt spielte Caligiuri für Fürth. © Imago -
Image: Eden Hazard ist einer der teuersten Spieler der Welt. 2019 wechselte der Belgier für 115 Millionen Euro Ablöse vom FC Chelsea zu Real Madrid. Bei den ''Blues'' gewann der 111-fache Nationalspieler zwei Mal die Meisterschaft. © Getty -
Image: Thorgan Hazard steht ohne große Zweifel im Schatten des großen Bruders. Dennoch ist der 27-Jährige ein hervorragender Fußballer. In der Bundesliga kommt der Linksaußen auf 196 Partien (Gladbach und Dortmund). Im Mai gewann er den DFB-Pokal. © Getty -
Image: Yaya Toure räumte in Spanien und England Titel ab: Für den FC Barcelona und Manchester City gewann der ehemalige Nationalspieler der Elfenbeinküste fünf Meisterschaften und einmal die Champions League. © Imago -
Image: Kolo Toure steht nur leicht im Schatten seines kleinen Bruders. Gerade in der Premier League war der Innenverteidiger eine feste Größe. Für Arsenal, City und Liverpool bestritt er 354 PL-Spiele (2x Meister, 3x Pokalsieger). © DPA pa -
Image: Thiago Alcantara spielte bereits für den FC Barcelona, FC Bayern München und nun für den FC Liverpool. Der Spanier gewann zwei Mal die Champions-League und zahlreiche Meisterschaften. Sein kleiner Bruder wird womöglich zu ihm hinaufschauen ... © Imago -
Image: Rafinha Alcantara hat im direkten Vergleich wohl das Nachsehen. Dennoch hat der Brasilianer (Bruder Thiago entschied sich für die spanische Staatsbürgerschaft) einige große Vereine in seinem Lebenslauf: Barca, Inter und nun PSG. © Getty -
Image: Sami Khedira entscheidet den Bruder-Vergleich klar für sich: Der 33-Jährige gewann mit den europäischen Top-Klubs Real Madrid und Juventus Turin zahlreiche Titel. Zudem gewann der Ex-Stuttgarter die Weltmeisterschaft in Brasilien. © Imago -
Image: Rani Khedira ist sieben Jahre jünger als Sami und steht seit Kurzem bei Union Berlin unter Vertrag. Der Deutsch-Tunesier kommt für Stuttgart, Leipzig und Augsburg auf 138 Erstligaspiele. © Imago -
Image: Maximilian ist der größere Bruder der ''Eggesteins''. Der 24-jährige zentrale Mittelfeldspieler entwickelte sich bei Werder Bremen zur Stammkraft und wurde bereits in die Nationalmannschaft berufen. © Imago -
Image: Johannes steht ebenfalls bei Bremen unter Vertrag, konnte sich allerdings nicht durchsetzen. Nach einer Leihe nach Österreich zu LASK ist der 23-Jährige nun wieder an der Weser bei seinem Bruder. © Imago -
Image: Dietmar ''Didi'' Hamann ging in seiner Zeit als aktiver Spieler in England sowie Deutschland auf Titeljagd. Mit den Bayern gewann der 47-Jährige zwei Mal die Meisterschaft sowie ein Mal den DFB-Pokal. Mit Liverpool holte er 2004/05 den Henkelpott. © Getty -
Image: Der deutlich unbekanntere Hamann: ''Didis'' großer Bruder Matthias. Der Verteidiger gehörte zwar von 1988 bis 1990 zum Kader der Bayern, dennoch bestritt er deutlich mehr Spiele in unterklassigeren Ligen (156 Zweitligaspiele). © Imago -
Image: Hamit Altintop kann auf eine lange und große Karriere zurückblicken: Neben Schalke, Bayern und Galatasaray spielte der Deutsch-Türke sogar ein Jahr für Real Madrid. Seine Karriere beendete der Mittelfeldspieler schlussendlich beim SV Darmstadt. © Imago -
Image: Halil, Zwillingsbruder von Hamit, spielte im Gegensatz zu seinem Bruder für keinen absoluten europäischen Top-Klub. Dennoch hinterlässt der offensive Mittelfeldspieler gerade in der Bundesliga (351 Partien für K'lautern, S04, SGE und FCA) Spuren. © Imago -
Image: Uwe Seeler ist die HSV-Ikone schlechthin. Der in Hamburg geborene ehemalige Stürmer schoss für seinen Heimatverein unzählige Tore (137 Tore in 239 BL-Spielen), gewann zudem die deutsche Meisterschaft und den DFB-Pokal. © Imago -
Image: Dieter Seeler war zwar ebenfalls Bundesligaspieler des Hamburger Sportvereins, allerdings konnte der offensive Mittelfeldspieler nicht ganz an die Erfolge seines großen Bruder anknüpfen. © DPA pa -
Image: Gonzalo Higuain gehört zu den torgefährlichsten Stürmern des vergangenen Jahrzehnts in Europa. Der Argentinier ging unter anderem für Real Madrid, Neapel, Juventus Turin, Milan und Chelsea auf Torejagd. Vor einem Jahr wechselte er zu Inter Miami. © Getty -
Image: Frederico Higuain sollte den wenigsten Fußballfans in Deutschland bekannt sein. Der große Bruder von Gonzalo spielt seit 2012 in der MLS. Nach seinem letztjährigen Wechsel von D.C. United zu Miami ist das Bruderpaar sogar vereint. © Getty -
Image: Pierre-Emerick Aubameyang steht vor allem für eines: Tore. Der Gabuner wechselte 2018 vom BVB zum FC Arsenal. Dort gelangen dem pfeilschnellen Stürmer in dreieinhalb Jahren 64 Tore in 114 Premier-League-Partien. © Imago -
Image: William-Fils Aubameyang trug zwar während eines Testspiels im Jahr 2013 das Trikot der Borussia, allerdings reichten die Fähigkeiten nicht aus, um einen Vertrag bei der zweiten Mannschaft Dortmunds zu ergattern. © Imago -
Image: Klaus Allofs hat zwei Bundesliga-Karrieren: Zum einen bestritt er als Spieler über 400 Spiele (177 Tore), zum anderen ist er seit 1998 als Funktionär tätig. Gerade bei Werder Bremen war der gebürtige Düsseldorfer an erfolgreichen Zeiten beteiligt. © DPA pa -
Image: Thomas Allofs war als Stürmer auf vergleichbar hohem Niveau wie Bruder Klaus: In 378 BL-Spielen für Düsseldorf, K'lautern und Köln traf er 148 Mal. Im Bereich Management ist der 61-Jährige allerdings nicht besonders in Erscheinung getreten. © Imago -
Image: Mit der U21 gewann Lukas Nmecha die Europmeisterschaft. Seine sportliche Zukunft liegt in der Bundesliga beim VfL Wolfsburg. Dort kann er künftig auf familiäre Begleitung zählen. © DPA pa -
Image: Fünf Tage nach dem Wechsel von Lukas Nmecha zu den Niedersachsen hat auch dessen zwei Jahre jüngerer Bruder Felix einen Vertrag beim Champions-League-Teilnehmer unterschrieben. © Imago
Mittlerweile laufen der 25-jährige Lucas und sein ein Jahr jüngerer Bruder Theo in verschiedenen Ligen auf - beide zählen zu den gefragtesten Defensiv-Akteuren Europas. Die Hernandez-Geschwister eint neben ihrer Herkunft dabei nicht nur die Rolle des Verteidigers, sondern seit kurzem auch der Status des Nationalspielers.
Denn Theo vom AC Milan feierte in der vergangenen Länderspielperiode sein Debüt in der französischen Equipe Tricolore - zusammen repräsentierten die Brüder ihr Land damals allerdings nicht, denn Bayern-Star Lucas laborierte zu diesem Zeitpunkt noch an einem Meniskuseinriss.
Lucas Hernandez: "Macht mich stolz"
Doch die Brüder wurden auch für diese Länderspiel-Reise gemeinsam vom französischen Nationaltrainer Didier Deschamps in die Auswahl berufen. "Es ist mir eine Freude und macht mich stolz, mit meinem Bruder hier zu sein", sagte Lucas auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen Belgien. "Das hätten wir nie gedacht", so der 25-Jährige. Und es kam noch besser.
Deschamps ließ die Verteidiger im Nations-League-Halbfinale gleich gemeinsam von Beginn an starten. In Frankreich hat es das zuletzt 1974 gegeben, als Herve und Patrick Revelli gemeinsam eingesetzt wurden.
Theo Hernandez erzielt Siegtor gegen Belgien
Ein unvergessener und definitiv ganz besonderer Abend für das Brüderpaar, der mit dem umjubelten Siegtor von Theo in der Nachspielzeit gekrönt wurde. Mit dem Last-Minute-Treffer drehte der Milan-Star die furiose Partie nach einem 0:2-Rückstand zu einem 3:2-Erfolg zugunsten der Franzosen, die damit im Finale stehen und am Sonntag gegen Spanien um den Titel kämpfen.
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Dann möglicherweise auch wieder mit den Hernandez-Brüdern in der Startelf.
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