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Österreichs wilde Liga-Reform - ein Fall für die Bundesliga?

Selbst der Letzte kann noch international mitspielen!

Österreichs Bundesliga ändert sich von Grund auf.
Image: Österreichs Bundesliga ändert sich von Grund auf.  © DPA pa

Die Österreichische Bundesliga läuft in der Saison 2018/19 anders ab als bisher gewohnt. Grund dafür ist eine bereits im Mai 2016 beschlossene neue Ligareform. Wäre so etwas auch für die Bundesliga denkbar?

Bisher spielten in Österreich zehn Mannschaften in der ersten Bundesliga und die internationalen Startplätze wurden nach Ende der Saison vergeben. So wie in Deutschland, Spanien, England und so weiter.

Zur Saison 2018/19 wurde die Bundesliga auf zwölf Mannschaften aufgestockt. Die ersten 22 Spieltage werden in der Bundesliga wie gewohnt gespielt. Jeder muss gegen jeden zu Hause und auswärts ran. Danach wird die Tabelle geteilt: Die besten sechs Teams qualifizieren sich für die sogenannte Meisterrunde, die unteren sechs müssen in die Qualifikationsrunde.

Punktehalbierung nach 22 Spieltagen!

Doch aufgepasst! Die Punkte der Teams werden nach 22 Spieltagen halbiert. Bei halben Punkten wird abgerundet.

Im sogenannten Finaldurchgang schmelzen durch Halbierung der Punkte logischerweise auch die Abstände. Hatte Mannschaft A beispielsweise acht Punkte Vorsprung auf Mannschaft B, sind es plötzlich nur noch vier.

So sieht das neue Liga-System aus. (Quelle: bundesliga.at)
Image: So sieht das neue Liga-System aus. (Quelle: bundesliga.at)

So läuft dann der Finaldurchgang:

Sowohl in der Meisterrunde, als auch in der Qualifikationsrunde, spielt jedes Team gegen jeden, sowohl heim-als auch auswärts. Das ergibt in jeder Runde zehn weitere Spieltage.

Nach 32 Spieltagen ist der Finaldurchgang vorbei. Der Spitzenreiter der Meisterrunde ist Meister und für die Champions League qualifiziert, der letzte der Qualifikationsrunde steigt ab. Zudem startet der Tabellenzweite der Meisterrunde auf jeden Fall in der Europa League. Doch die Vergabe des zweiten Startplatzes für die EL ist kurios.

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Selbst der Letzte noch mit Chancen auf internationalen Startplatz

Um diesen spielen nämlich drei Teams. Neben dem Dritten und Vierten der Meisterrunde, mischt auch der Sieger der Qualifikationsrunde mit.

Sprich: Theoretisch kann sich der Letzte nach 22 Spieltagen am Ende immer noch für die Europa League qualifizieren! Bislang war das im Grunde unmöglich.

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Dieses neue System bietet mehr Spannung, da sich auch Kellerkinder noch Hoffnungen auf das internationale Geschäft machen können. Zudem schafft es für Teams aus dem Tabellenmittelfeld einen zusätzlichen Anreiz, sich für die Meisterrunde zu qualifizieren. Schließlich fällt dort eine mögliche Quali für die EL trotz allem noch leichter als über den Umweg Qualifikationsrunde.

Wäre ein solches Modell auch in unserer Bundesliga denkbar?

Wie könnte das aussehen? Wenn wir davon ausgehen, dass unsere Bundesliga aus weiterhin 18 Mannschaften besteht, könnte es eine Meisterrunde aus acht Mannschaften und eine Qualifikationsrunde aus zehn Teams geben. Es müsste natürlich diskutiert werden, wann der Cut vollzogen wird - die Halbierung der Zähler wäre aber unabdingbar.

Theoretisch hätten nun selbst Teams wie der FC Schalke oder der VfB Stuttgart durch einen starken Saisonendspurt gegen vermeintlich schwächere Teams noch die Chance, sich für den internationalen Fußball zu qualifizieren. Auch der Kampf um die oberen Plätze der Meisterrunde ist aufgrund der Punkte-Halbierung spannender.

Doch was denkt ihr darüber? Ist solch ein Modell auch in unserer deutschen Bundesliga vorstellbar?

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